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rückblick<br />
rElIgIösE praxIs – DIE khsB BEtEIlIgt<br />
sIch am IntErrElIgIösEn DIalog<br />
Bernd Streich<br />
Interreligiösen Dialog praktisch erlebten<br />
Studierende aus dem religionspädagogischen<br />
Bachelorstudiengang im April des<br />
Jahres. Sie nahmen zusammen mit Frau<br />
Professor Dr. Christine Funk teil an einen<br />
Vortrags- und Gesprächsabend, zu dem<br />
der Sachausschuss »Ökumene und interreligiöser<br />
Dialog« des Diözesanrates der<br />
Katholiken im Erzbistum Berlin und die<br />
islamischen Organisation DITIB (Türkisch-<br />
Islamische Union der Anstalt für Religion<br />
e.V.) eingeladen hatten. Das Thema »Religiöse<br />
Praxis in Christentum und Islam«<br />
stand an diesem Abend im Mittelpunkt.<br />
Und gab viel Stoff zum Austausch. Für<br />
die religiöse Praxis im Islam spielen die<br />
fünf Grundpflichten dieser Religion,<br />
auch »Pfeiler« oder »Säulen« des Islams<br />
genannt, eine maßgebende Rolle: Glaubensbekenntnis,<br />
Gebet, Unterstützung<br />
der Bedürftigen, Fasten und Pilgerfahrt.<br />
Impulsreferate zur religiösen Praxis im<br />
Islam wurden von Andry Abbas Schulz<br />
und im Christentum von Dompropst Dr.<br />
Stefan Dybowski gehalten. Sie ließen<br />
schon etliche Parallelen deutlich werden.<br />
In kleiner Runde konnten die Teilnehmenden<br />
über die Bedeutung der religiösen<br />
Praxis für das eigene Leben miteinander<br />
ins Gespräch kommen. Im Podium- und<br />
Plenumsgespräch zeigten sich einige<br />
Entsprechungen im Christentum und im<br />
Islam. Zum Gelingen des Abends trugen<br />
viele junge Muslime durch ihr engagiertes<br />
Gespräch bei, ebenso die Beteiligung von<br />
interessierten Nicht-Christen.<br />
Weitere Kooperationveranstaltung: 25.10.2010<br />
»Sterben und Tod aus christlicher und islamischer<br />
Perspektive« (Berliner Hospizwoche)<br />
EhEmalIgEr stuDEnt DEr khsB Erhält DEn<br />
johannEs-stEllIng-prEIs gEgEn rEchtsExtrEmIsmus<br />
Der Leiter der Kreisgeschäftsstelle der Caritas<br />
in Anklam und ehemaliger Student<br />
der <strong>KHSB</strong> (damals KFB), Ulrich Höckner,<br />
erhielt am 22. Juni 2010 den mit 2.000<br />
Euro dotierten Johannes-Stelling-Preis<br />
der SPD Fraktion des Landtages Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Ulrich Höckner<br />
war in der Vergangenheit in seinem Heimatort<br />
Bargischow immer wieder offen<br />
gegen rechtsextremistische Tendenzen<br />
eingetreten. Sein Engagement gegen<br />
die zeitweilige Nutzung eines dörflichen<br />
Jugendclubs durch den sogenannten Heimatbund<br />
Pommern – eine Vorfeldorganisation<br />
der militanten Neonazikameradschaften<br />
– führte zu einer beispiellosen<br />
Verleumdungs- und Schmutzkampagne<br />
gegen ihn und seine Familie. Trotz der<br />
erheblichen Anfeindungen blieb Höckner<br />
bei seiner engagierten demokratischen<br />
Grundhaltung und trat als unabhängiger<br />
Kandidat zur Kommunalwahl an. In seiner<br />
Laudatio würdigte der Ministerpräsident<br />
des Landes Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Erwin Sellering, die Leistungen von Ulrich<br />
Höckner und der weiteren Preisträgerin<br />
Jutta Bressem. Beim Kampf gegen Rechtsextremismus<br />
brauche man einen »langen<br />
Atem«, so Sellering. Wichtig sei, dass<br />
rechtsextreme Straftaten konsequent verfolgt<br />
würden. Von ganz besonderer Bedeutung<br />
sei zudem die Bekämpfung des<br />
Rechtsextremismus im gesellschaftlichen<br />
Raum: »Hier sind alle gesellschaftlichen<br />
Akteure gefragt. Das Engagement der<br />
beiden Preisträger kann dabei Vorbild für<br />
viele andere sein«, so Sellering. Der Preis,<br />
der seit 2006 verliehen wird, ist benannt<br />
nach Johannes Stelling, einem sozial-<br />
demokratischen Politiker der Weimarer<br />
Republik, der im Juni 1933 in Berlin während<br />
der sogenannten Köpenicker Blutnacht<br />
ermordet wurde. Ulrich Höckner,<br />
der neben seiner Tätigkeit für die Caritas<br />
auch Vorsitzender des Präventionsrates<br />
der Stadt Anklam ist, war von 1992 bis<br />
1996 Student der damaligen KFB. Die gesamte<br />
Hochschule gratuliert ihm von Herzen<br />
zu diesem Preis und wünscht ihm für<br />
sein Wirken alles Gute und Gottes Segen.