FORTSCHRITTSBERICHT JAHR 2006 - Helmholtz-Zentrum für ...
FORTSCHRITTSBERICHT JAHR 2006 - Helmholtz-Zentrum für ...
FORTSCHRITTSBERICHT JAHR 2006 - Helmholtz-Zentrum für ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Entwicklungen auf <strong>Zentrum</strong>sebene<br />
Mikroorganismen leben bevorzugt in strukturell organisierten Gemeinschaften, den Biofilmen.<br />
Hier spielen sich die meisten Stoffumsetzungen in der Umwelt ab, sei es im Aquifer<br />
oder im Boden. Biofilme bilden sich auch auf Implantaten und Prothesen, und in dieser Organisationsform<br />
sind sie mit Antibiotika kaum angreifbar.<br />
Im Programm „Infektion und Immunität“ kommt der Untersuchung von Biofilmen eine große<br />
Bedeutung zu. Biofilme und komplexe biologische Gemeinschaften befinden sich natürlicherweise<br />
auf den äußeren und inneren Körperoberflächen sowie auf künstlichen Implantaten,<br />
und sie spielen daher eine wichtige Rolle <strong>für</strong> die Entstehung von Infektionskrankheiten. In der<br />
Umwelt sind Biofilme ebenfalls von großer Bedeutung, z. B. beim Abbau von Schadstoffen in<br />
belasteten Landschaften.<br />
Das HZI und das UFZ sehen daher vor allem an der Schnittfläche von Gesundheits- und Umweltforschung<br />
künftig ein großes Potential <strong>für</strong> neue Erkenntnisse und darauf aufbauende innovative<br />
Entwicklungen.<br />
Das Biofilm-<strong>Zentrum</strong> wird auch externen Nutzern zur Verfügung stehen, die sich entweder in<br />
Form von Kooperationen oder in Form von Aufträgen an den laufenden Kosten beteiligen.<br />
Ein durch beide <strong>Helmholtz</strong>-Zentren zu besetzendes Gremium wird über entsprechende Anträge<br />
nach Maßgabe ihres wissenschaftlichen Wertes und der bestehenden Ressourcen entscheiden.<br />
Die Investitionsmaßnahme wurde Ende <strong>2006</strong> begonnen und wird im Laufe des Jahres 2007<br />
abgeschlossen werden.<br />
A 1.3.3 Beantragte Baumaßnahmen<br />
Im Kontext der Struktur- und Entwicklungsplanung des HZI kommt der Kooperation mit den<br />
umliegenden Universitäten eine besondere Bedeutung zu. Mit dem TWINCORE wurde bereits<br />
eine wichtige Investitionsmaßnahme umgesetzt, die geeignet ist, die Zusammenarbeit mit<br />
der MHH zu verstärken.<br />
Von besonderer Bedeutung wird in den nächsten Jahren die Zusammenarbeit mit der Technischen<br />
Universität Braunschweig auf dem Gebiet der Bioinformatik/Systembiologie und mit<br />
der Universität Hannover auf dem Gebiet der Naturstoffchemie/Wirkstoffforschung sein. Aus<br />
diesem Grunde werden zwei größere Investitionen beantragt, die im Rahmen zukünftiger Investitionsmaßnahmen<br />
Priorität erhalten sollten:<br />
• <strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> Bioinformatik und Systembiologie<br />
• <strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> Wirkstoffforschung<br />
<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> Bioinformatik und Systembiologie<br />
In allen Gesundheitsforschungszentren der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft kommt der Systembiologie<br />
eine überdurchschnittlich hohe Priorität zu. Dies hat zur Etablierung einer aus dem Impuls-<br />
und Vernetzungsfond finanzierten Systembiologie-Allianz geführt, bei der das HZI leider<br />
nicht erfolgreich war. Umso wichtiger ist es <strong>für</strong> das HZI, diesen Bereich aus eigenen Mitteln<br />
bzw. anderen Quellen zügig aufzubauen.<br />
Die TU Braunschweig hat ebenfalls ein starkes Interesse an einem Aufbau der Bioinformatik/Systembiologie<br />
um die Stärken einer technischen Universität im Zeitalter der Biowissenschaften<br />
strategisch optimal einsetzen zu können. Der Präsident der TU Braunschweig hat<br />
vorgeschlagen, in den nächsten Jahren ein gemeinsames <strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> Systembiologie in<br />
21