FORTSCHRITTSBERICHT JAHR 2006 - Helmholtz-Zentrum für ...
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Entwicklungen auf <strong>Zentrum</strong>sebene<br />
Immunologie zunehmend wichtig. Die Herausforderung besteht darin, das Modell Maus <strong>für</strong><br />
immunologische Fragestellungen so zu gestalten, dass die am Tier gewonnenen Ergebnisse<br />
sichere Voraussagen in Bezug auf den Menschen ermöglichen. Gelingt die Humanisierung<br />
des Mausmodells beispielsweise im Rahmen des durch die Bill- und Melinda-Gates-Stiftung<br />
geförderten Projekts, eröffnet dies neue Möglichkeiten <strong>für</strong> die Humanimmunologie. Sie sollten<br />
am HZI realisiert werden. Da<strong>für</strong> sind die infrastrukturellen Voraussetzungen in Form von<br />
BSL3-Laboren sowohl auf dem Braunschweiger Campus als auch im TWINCORE zu schaffen.<br />
In der Vakzinologie hat das <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Zentrum</strong> europaweit eine ausgezeichnete Reputation.<br />
Die Entwicklung neuer Impfstoffe und synthetischer Adjuvanzien ist einer der wichtigsten<br />
Schwerpunkte des <strong>Zentrum</strong>s in der Translation. Hier ist eine Verstärkung durch eine Nachwuchsgruppe<br />
dringend geboten, um die erforderliche kritische Masse aufbauen zu können.<br />
Auch hierbei wird die Erforschung des hämatopoetischen Systems eine zunehmend größere<br />
Rolle spielen. Erkenntnisse in diesem Bereich werden die sichere Handhabung von dendritischen<br />
Zellen oder T-Zellen als therapeutische Vakzine erst ermöglichen.<br />
Tiermodelle<br />
Infektionen als komplexes biologisches System lassen sich nicht vollständig in silico oder in<br />
vitro darstellen. Vielmehr müssen sie auch am ganzen Organismus untersucht werden, um alle<br />
Bestandteile des Immunsystems in die Analyse mit einbeziehen zu können. Das am besten<br />
etablierte System da<strong>für</strong> ist die Maus. Im <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> Infektionsforschung bildet<br />
die Mausgenetik einen Schwerpunkt, um<br />
• die grundlegenden Mechanismen von Immunologie und Suszeptibilität studieren und<br />
• potenzielle Antiinfektiva und Vakzine im Sinne der Translation entwickeln zu können.<br />
Mit der Expertise des HZI in Zusammenhang mit Tiermodellen ist es gelungen, eine enge<br />
Verknüpfung mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover herzustellen: Prof. Klaus Schughart<br />
wurde auf eine gemeinsame Professur <strong>für</strong> Experimentelle Mausgenetik berufen. Damit<br />
eröffnet sich <strong>für</strong> das <strong>Zentrum</strong> die Möglichkeit, das wichtige Thema Zoonosen effektiv zu bearbeiten.<br />
Nach der rasanten Entwicklung der Mausgenetik der vergangenen Jahre, die sich beispielsweise<br />
an weltweiten Knockout-Projekten, wie KOMP oder EUCOM ablesen lässt, wird sie<br />
sich nun der komplexen Genetik von humanen Erkrankungen zuwenden. Die Untersuchungen<br />
an der Maus als Modellsystem werden sich den Complex Traits zuwenden. Diese Entwicklungen<br />
wird das <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> Infektionsforschung aktiv mit vorantreiben, um<br />
stets die besten Methoden <strong>für</strong> Discovery und Translation einsetzen zu können.<br />
Über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren soll es gelingen, das <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong><br />
Infektionsforschung zum weltweit führenden Tiermodell-<strong>Zentrum</strong> im Bereich Infektion und<br />
Immunität zu machen. Da<strong>für</strong> wird es notwendig sein, in Deutschland und Europa die Entwicklung<br />
sämtlicher Maus-Aktivitäten im Rahmen einer nationalen und europäischen Strategie<br />
aufeinander abzustimmen, um einen optimalen Einsatz der vorhandenen Mittel zu gewährleisten.<br />
Für den Entwurf solcher Strategiepläne wird sich das <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Zentrum</strong> aktiv einsetzen.<br />
Patienten und Populationen<br />
Die Erkenntnisse über die Mechanismen von Infektion und Immunität, die an der Laborbank<br />
und im Tiermodell gewonnen worden sind, müssen am Menschen überprüft werden. Da<strong>für</strong><br />
sind umfangreiche epidemiologische Studien erforderlich, die ein einzelnes <strong>Zentrum</strong> nicht<br />
durchführen kann. Hier bietet sich innerhalb der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft eine große Chance:<br />
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