September 2008 – 3/08 - Jagdaufseher Kärnten
September 2008 – 3/08 - Jagdaufseher Kärnten
September 2008 – 3/08 - Jagdaufseher Kärnten
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esitzen und jeweils über den größten<br />
Teil des im Gemeindegebiet liegenden<br />
Grundbesitzes (Wald, Almen, Ödland)<br />
verfügen.<br />
Revier- und<br />
Patentjagdsystem<br />
in der Schweiz<br />
Beim Revierjagdsystem werden in erster<br />
Linie die in der Gemeinde ansässigen,<br />
an der Jagd interessierten Gemeindebürger<br />
berücksichtigt. Aufgrund<br />
des geschätzten Jagdwertes der Jagd<br />
wird der Pachtpreis festgesetzt. Dieser<br />
darf bei der Verpachtung max. 150 %<br />
des Schätzwertes betragen. Das Rehwild<br />
z. B. wird in diesen Kantonen im<br />
Herbst bei Gesellschaftsjagden vor dem<br />
laut jagenden Hund mit dem Schrotschuss<br />
erlegt.<br />
Wie das Patentjagdsystem funktioniert,<br />
erläuterte Dr. Filli am Beispiel des Kantons<br />
Graubünden. Hier löst der Jäger<br />
für die nur wenige Wochen dauernde<br />
„Hochjagd“ auf Schalenwild eine Lizenz<br />
zum Preis von SFR 660,– und kann<br />
danach einen Stier (Hirsch) oder eine<br />
Kuh (Tier) erlegen. Weiters max. drei<br />
Stück vom kleinen Schalenwild (Gams<br />
oder Reh) z. B. zwei Geißen und ein<br />
Bock. Eine Klasseneinteilung beim<br />
männlichen Schalenwild gibt es seit<br />
1990 nicht mehr, doch darf ein erlegter<br />
Gamsbockjahrling nicht mehr als 13 cm<br />
Schlauchlänge aufweisen. Die Bejagung<br />
der doppelseitigen Kronenhirsche ist<br />
auf zwei Tage im <strong>September</strong> beschränkt.<br />
Bei Übertretung der jagdlichen<br />
Vorschriften gibt es ein Bußgeld<br />
in Höhe bis zu mehreren Hundert SFR.<br />
Wird das Plansoll des Abschusses z. B.<br />
beim Rotwild nicht erreicht, gibt es im<br />
November bzw. Dezember noch eine<br />
„Sonderjagd“ für drei bis sechs Tage<br />
auf Kahlwild. Interessant ist die Regelung<br />
bezüglich der Bejagung des Steinwildes.<br />
Ein Antrag auf eine Steinwildabschusslizenz<br />
kann erst nach mindestens<br />
zehn gelösten Schalenwildpatenten<br />
erfolgen. Jäger bis zum Alter von 45<br />
Jahren erhalten max. einen dreijährigen<br />
Steinbock frei. Zwischen dem 45. und<br />
55. Lebensjahr darf ein 4- bis 10-jähriger<br />
Steinbock erlegt werden. Ab dem<br />
55. Lebensjahr kann der erlegte Steinbock<br />
auch über zehnjährig sein. Vor der<br />
Freigabe eines Bockes muss der Lizenznehmer<br />
eine Steingeiß erlegt haben.<br />
Jährlich werden in Graubünden ca.<br />
3.000 Rehe, 3.000 Gämsen und 4.000<br />
– 5.000 Stück Rotwild erlegt. Das erlegte<br />
Wild gehört dem Schützen. Beim<br />
Niederwild ist die Brackade mit den<br />
verschiedenen Laufhunderassen (Bracken)<br />
auf den Feld- und Schneehasen<br />
große Tradition, wobei nicht mehr als<br />
zwei Hasen pro Tag bzw. acht Hasen<br />
pro Saison erlegt werden dürfen.<br />
Herbstschusszeit<br />
für Birk- und<br />
Alpenschneehühner<br />
Alpenschneehühner sowie der Birkhahn<br />
haben im Herbst für einige Wochen<br />
Schusszeit. Interessant ist auch die<br />
Regelung bezüglich der Jagdwaffen<br />
sowie der Mobilität mittels Kraftfahrzeugen.<br />
Mindestkaliber bei den verwendeten<br />
Kugelpatronen ist 10,2 mm. Vielfach<br />
wird die Patrone 10,3 x 60 geführt.<br />
Weiters darf auch in Repetierbüchsen<br />
jeweils nur eine Patrone geladen werden.<br />
Abseits von öffentlichen Straßen<br />
darf sich der Jäger nur aus eigener<br />
Kraft fortbewegen. Um in entlegene<br />
