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nehmen. Ich darf es probieren. Und es<br />
mir aneignen oder auch wieder verwerfen.<br />
Und weiter spielen …, alles aus noch<br />
einem anderen Blickwinkel sehen.<br />
Welche Haltungen brauchen Sie und was kann<br />
zum Gelingen dieser therapeutischen Arbeit<br />
beitragen?<br />
Ich brauche Respekt vor den Handlungen<br />
der Menschen, mit denen ich<br />
arbeite. In der Sozialen Arbeit würde<br />
man wahrscheinlich sagen, dass ich auf<br />
die Ressourcen blicke, weg von der Defizitorientierung.<br />
Als Dramatherapeutin<br />
respektiere ich das Suchtverhalten als<br />
ein Lösungshandeln aus einem tiefen<br />
Dilemma. Zwar ein destruktives – aber<br />
ein Lösungsverhalten. Meine Aufgabe ist<br />
es, Menschen dabei zu unterstützen, in<br />
einem künstlerischen Schaffensprozess<br />
diese lebensfeindlichen Formen in lebensförderliche<br />
zu verwandeln.<br />
Woran können Sie erkennen, ob Sie mit einem<br />
Menschen auf dem »richtigen Weg« sind?<br />
Aus meiner Arbeit in einer Drogeneinrichtung<br />
in Peru habe ich einen ganz einfachen<br />
Indikator mitgebracht: Als geheilt<br />
gilt dort jemand, der den eigenen Körper<br />
und das Leben in seiner Umgebung würdigen,<br />
schätzen und pflegen kann. Dieser<br />
Respekt vor dem Leben ist gleichzeitig die<br />
Voraussetzung für ein soziales und ökologisches<br />
Miteinander.<br />
Mit diesem Konzept passt die Dramatherapie<br />
sehr gut in die neuen Ansätze der Suchttherapie.<br />
Was sagen Sie zur Nachhaltigkeit der<br />
kreativen Verfahren?<br />
Wir müssen auf einen wichtigen Punkt<br />
hinweisen, der im Übrigen für die meisten<br />
therapeutischen Verfahren gilt: Die<br />
Drama- und Theatertherapie kann ihre<br />
Wirksamkeit nur entfalten, wenn der Klient/die<br />
Klientin wirklich Veränderungen<br />
möchte. Diese kreativen Verfahren setzten<br />
eine hohe Motivation voraus – dann<br />
können sie sehr nachhaltig wirken und zu<br />
einer lebendigen und lebensförderlichen<br />
Gesellschaft beitragen.<br />
Weiterbildung pflegeberatung<br />
Ein neues angebot kooperation mit dem Institut für<br />
Innovation und Beratung der EhB<br />
Mechthild Schuchert<br />
Ab dem 1. Januar 2009 haben die ca. 2,1<br />
Millionen pflegebedürftigen Menschen<br />
in Deutschland einen Rechtsanspruch auf<br />
Pflegeberatung gegenüber ihrer Pflegekasse.<br />
Pflegeberaterinnen und Pflegeberater<br />
sollen Betroffene individuell beraten<br />
und Hilfestellung bei der Inanspruchnahme<br />
von bundes- oder landesrechtlich<br />
vorgesehenen Sozialleistungen und sonstigen<br />
Hilfsangeboten, die auf Unterstützung<br />
von Menschen mit Pflege-, Versorgungs-<br />
oder Betreuungsbedarf ausgerichtet<br />
sind, anbieten. Das individuelle Fallmanagement<br />
reicht von der Feststellung und<br />
systematischen Erfassung des Hilfebedarfs<br />
über die Erstellung eines individuellen<br />
Versorgungsplans mit allen erforderlichen<br />
Leistungen bis hin zur Überwachung der<br />
Durchführung des Versorgungsplans.<br />
Diese Pflegeberatung erfordert von den<br />
Pflegeberaterinnen und Pflegeberatern<br />
zusätzliche Qualifikationen, die abhängig<br />
von den jeweils im erlernten Beruf<br />
erforderlichen Kenntnissen und Qualifikationen<br />
sind. Das Referat Weiterbildung<br />
hat in Kooperation mit dem Institut für<br />
Innovation und Beratung der Evangelischen<br />
Hochschule Berlin (INIB) eine<br />
modularisierte Weiterbildung konzipiert.<br />
Sie entspricht den Empfehlungen des<br />
GKV-Spitzenverbandes nach § 7a Abs. 3<br />
Satz 3 SGB XI vom 29. August 2008. Die<br />
drei Module Pflege, Recht und Case Management<br />
sind getrennt belegbar, bereits<br />
erworbene Qualifikationen können nach<br />
Einzelfallprüfungen angerechnet werden.<br />
Mit dem erfolgreichen Abschluss des Moduls<br />
»Case Management« sind die Qualitätsstandards<br />
der Deutschen Gesellschaft<br />
für Sozialarbeit (DGS) und des Deutschen<br />
Berufsverbandes für Soziale Arbeit (DBSH)<br />
erfüllt und die Zertifizierung als Case<br />
ManagerIn kann beantragt werden. Die<br />
wissenschaftliche Leitung liegt bei Prof.<br />
Dr. Gabriele Kuhn-Zuber (<strong>KHSB</strong>) und Prof.<br />
Dr. Peter Sauer (INIB).<br />
Weitere Informationen zum Beginn und zu den<br />
Kosten entnehmen Sie bitte der Homepage.<br />
www.khsb-berlin.de Referat Weiterbildung<br />
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