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30 Finanzen + Steuern
Auch in Sydney unterwegs – deutsche Offene Immobilienfonds, Versicherungen, Pensionskassen und internationale Family Offi ces.
Eigenkapital am Zug
Anlagestrategien. Die Bodenbildung für Preise scheint punktuell erreicht. Wer
liquide ist und nun weiß wo, kann weltweit in lukrative Objekte einsteigen. Und
deren gestrige Bestandshalter sind heute ein Auslaufmodell.
Birgitt Wüst, Freiburg
Unter den warmen Strahlen der Frühjahrssonne
scheinen auch die seit Monaten
eingefrorenen Immobilientransaktionsmärkte
wieder aufzutauen. Indiz
dafür ist etwa eine Transaktion in London,
bei der die Zentrale der Investmentgesellschaft
Schroders den Besitzer
wechselte. Mit dem Class-A-Gebäude
mit der Adresse 31 – 45 Gresham Street
sicherte sich die Zürcher Afi aa Anlagestift
ung für Immobilienanlagen ein Objekt
in bester City-Lage. Afi aa beziff ert
die Eigenkapitalrendite auf über zehn,
die NOI-Rendite auf 7,5 Prozent – ähnlich
hohe Returns wurden in London seit
35 Jahren nicht mehr erzielt.
Doch nicht nur aus diesem Grund
ist die Transaktion bemerkenswert. „Die
Bodenbildung für Preise im hochqualitativen
Sektor des Londoner Immobilienmarkts
ist erreicht“, sagt Hans Brauwers,
CEO des Immobilienanlagevehikels von
05 | 2009 www.immobilienwirtschaft.de
13 Schweizer Pensionskassen. Während
Afi aa noch im vergangenen Herbst Objekte
in der britischen Hauptstadt ohne
preistreibende Mitbewerber akquirieren
konnte, war die Konkurrenz – eigenkapitalstarke
Player – beim aktuellen Deal
wieder zur Stelle. Wettbewerb gibt es
auch wieder auf der Fremdkapitalseite:
Brauwers zufolge unterbreiteten mehrere
fi nanzierungswillige Banken Angebote -
die schwer gebeutelte Branche habe sich
off ensichtlich wieder gefangen.
Wettbewerb um 1a-Objekte
Eine Belebung des Transaktionsmarkts
scheint sich auch in Australien abzuzeich
nen. Wie Brauwers berichtet, führt
Afi aa intensive Verhandlungen um
ein langfristig an eine „erste Adresse“
vermie tetes Objekt in Bestlage von Sidney
Harbour. Für einen Preis, der „in Aus-
tralien in den vergangen 15 Jahren nicht
mehr zu haben war“. Doch Wettbewerber
um 1a-Objekte sind auch in Down
Under unterwegs – beispielsweise deutsche
Off ene Immobilienfonds, Versicherungen,
Pensionskassen oder internationale
Family Offi ces.
Anscheinend wird das Marktgeschehen
aktuell von Investoren bestimmt,
die bei Zukäufen nicht unbedingt auf
die Unterstützung von fi nanzierungswilligen
Banken angewiesen sind, da sie
selbst größere Objekte oder Projektentwicklungen
gegebenenfalls vollständig
aus der eigenen Kasse bezahlen könnten.
Wie etwa die Allianz Real Estate (RE),
die ihren direkt gehaltenen Immobilienbestand
in den kommenden fünf
Jahren drastisch erhöhen will. Geplant
sind eine weitere Diversifi zierung des
europäischen Immobilienbestands sowie
weltweite Engagements, etwa in den
Foto: Joseph Younis, „Sydney Harbour Bridge“, CC-Lizenz (BY 2.0) http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/deed.de, www.piqs.de