Jagdgebiete zu kommen, wird daher<br />
sehr oft das Bergfahrrad verwendet.<br />
Das Schalenwild wird in der Notzeit<br />
nicht gefüttert. Rowild verteilt sich in<br />
kleinen Rudeln bestehend aus drei bis<br />
vier Stück auf seinen Winterlebensraum.<br />
Es beschränkt dabei seine Aktivität,<br />
wie mit Hilfe der Telemetrie ermittelt<br />
wurde, auf ein Minimum. Die alljährliche<br />
Ausweisung von rund 200<br />
Winterruhezonen, deren Lage auch im<br />
Internet abrufbar ist, sorgt für die nötige<br />
Ruhe in den Wintereinständen. Für den<br />
Jagdschutz sorgt die sogenannte Wildhut,<br />
die aus haupt- und nebenberuflichen<br />
<strong>Jagdaufseher</strong>n besteht.<br />
Zahlreiche Anfragen während und am<br />
Ende des Vortrages zeigten das große<br />
Interesse der Zuhörer. Abschließend überreichte<br />
Obmann Franz Reiner an Dr. Filli<br />
einen Geschenkskorb mit Kärntner Köstlichkeiten.<br />
Ein gemeinsames Abendessen<br />
beendete den ereignisreichen Tag.<br />
Die Hirsche röhrten<br />
schon im NP<br />
Am nächsten Morgen zeigte der Blick<br />
aus dem Hotelfenster einen wolkenverhangenen<br />
grauen Himmel. Als nach dem<br />
Frühstück der Bus für die Fahrt in das<br />
Nationalparkgebiet bestiegen wurde,<br />
begann es leicht zu regnen. Auf einem<br />
Parkplatz am Eingang des Valle Trupschun<br />
wurde der Bus von den männlichen<br />
Reiseteilnehmern verlassen, die<br />
Damen setzten die Fahrt in den bekannten<br />
Wintersportort St. Moriz fort.<br />
Unter der Leitung von Dr. Filli ging es bei<br />
leichtem Nieselregen auf einer breiten<br />
Forststraße in das Valle hinein. Zum<br />
Die Gruppe der Exkursionsteilnehmer im Schweizer Nationalpark.<br />
Glück hatten die meisten Exkursionsteilnehmer<br />
einen entsprechenden Regenschutz<br />
mit, da der Regen zeitweise etwas<br />
stärker wurde. Die Straße endete an der<br />
Grenze zum Nationalpark. Von dort führte<br />
ein schmaler aber gut befestigter Steig<br />
in den Nationalpark weiter. Bei einer Informationstafel<br />
des Parks wurde Halt<br />
gemacht und Dr. Filli erklärte die Geschichte<br />
und die Eigenheiten des Parks<br />
der die Schutzkategorie I, also absolutes<br />
Nutzungsverbot, aufweist. Die Gesamtfläche<br />
des Parks beträgt 17.000 ha. Am<br />
weiteren Weg, der oft recht steil durch<br />
einen lichten Lärchen- Zirbenwald führte,<br />
konnten die Teilnehmer bereits die ersten<br />
Rotwildrudel in Anblick bekommen. Nach<br />
der ca. zweistündigen Wanderung wurde<br />
die Baumgrenze und der Beginn eines<br />
gewaltigen Talkessels erreicht, dessen<br />
Berggipfel durch Wolken und Nebel verhangen<br />
waren. Auf einem im Gelände<br />
durch Pflöcke markierten Platz wurde<br />
Rast gemacht. Zum Glück hatte auch der<br />
Regen aufgehört. Durch Ferngläser und<br />
Spektive wurde nun die nähere und weitere<br />
Umgebung in Augenschein genommen.<br />
Sogleich konnten von den Beobachtern<br />
verschiedene Hirsche, darunter<br />
ein starker Kronenhirsch, Kahlwildrudel,<br />
mehrere Gamsböcke, einer davon mit<br />
wirklich kapitalen Krucken, ausgemacht<br />
werden. An den Bergflanken waren auch<br />
mehrere Steinböcke zu sehen. Dass die<br />
Hirschbrunft in Gang gekommen war,<br />
konnte man am mehrmals zu hörenden<br />
Röhren feststellen. Mit großem Bedauern<br />
mussten wird nach ca. einer Stunde diesen<br />
Platz wieder verlassen und den<br />
Rückweg zum Bus antreten. Erwähnenswert<br />
ist auch das Verhalten der Parkbesucher,<br />
was das Wegegebot und die<br />
