Juli 2012 - Falkenseer Stadtjournal

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Gestern - Heute Hätten Sie es gewusst - das alte Foto aus 1968 zeigt die frühere Oberschule, so, wie man sie heute nicht mehr sehen kann. Denn genau auf der Position an der Bahnhofstraße, auf der der Fotograf seinerzeit das Gebäude ablichtete, steht heute die Stadthalle. Unser nur teilwei- 20 FALKENSEER STADT - JOURNAL 07/2011 Falkensee gestern - heute se gelungener Versuch unten zeigt außerdem, dass das Schulgelände in den vergan- genen 43 Jahren mächtig zugewachsen ist. Die heutige Europaschule am Gutspark liegt mittlerweile richtig versteckt am Rande des Falkenseer Parks. Vielleicht kann man sie in ein paar Jahren wieder von der Bahnhofstraße aus sehen, wenn die Statdhalle abgerissen worden ist und die Fläche neu gestaltet wurde. Fotos: Antik Falkensee/bvs
Im Juli vor 100 Jahren Im Museum der Stadt Nauen lagern die vergilbten Jahrgänge des „Osthavelländischen Kreisblattes“, das einst über das Geschehen im Kreis Osthavelland berichtete. In dieser Rubrik dokumentiert das Stadt-Journal historische Artikel, die einen Einblick in das Alltagsleben des Jahres 1911 geben. Aus den Bekanntmachungen und den Meldungen über Versammlungen und Feste, den Berichten vom Baugeschehen oder von Kriminalfällen entsteht ein lebendiges Bild vom Havelland im wilhelminischen Deutschland. Im Juli 1911 bricht sich der Fortschritt weiter Bahn. In Nauen wächst der Funkturm auf die doppelte Höhe und in Potsdam wird ein Luftschiffhafen gebaut. Den Gerichten wird der Gebrauch des Fernsprechers empfohlen. Vandalismus in Nauen 14. Juli 1911 Nauen. In der Nacht zum Mittwoch wurde wahrscheinlich durch einen Steinwurf eine große Schaufensterscheibe im Werte von 450 Mark des Warenhauses Emil Hirsch hierselbst zertrümmert. Ein Diebstahl der hinter der Scheibe ausgelegten Waren scheint von dem Täter entweder nicht beabsichtigt gewesen zu sein, oder er wurde gestört. Höchstwahrscheinlich liegt ein Akt roher Zerstörungswut vor. Von dem Täter hat man bis jetzt keine Spur. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Luftschiffhafen in Potsdam 14. Juli 1911 Potsdam. Die Anlegung eines Luftschiffhafens geht ziemlich langsam vor sich. Die durch Anlegung dieses Hafens entstehenden Kosten belaufen sich, soweit dies bis jetzt zu übersehen ist, auf 998 046,30 Mark. Wohnungsmangel in Seegefeld 18. Juli 1911 Seegefeld. Während in Berlin und angrenzenden Vororten Tausende von Wohnungen leer stehen, fehlt es im Gegensatz hierzu in Seegefeld an Wohnungen. Die Nachfrage wird längst nicht befriedigt und dürfte geradezu eine Kalamität werden, wenn die im Bau begriffene Holzbearbeitungsfabrik der Gebrüder Loeb im Herbst ihren Betrieb eröffnen wird. Wie berichtet, gedenkt die Firma sofort 50 Arbeiter einzustellen und wird in kurzer Folge die doppelte Anzahl beschäftigen. Es dürfte somit in Seegefeld für Bauunternehmer gerade jetzt ein weit dankbareres Feld der Tätigkeit sein, als in anderen Vororten. Lehrgang für Militärflieger 23. Juli 1911 Döberitz. Der zweite diesjährige Lehrgang der Militärfliegerschule in Döberitz unter der Oberleitung des Inspekteurs des Militärluft- und Kraftfahrwesens, Obersten Messing, ist zum Abschluß gelangt und hat in jeder Beziehung befriedigende Ergebnisse