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EINBLICKE - KHSB

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gen und individuelle sozialraumorientierte<br />

Wohn- und Unterstützungsarrangements<br />

einen zentralen Stellenwert haben.<br />

Die Erkenntnisse der »Kundenstudie«<br />

werden zu einem Strategiekonzept verdichtet,<br />

das konkrete Maßnahmen auf<br />

dem Weg zur Inklusion benennt. Sie<br />

betreffen die Ebene des Individuums und<br />

seiner Lebenswelt sowie die Ebene des<br />

Hilfesystems und des Sozialraums, unter<br />

Einbeziehung von behinderten Menschen<br />

mit Migrationshintergrund. Durch die<br />

Vermittlung theoretischer Prämissen und<br />

Leitorientierungen der Behindertenhilfe<br />

mit den realen Versorgungsstrukturen<br />

eröffnet die Studie neue Entwicklungsperspektiven.<br />

Sie liefert einen praxisbezogenen<br />

Baustein zur Umsetzung der<br />

UN-Behindertenrechtskonvention, die die<br />

vollständige gesellschaftliche Partizipation<br />

von Menschen mit Behinderung in einem<br />

inklusiven Gemeinwesen einfordert und<br />

seit 2009 verbindliche Grundlage für das<br />

nationale Recht ist. Die Studie hat für die<br />

Weiterentwicklung der Strukturen und<br />

Prozesse nicht nur der Behindertenhilfe<br />

bundesweite Bedeutung.<br />

aBschluss DEs EuropäIschEn projEkts unIQ - usErs nEtWork to<br />

ImproVE QualIty: nutzErInnEn unD nutzEr EValuIErEn angEBotE.<br />

Monika Seifert / Janna Harms<br />

Mit dem Workshop »Qualität sicherstellen:<br />

Dienstleistungen auf der Grundlage<br />

von Rechten und Werten« fand das<br />

UNIQ-Projekt auf dem 15. Weltkongress<br />

von Inclusion International im Juni 2010<br />

in Berlin seinen Abschluss. UNIQ ist eines<br />

von acht europäischen Projekten<br />

im Programm Progress, mit denen die<br />

EU-Kommission bewährte Methoden zur<br />

Definition, Verbesserung und Messung<br />

der Qualität sozialer Dienstleistungen in<br />

den Mitgliedsländern verbreiten möchte.<br />

Koordiniert wurde das Projekt von<br />

Atempo aus Österreich. Projektpartner in<br />

Berlin waren der Paritätische Wohlfahrtsverband<br />

Berlin, die Senatsverwaltung für<br />

Integration, Arbeit und Soziales und die<br />

Katholische Hochschule für Sozialwesen<br />

Berlin. Die Hochschule wurde vertreten<br />

durch Prof. Dr. Monika Seifert und Dipl.-<br />

Heilpäd. (MA) Janna Harms.<br />

Im Zeitraum von 2009-2010 wurde in<br />

drei Ländern (Deutschland, Tschechien,<br />

Norwegen) getestet, wie das in Österreich<br />

entwickelte Evaluationsmodell Nueva auf<br />

die Bedingungen in anderen europäischen<br />

Ländern übertragen werden kann.<br />

Nueva evaluiert die Qualität von Diensten<br />

für Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />

und Behinderung. Das Besondere: Menschen<br />

mit Lernschwierigkeiten waren an<br />

der Entwicklung der Evaluationsinstrumente<br />

beteiligt und arbeiten als Interviewer<br />

aktiv bei der Durchführung und<br />

Auswertung mit.<br />

In Berlin wurden im Rahmen des UNIQ-<br />

Projekts vier Nutzerinnen und Nutzer<br />

von Wohnangeboten für Menschen mit<br />

Lernschwierigkeiten in Grundlagen der<br />

nutzerorientierten Evaluation geschult.<br />

Als UNIQ-Peers führten sie Testinterviews<br />

in Wohneinrichtungen der Berliner Behindertenhilfe<br />

durch. In einem Seminar<br />

von Professor Dr. Monika Seifert haben<br />

sie über ihre Erfahrungen berichtet. Eine<br />

Teilnehmerin brachte nach Abschluss<br />

des Projekts zum Ausdruck, was die Mitarbeit<br />

für sie bedeutet: »Nueva ist eine<br />

neue, gute Möglichkeit für Menschen<br />

mit Lernschwierigkeiten, etwas auf die<br />

Beine zu stellen und im Vordergrund<br />

zu stehen. Hier sind wir. Hier bin ich.<br />

Wir haben unsere Rechte und unsere<br />

Fähigkeiten. Wir werden bei Nueva so<br />

akzeptiert wie wir sind und nicht als blöd<br />

dargestellt.« (Näheres zum Projekt: http://<br />

www.nueva-network.eu/cms/de/UNIQ/<br />

UNIQ_in_Deutschland/).<br />

Die Nueva-Evaluationsmethode wird in<br />

Berlin auf breiter Basis von der Fachverwaltung<br />

und von Trägern der Behindertenhilfe<br />

unterstützt. Der Beginn einer<br />

Ausbildung für Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />

zur Nueva-Evaluatoren ist<br />

zum Ende des Jahres 2010 geplant.<br />

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