Müllvermeidung betrifft. Kein einziger<br />
„Wegabschneider“ bzw. kein weggeworfenes<br />
Taschentuch oder sonstiger Müll<br />
war zu sehen.<br />
Mit dem Bus ging es nach Zernez zurück,<br />
wo Dr. Filli herzlich verabschiedet<br />
wurde. Die Heimfahrt bei Regen ging<br />
über Landeck nach Mils, wo bei einer<br />
Autobahnraststätte das verspätete Mittagessen<br />
eingenommen wurde. Die<br />
weitere Heimreise führte über Innsbruck,<br />
den Brenner und durch das Pustatal<br />
zurück nach Klagenfurt. Diese<br />
beeindruckende Lehrfahrt wird den<br />
Teilnehmern wohl noch lange in Erinnerung<br />
bleiben.<br />
Text: R. K. Buschenreiter<br />
Fotos: Alberta Pucher<br />
Herzlich Willkommen beim<br />
Treffpunkt für Jäger, Fischer und andere L…..!<br />
Tel. 04229-2379 · Fax-DW 35<br />
e-mail hotel.jerolitsch@aon.at · www.jerolitsch.at<br />
Neue Geschäftsführung in<br />
der Kärntner Jägerschaft<br />
Mit dem 50. Landesjägertag am<br />
28. Juni d. J. in Althofen vollzog<br />
sich in der Kärntner Jägerschaft auch<br />
ein Wechsel in der Geschäftsführung.<br />
Dr. Erwin Steiner wurde vom Landesjägermeister<br />
in die Pension verabschiedet<br />
und für seine Leistungen im Zuge der<br />
Verwaltungsreform auch mit dem Verdienstabzeichen<br />
in Gold geehrt und<br />
Führungswechsel in der<br />
Landesgeschäftsstelle der KJ.<br />
Mag. Freydis Burgstaller-Gradenegger<br />
folgt auf Dr. Erwin Steiner.<br />
ausgezeichnet. Auch mit dem KJAV hat<br />
Dr. Steiner in seiner Zeit als Geschäftsführer<br />
immer ein gutes und konstruktives<br />
Zusammenarbeiten gepflegt –<br />
lagen unsere Büros im Verwaltungszentrum<br />
Mageregg doch Tür an Tür. Dr.<br />
Erwin Steiner bedankte sich im nachfolgenden<br />
Brief für dieses gute und<br />
vertrauensvolle Einvernehmen. Der<br />
KJAV wünscht Dr. Steiner in seiner Pension<br />
vor allem Gesundheit und Wohlergehen<br />
und noch viele schöne und<br />
spannende Stunden in Kärntens schönen<br />
Revieren.<br />
Mag. Feydis Burgstaller-Gradenegger<br />
wurde bei diesem Landesjägertag zur<br />
neuen Geschäftsführerin im Hause<br />
Mageregg bestellt. Schon im Jahre<br />
2004, als Mag. Burgstaller-Gradenegger<br />
in einem Hearing vor dem Vorstand<br />
der KJ unter fünf Bewerbern mit eindeutigem<br />
Votum in das damalige Amt<br />
der stellvertretenden Geschäftsführerin<br />
berufen wurde, war ich persönlich von<br />
ihrer sympathischen Ausstrahlung,<br />
ihrem korrekten und bestimmten Auftreten<br />
und ihrer dargelegten Fachkompetenz<br />
überzeugt. Mittlerweile hat sich<br />
die 1967 in Villach geborene Juristin,<br />
Jägerin und passionierte Hundeführerin<br />
in ihren Aufgabenbereich eingearbeitet<br />
und die nötige Erfahrung gesammelt,<br />
um einerseits im Hause Mageregg eine<br />
gute Vorgesetzte ihrer Mitarbeiter(innen)<br />
zu sein und andererseits der Kärntner<br />
Jägerschaft als nunmehrige Jagdbehörde<br />
die Kontinuität und Qualität zu<br />
geben, die sowohl die Öffentlichkeit im<br />
Lande, wie auch die fast 12.000 Mitglieder<br />
von ihrer Vertretungsorganisation<br />
erwarten. Den Funktionären und<br />
Mitglieder wird sie wie schon in der<br />
Vergangenheit auch in Zukunft als<br />
kompetente Ansprechpartnerin in Jagd-<br />
und Rechtsfragen zur Verfügung stehen.<br />
Mit dem KJAV gestaltete sich die<br />
Zusammenarbeit schon vom Beginn<br />
ihrer Tätigkeit im Hause Mageregg,<br />
sehr vertrauensvoll und harmonisch. Ich<br />
denke, beim Wesen von Mag. Freydis<br />
Burgstaller-Gradenegger wird sich das<br />
