September 2008 – 3/08 - Jagdaufseher Kärnten
September 2008 – 3/08 - Jagdaufseher Kärnten
September 2008 – 3/08 - Jagdaufseher Kärnten
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Besonders interessant war aber ein<br />
zerlegbares Wilderergewehr vom Kal.<br />
0.22 mit Schalldämpfer.<br />
Auch eine großkalibrige Bockbüchsflinte<br />
mit Wechsellauf gehörte zum<br />
„Werkzeug“ des Wilderers.<br />
Ein beschlagnahmter Munitionskoffer<br />
mit einem Revolver.<br />
Mitglied Revj. Helmut Bozic, Angestellter<br />
der Forstverwaltung Thurn-Valsassina<br />
und Vertreter der Berufsjäger im<br />
LV des KJAV, in Bad Eisenkappel/Trögern,<br />
bei einem Pirschgang im sogenannten<br />
Stefanrevier rund 300 Meter<br />
von der slowenischen Staatsgrenze<br />
entfernt den Kadaver eines Kronenhirsches<br />
auffinden. Dem Zahnabschliff<br />
zur Folge muss der Hirsch zwischen<br />
neun und elf Jahre alt gewesen sein.<br />
Weder von den slowenischen noch den<br />
heimischen Jagdnachbarn wurde der<br />
Forstverwaltung in diesen Tagen der<br />
Beschuss eines Hirschen gemeldet. Es<br />
konnte somit auch kein Schütze ermittelt<br />
werden. Auch konnte bisher auch<br />
nicht geklärt werden, ob es sich bei<br />
diesem Vorfall neuerlich um eine grenzüberschreitende<br />
Wilderei oder „lediglich“<br />
um eine unterlassene Nachsuche<br />
gehandelt hat. Es konnte lediglich recherchiert<br />
werden, dass der unbekannte<br />
Schütze den Hirsch vermutlich am<br />
Grenzstreifen an der Staatsgrenze zu<br />
Slowenien beschossen hat. Von Revj.<br />
Bozic wurde jedenfalls bei der zuständigen<br />
PI Eisenkappel die Anzeige wegen<br />
des Verdachtes des Eingriffes in<br />
fremdes Jagdrecht gegen unbekannte<br />
Täter erstattet. Geklärt konnte dieser<br />
Fall bis heute nicht werden.<br />
Wilderei – heute<br />
in Kärnten keine<br />
ausgestorbene<br />
„Jagdart“ …?<br />
Anhand der in diesem Beitrag angeführten<br />
Beispiele ist seit 2003 fortlaufend<br />
bis heute dokumentiert, dass das<br />
Wildererunwesen in unserem Bundesland<br />
offensichtlich nicht ausgestorben<br />
ist. Nach dem Auffliegen des geschilderten<br />
Falles im unteren Lavanttal<br />
wurde mir auch einige Male die Frage<br />
Jagd – Waffen – Fischerei<br />
Gerhard Meierhofer<br />
A-9330 Althofen · Christalnikstraße 5<br />
Tel. und Fax 04262 / 3489<br />
E-Mail: g.meierhofer@aon.at • www.waffen-meierhofer.at<br />
Allg. beeid. u. gerichtl. zertif. Sachverständiger<br />
für Schusswaffen, Alt- und Gebrauchtwaren<br />
Die engagierten Lavanttaler Polizisten bei einer kleinen Ehrung. V. l. n. r.: LO Wadl,<br />
BO Ing. Paier, BPK-Stv. Obstlt. Johann Schranzer, RevInsp. Manfred Kapeller,<br />
GrInsp Karl Markut, GrInsp Gottfried Zötsch, RevInsp Johann Berger,<br />
GrInsp Gero Steinacher und KrimReferent CI Michael Nössler.<br />
gestellt, wie denn so etwas möglich sei,<br />
wo doch jedes Revier von einem Jagdschutzorgan<br />
beaufsichtigt werde. Vielleicht<br />
hat der eine oder andere <strong>Jagdaufseher</strong><br />
bei den geschilderten Straftaten<br />
bereits seit Jahren Verdacht geschöpft,<br />
doch keine ausreichenden<br />
Beweise für eine Anzeige gegen einen<br />
Verdächtigen gehabt. Jedenfalls gilt es<br />
für uns Jagd- und Wildschutzorgane<br />
auch im Jahr <strong>20<strong>08</strong></strong> und in Zukunft,<br />
gerade aufgrund dieser drastischen<br />
und aktuellen Beispiele über ein aktives<br />
Wildererunwesen, unsere Jagdreviere<br />
noch genauer zu beaufsichtigen und zu<br />
inspizieren. Jedes Jagdschutzorgan<br />
soll die sich verdächtig im Revier aufhältigen<br />
Personen und Fahrzeuge (auch<br />
in Schonzeiten) dokumentieren und<br />
auch die kleinsten Wahrnehmungen<br />
und Ungereimtheiten bild- und schriftlich<br />
festhalten. Bei einem konkreten<br />
Verdacht auf Eingriff in fremdes Jagdrecht<br />
ist in jedem Fall unverzüglich mit<br />
der zuständigen Polizeiinspektion Kontakt<br />
aufzunehmen. Sich alleine und<br />
unbedarft solchen Straftätern zu nähern<br />
kann zu einem lebensgefährlichen<br />
