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SchwerpunktKlimaschutzInterviewChristina LeitnerFotosHans Ringhofer16 November 10
SchwerpunktKlimaschutz„Ein zäher Prozess“Ein weltweites Commitment, aber auch nationale Maßnahmen sindnotwendig, um den Klimawandel aufzuhalten. Lebensminister NikolausBerlakovich spricht über seine Vorstellungen vom anstehenden Klimagipfelin Mexiko und sieht in der globalen Erderwärmung nicht nur eine Bedrohung.In Kopenhagen ist die angestrebteglobale Vereinbarung ausgeblieben. Mitwelchen Erwartungen gehen Sie in dieFolgekonferenz in Cancun?Mit keinen hochgeschraubten Erwartungen,aber fest entschlossen, Fortschrittezu erzielen. Die größten Treibhausgas-Emittenten– die USA, aber vor allemChina – haben wenig Bereitschaft signalisiert,dass es schon in Mexiko einvölkerrechtlich verbindliches Klimaschutzabkommengibt. Wichtig ist aber,dass wir Fortschritte in Teilbereichenerzielen.Welche Teilbereiche sind hier konkretgemeint?Ich habe in Kopenhagen für die EUeines dieser Teilabkommen verhandelt.Dabei geht es um tropische Entwaldungund Entwicklungshilfemaßnahmen, umRodung zu verhindern. Damit sind wirsehr weit gekommen, das könnte in Mexikofinalisiert werden.Im Rahmen der globalen Gipfeltreffenwird immer wieder von der Gründungeines milliardenschweren Klimafondsgesprochen. Welche Vorteile erwartetman sich davon?Um alle UN-Mitgliedstaaten zu einemWelt-Klimaschutzvertrag zu bringen, istes sicher wichtig, dass man besondersden Entwicklungsländern finanziell hilft.Österreich hat auch schon Bereitschaftbekundet, hier im Rahmen einer schnellenFinanzierung Geld zur Verfügung zustellen. Natürlich werden wir auch langfristigunseren Beitrag leisten, da sind dieDetails aber noch offen.Wo sehen Sie in Österreich das größtePotenzial für Einsparungen?Die größten Treibhausgasverursachersind Verkehr, Industrie und Raumwärme.Gerade dort müssen wir ansetzen, umEmissionen zu reduzieren. Aber auch beianderen Sektoren gilt: Je mehr Treibhausgasewir einsparen, desto besser stehenwir da. Wir tun das jetzt für uns selbst,aber auch für kommende Generationen,um Lebensqualität abzusichern.Wie sieht Ihr Idealbild einer österreichischenEnergieversorgung aus?Meine große Vision ist ein energieautarkesÖsterreich – d.h. sämtliche Energie– Strom, Wärme und Treibstoffe – im eigenenLand zu erzeugen, dadurch gleichzeitigKlimaschutz zu machen und nachhaltigeArbeitsplätze zu schaffen. Das ist einzäher Prozess. Aber es ist ein großes Ziel,das Österreich viel bringt. In einem erstenSchritt muss der Anteil an erneuerbarenEnergien in den nächsten zehn Jahren auf34 Prozent erhöht werden. Das bedeutet,dass wir die Potenziale von Wasserkraft,Wind und Sonnenenergie nutzen müssen.Stichwort: nachhaltige Arbeitsplätzeund Green Jobs. Wie kann Klimaschutzdazu beitragen, neue Arbeitsplätze zuschaffen?Green Jobs sind eine Antwort auf dieWirtschaftskrise. Auch während der Krisesind hier neue Arbeitsplätze entstanden,die Bereiche sind wirtschaftlich stärkerund schneller gewachsen als andereSektoren. Ich habe vor Kurzem einenMasterplan für Green Jobs präsentiert: ImBereich der erneuerbaren Energien oder„Ein Teilabkommenzur tropischenEntwaldungkönnte in Mexikofinalisiert werden.“November 10 17
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