auch in Zukunft so gestalten. Der Kärntner<br />
<strong>Jagdaufseher</strong>-Verband wünscht der<br />
neuen Geschäftsführerin jedenfalls weiterhin<br />
soviel Engagement, Zähigkeit,<br />
Freude und auch Erfolg bei der Arbeit,<br />
um die in die Selbstverwaltung entlassene<br />
Jagdbehörde und Vertretungsorganisation<br />
Kärntner Jägerschaft in<br />
unserer Gesellschaft und im Land<br />
Kärnten als wichtige und anerkannte<br />
Institution des Jagdwesens zu positionieren<br />
und zu festigen. LO<br />
Foto: KJ<br />
Lieber Bernhard!<br />
Am 1. Juli <strong>20<strong>08</strong></strong> trete ich nunmehr meinen dauernden Ruhestand an. Wenn ich<br />
so meine berufliche Lebenszeit Revue passieren lasse, so kann ich die vergangenen<br />
Jahre als die schönsten bezeichnen.<br />
Es war für mich eine große Ehre die Geschäftsführung in der Kärntner Jägerschaft<br />
zu übernehmen, gleichzeitig war mir aber auch bewusst, welch große<br />
Verantwortung ich damit übernehme. Dies nicht zuletzt auch deshalb, weil es<br />
nicht wenige Personen gab, die der Verwaltungsreform mit einer gewissen<br />
Skepsis gegenüber gestanden sind. Es war für mich aber überhaupt keine<br />
Frage, dass es mit der fachlichen Kompetenz und dem geschlossenen Auftreten<br />
aller Funktionäre gelingen würde, den gesetzlichen Auftrag zu erfüllen.<br />
Nach vier Jahren können wir eine überaus positive Bilanz legen. Sowohl die<br />
Kärntner Landesregierung als auch der Kärntner Landtag haben den ersten<br />
Tätigkeitsbericht zustimmend zur Kenntnis genommen und Repräsentanten aller<br />
politischen Parteien haben bei zahlreichen Veranstaltungen die Arbeit der Kärntner<br />
Jägerschaft gewürdigt. Das Bild der KJ in der Öffentlichkeit wurde in den<br />
letzten Jahren immer mehr ins richtige Licht gerückt. Die Geschlossenheit<br />
unseres Auftretens hat uns Anerkennung und Respekt bei uns gegenüber kritisch<br />
eingestellten Organisationen und darüber hinaus in der Gesellschaft gebracht.<br />
Es wird immer mehr akzeptiert, dass Jagd und Tierschutz keinen Widerspruch<br />
darstellen muss und dass wir Jäger glaubwürdig und aktiv Natur- und Umweltschutz<br />
betreiben, womit wir mancher Tierart die Lebensgrundlage sichern und<br />
verbessern.<br />
Mit Optimismus, fachlicher Kompetenz und der Kraft der Geschlossenheit<br />
werden wir auch weiterhin die neu auf uns zukommenden Probleme meistern.<br />
Lieber Bernhard, werter Landesobmann, der Kärntner <strong>Jagdaufseher</strong>-Verband<br />
sorgt, wie es das Kärntner Jagdgesetz vorschreibt, in Kärnten für die Überwachung<br />
der Erhaltung der in einem Jagdgebiet zu überwachenden Bestimmungen.<br />
Dieser Auftrag in einem sehr sensiblen Bereich wurde von den Mitgliedern des<br />
Kärntner <strong>Jagdaufseher</strong>-Verbandes immer in hervorragender Weise erfüllt.<br />
Ich darf Dir als Obmann für Dein Wohlwollen und Deine Unterstützung bei der<br />
Umsetzung der Verwaltungsreform meinen herzlichen Dank aussprechen. Ich<br />
wünsche Dir privat alles Gute, Gesundheit und noch viel Schaffenskraft im Kreise<br />
Deiner Mitglieder.<br />
Ich verbleibe mit einem kräftigen Weidmannsheil!<br />
Erwin Steiner<br />
Präparator<br />
12 BLIcK INS LAND …<br />
3/<strong>20<strong>08</strong></strong> KJAV 3/<strong>20<strong>08</strong></strong> KJAV BLIcK INS LAND …<br />
13<br />
P i r k a 5<br />
9312<br />
Me i s e l d i n g<br />
Tel., Fax.<br />
042627270<br />
Handy<br />
06764332338<br />
E-mail: leo.legat@aon.at<br />
Homepage: www.praeparator-legat.com<br />
<br />
Leo Legat