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FORTSCHRITTSBERICHT JAHR 2006 - Helmholtz-Zentrum für ...

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Fortschrittsbericht <strong>2006</strong> HZI<br />

vom Einzelmolekül bis hin zu Protein-Assemblies das rationale Drug Design erheblich<br />

verbessern. Die dadurch gegebenen Anforderungen an neue potenzielle Wirkstoffe muss die<br />

Chemie mit Hilfe eines verstärkten Einsatzes rechnergestützter Methoden erfüllen. Am <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />

<strong>für</strong> Infektionsforschung muss deshalb eine „Computational Chemistry“ etabliert<br />

werden, die es erlaubt, Daten aus der Strukturbiologie effizient in der Wirkstoffentwicklung<br />

einzusetzen.<br />

Das gesamte Feld der Chemie von der Pflege der Naturstoffbibliotheken über die Aufnahme<br />

strukturbiologischer Daten bis zur Entwicklung neuer Wirkstoffe mit Hilfe von Computational<br />

Chemistry ist <strong>für</strong> ein einzelnes <strong>Zentrum</strong> kaum zu bewältigen. Aufgabe des <strong>Helmholtz</strong>-<br />

<strong>Zentrum</strong>s <strong>für</strong> Infektionsforschung wird es deshalb zum einen sein, gemeinsam mit der Universität<br />

Hannover ein Wirkstoffzentrum aufzubauen. Diese hat im Bereich organische Chemie<br />

eine große Expertise und ist mit der Co-Berufung von Prof. Markus Kalesse als Leiter der<br />

Abteilung Chemische Medizin mit dem <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Zentrum</strong> bereits eng vernetzt.<br />

Um international ausreichend kritische Masse aufbauen zu können, ist zudem die Bildung<br />

deutschlandweiter und internationaler Allianzen wichtig. Durch seine Beteiligung am Chem-<br />

BioNet sowie am NGFN hat das <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Zentrum</strong> dabei eine gute Ausgangsposition.<br />

Molekularbiologie<br />

Das HZI verfügt mit dem Bereich Molekulare Biotechnologie und mehreren Nachwuchsgruppen<br />

eine hohe Kompetenz auf diesem Gebiet. Der anstehende Generationswechsel sowie der<br />

Fortgang junger Wissenschaftler erlaubt eine Anpassung an zukünftige Entwicklungen des<br />

Felds. So ist zu erwarten, dass die Erkenntnisse aus Genomics, Proteomics und Metabolomics<br />

zu einer Renaissance der Proteinbiochemie führen: In Zusammenarbeit mit der Systembiologie<br />

werden Proteinbiochemiker in der Lage sein, die Komponenten und das Netzwerk der<br />

Signaltransduktion zu verstehen, zu modellieren und mit dem Ziel eines besseren Wirkstoffdesigns<br />

zu simulieren.<br />

Um Signalprozesse zeitlich in möglichst natürlicher Umgebung verfolgen zu können, wird der<br />

Einsatz molekularer Reporter wichtiger werden. Für sie müssen die entsprechenden bildgebenden<br />

Verfahren aufgebaut werden, die auch den ganzen Organismus, z.B. die Maus,<br />

betrachtbar machen. Ein Schwerpunkt einer Neuberufung – die idealerweise gemeinsam mit<br />

der TU Braunschweig erfolgt – sollte deshalb die Integration neuer Imaging-Verfahren sein.<br />

Zell- und Immunbiologie<br />

Das <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> Infektionsforschung verfügt über eine international kompetitive<br />

Zellbiologie. Ein wichtiges neues Feld, das durch die Zellbiologie des <strong>Zentrum</strong>s in den kommenden<br />

Jahren erschlossen werden muss, ist die Untersuchung von Infektionsprozessen vor<br />

dem Hinter-grund der zellulären Immunologie. Ein Verständnis der Generierung und Funktion<br />

von immu-nologisch relevanten Zellen ist Voraussetzung <strong>für</strong> eine fundierte Analyse der<br />

Prozesse wäh-rend der Infektion und während der Immunantwort: Genetische Defekte, die<br />

Auswirkung auf die Stammzell-Differenzierung des hämatopoetischen Systems haben, bewirken<br />

Unterschiede in der Suszeptibilität. Zudem ist das Verständnis der Differenzierungsprozesse<br />

im hämatopoe-tischen System eine wichtige Voraussetzung <strong>für</strong> die Therapie auf der<br />

Basis zellulärer Vakzine.<br />

Das Thema Immunologie ist auf der experimentellen Seite am <strong>Zentrum</strong> von großer Leistungsfähigkeit<br />

gekennzeichnet. Hier ist in den kommenden Jahren ein hoher Personalwechsel durch<br />

Wegberufungen zu erwarten. Es gilt die große Kompetenz zu halten, indem geeignete Wissenschaftler<br />

<strong>für</strong> den Bereich gewonnen werden.<br />

Die humane Immunologie wird bisher am HZI nur in Ansätzen abgedeckt. Bedingt durch die<br />

großen Unterschiede in den Immunsystemen von Mensch uns Maus wird eine vergleichende

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