aufzuweisen. Der Zweck der Ausbildung von Die aktuelle Ausgabe zum download: www.falkenseerstadtjournal.com Offizieren in der Fliegekunst liegt weniger in der Erlernung dieser Kunst selbst, als in der Ausbildung von Beobachtern mit hinreichender militärischer Vorbildung. Diese Beobachtungen bestehen u.a. darin, aus größeren Höhen Vorgänge (z.B. Truppenbewegungen) mit Sicherheit zu erkennen. Nauener Funkturm wird erhöht 27. Juli 1911 Nauen. (Funkentelegraphisches.) An der hiesigen Großstation der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie, System Telefunken, werden in nächster Zeit wesentliche Verbesserungen vorgenommen. Der 100 Meter hohe Turm wird um weitere 96 Meter erhöht und zu diesem Zwecke das Fundament desselben bedeutend verstärkt. Auch soll die Station zum Betriebe elektrischen Strom vorläufig von Berlin erhalten, welcher ihr durch ein Kabel zugeführt wird. Die bisher erzielten Resultate erstrecken sich über eine Reichweite von etwa 5200 Kilometern. Gerichte sollen Fernsprecher nutzen 6. August 1911 Gerichte und Fernsprecher. In der Presse ist in letzter Zeit wieder gewünscht worden, daß die Gerichte vermehrten Gebrauch vom Fernsprecher machen mögen, wo die Art der zu erledigenden Angelegenheiten dies erlaubt. In verschiedenen deutschen Bundesstaaten ist aber bereits vor einiger Zeit den Gerichten gleichzeitig mit der Weisung zur Einschränkung des Schreibwerks der Gebrauch des Telephons empfohlen Historische Blätter worden. Eine Ausdehnung dieses Verfahrens, die jedenfalls im Interesse des Publikums liegt, wird nur langsam stattfinden, denn, wie gesagt, der Kreis der auf diesem Wege zu erledigenden Angelegenheiten wird stets ein enger bleiben. In den meisten Fällen kann der Richter nicht auf die persönliche Vernehmung verzichten. Der gutmütige Gläubiger 6. August 1911 Spandau. Eine im allgemeinen nicht übliche Schuldquittierung hat einem in Bedrängnis geratenen Bauunternehmer eine angenehme Viertelstunde bereitet. Und das kam so: Der Malermeister B. hatte für einen Bau bei Spandau Arbeiten übernommen; die Kosten hierfür wurden in Wechseln beglichen, aber schon der erste, in Höhe von 500 Mark wurde von dem Schuldner, der inzwischen in arge Geldkalamitäten gekommen war, nicht eingelöst. Der Gläubiger regte sich aber darüber nicht sonderlich auf, im Gegenteil: Er lud seinen Schuldner noch zu einem Schoppen ein, und die alte Freundschaft wurde bei einem kühlen Trunk auf das herzlichste erneuert. Im Laufe der Unterhaltung zog der Malermeister allerdings mehrmals den Wechsel hervor und fragte, ob sein Schuldner ihn einlösen wolle. Als aber dieser achselzukkend verneinte, meinte der biedere Malermeister: „Na, denn gut – da hat der Wisch ja auch keinen Wert mehr.“ Sprachs und zerriß den Wechsel. Allerdings hatte B. vor kurzem in einer Lotterie 50 000 Mark gewonnen; darob vergnügt, mag er sich wohl diesen kleinen Scherz geleistet haben. Großes China-Büfet Mo - So 18 - 22.00 Uhr für 12,90 Euro Kinder unter 10 zahlen nur 6,90 Euro! Mit Kinderspielplatz! Im eigenen Garten großer Spielplatz mit Kletterburg und Rutsche! Max-Liebermann-Str. 33 14612 Falkensee Tel.: 03322-208427 geöffnet: 12 - 23 Uhr China-Restaurant Falkensee Garten FALKENSEER STADT - JOURNAL 07/2011 21
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