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Namenkundliche Informationen

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42 Natalija Vasil'evaErgebnisse von Politikprozessen wie Programme, Projekte, Pläne (Hoffmann2004, 656). Pavel Donec schlägt den Terminus Eventonym (< lat. eventus‚Ereignis, Vorfall’) vor und unterscheidet weiter die Ereignisse nachihrem kulturellen Maßstab: Mega-, Makro-, Media- und Mikroereignisse(Donec 2002, 36 f.), spricht aber nicht von *Megaeventonym, *Makroeventonymusw., d. h. es gibt keine weitere terminologische Unterteilung. DerBegriffsumfang von Eventonym im Verständnis von Donec ist also weiterals nur Name für politisches Ereignis. Der von Gerhard Bauer verwendeteTerminus Praxonym (< griech. praxis ‚Tat, Handlung’) hat auch einenweiteren Begriffsumfang und bezieht sich auf „militärische, politische,wirtschaftliche, kulturelle, gesellschaftliche, sportliche Begebenheiten“(NÜbling e. a. 2012, 316). Im terminologischen Wörterbuch von NatalijaPodol'skaja sind die Ereignisnamen unter dem Stichwort Chrononyme zufinden (Podol'skaja 1988, 147). Im Kommentar zum Terminus chrononimerwähnt die Forscherin auch geortonim ‚Name eines Festes’ – man kann unterdiesen Namen auch welche finden, die in Bezug mit bestimmten politischenEreignissen stehen. Der Terminus Politonym ‚EN für Staatssymbole’wie Wappen, Flaggen usw. (Podol'skaja 1988, 107) steht in der Tabelle alsein sehr „entfernter Verwandter“ des Terminus Ereignisname: in einzelnenFällen kann man einen Bezug auf politische Ereignisse in der Bezeichnungvon symbolischen Gegenständen finden wie z. B. russ. Знамя Победы ‚Fahnedes Sieges‘ (1945). Die Relationen zwischen den Termini aus dem Wörterbuchvon Podol'skaja und dem Terminus Ereignisname sind schwer zuformulieren. Man braucht aber auch diese Termini, um den konzeptuellenRaum zu decken – und um auch zu zeigen, wie dieser konzeptuelle Raumvon verschiedenen ForscherInnen aufgeteilt wird. Gleichzeitig zeigt dieTabelle, dass die Termini und ihre Bedeutungen durch diese Darstellungleichter vergleichbar sind.6 FazitZusammenfassend kann man Folgendes sagen:1. Die terminologische Variabilität in den Geisteswissenschaften lässtsich nicht als eineindeutig bewerten. Einerseits zeigt sich ein Reichtuman wissenschaftlichem Gedankengut sowie auch die Spezifikeinzelner wissenschaftlicher Schulen und nationaler Traditionen.Andererseits gibt es zugleich dabei eine Störung im Wissenstransfer.

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