Unterfangen werden, denn ein eventu-<br />
Bez.Insp. Arnold Thamerl von der<br />
PI St. Paul/Lav. (selbst Jäger) war der<br />
besonders engagierte und kompetente<br />
Hauptermittler im zweiten Lavanttaler<br />
Wildererfall.<br />
eller Waffengebrauch des Jagdschutzorgans<br />
wird nur im Falle der gerechten<br />
Notwehr begründbar sein. Und wie Wilderer<br />
heut zu Tage in verschiedenen<br />
Bereichen der Öffentlichkeit und teilweise<br />
auch in den Medien noch gesehen<br />
werden, der lese noch die Ausgabe<br />
Nr. 26 des Deutschen Nachrichtenmagazins<br />
„Focus“ (Seiten 86 bis 91) vom<br />
23. Juni <strong>20<strong>08</strong></strong>.<br />
Bernhard Wadl<br />
Fotos: KJAV-Archiv, Helmut Bozic,<br />
Andreas Tatschl<br />
Der im <strong>September</strong> des Vorjahres in Bad Eisenkappel/Trögern an der Staats-<br />
grenze zu Slowenien gewilderte und in Kärnten aufgefundene Kronenhirsch,<br />
zeugt vom vorläufig letzten bekannt gewordenen Wildererfall in Kärnten.<br />
6 DIE SEITEN DES LANDESOBMANNES …<br />
3/<strong>20<strong>08</strong></strong> KJAV<br />
Wissenswertes …<br />
Die Geschichte des<br />
St. Hubertus Ordens<br />
Das Wort Orden wurde vom lateinischen<br />
„ordo“ entlehnt, wo es<br />
„Reihe, Ordnung, Rang, Stand“ bedeutet<br />
und „eine nach bestimmten Regeln<br />
lebende religiöse oder weltliche Gemeinschaft“<br />
bezeichnet.<br />
Soweit es möglich ist, Orden zu klassifizieren,<br />
kann man die folgenden Kategorien<br />
aufstellen:<br />
1. Die wichtigsten Orden der Christenheit,<br />
wie z. B. der Orden vom Goldenen<br />
Vlies (Toisòn de Oro) in Österreich<br />
und Spanien, der Orden Annunziata<br />
(Angekündigten) in Italien, der<br />
des Schwarzen Adlers (Preussen),<br />
der St. Andreas-Orden in Russland,<br />
der Elefanten-Orden in Dänemark<br />
und der Hosenbandorden (GB).<br />
2. Die Familienorden für Angehörige<br />
der königlichen Familie oder Prinzen<br />
und Prinzessinnen sowie für Persönlichkeiten,<br />
die sich durch ihren Dienst<br />
am Königshaus große Verdienste<br />
erworben haben, z. B. der Royal Victorian<br />
Orden (GB), der der Hohenzollern<br />
(Preussen), St. Hubertus Orden<br />
(Wittelsbacher).<br />
3. Orden, die für militärische und zivile<br />
Verdienste verliehen wurden, z. B.<br />
den Bath- und Verdienstorden (GB),<br />
den Roten-Adler-Orden und den<br />
Pour le Mérite (Preussen) und die<br />
Ehrenlegion (Frankreich).<br />
Nach katholischem Kirchenrecht sind<br />
Orden klösterliche Gemeinschaften. Die<br />
Mitglieder des Ordens legen die drei<br />
Gelübde des Gehorsams, der Armut<br />
und der Keuschheit ab und leben unter<br />
einem gemeinsamen Oberen und nach<br />
einer gemeinsamen Lebensordnung<br />
(Regel, Konstitution). Nach ihren Mitgliedern<br />
unterscheidet man männliche<br />
und weibliche Orden, Priester- und Laienorden.<br />
Die Anfänge des Ordenslebens<br />
liegen im Asketentum der alten<br />
Kirche.Im weiteren Sinne sind Orden<br />
Vereinigungen, deren Mitglieder mit<br />
bestimmten Zielen bzw. Aufgaben nach<br />
festgesetzten Regeln leben. Im Verlaufe<br />
der Jahrhunderte wurde der Begriff<br />
Orden von der Gemeinschaft auf das<br />
Abzeichen dieser Gruppe übertragen.<br />
Franz Anton von Sporck gründete im<br />
Jahr 1695 den St. Hubertus-Orden<br />
Goldbeschlag des Evangeliars des<br />
St. Hubertus-Ritter-Orden<br />
Weltliche Orden entstanden im hohen<br />
Mittelalter als geistliche Ritterorden. Sie<br />
verbanden die Regeln der Mönchsorden<br />
mit dem Kampf des christlichen Ritters<br />
gegen die „Ungläubigen“. Bedeutendste<br />
Gemeinschaften dieser Art sind Templerorden,<br />
Johanniterorden (Malteser),<br />
Deutscher Orden. Die beiden erstgenannten<br />
sind internationale Gemeinschaften,<br />
der Deutsche Orden blieb<br />
national gebunden. Seit dem 14. Jahrhundert<br />
entwickelten sich vorwiegend<br />
auf nationaler Grundlage Orden, die an<br />
einen Souverän als Großmeister<br />
(Ordensherr) gebunden und fast stets<br />
zahlenmäßig beschränkt waren, so zum<br />
Beispiel der Hosenbandorden in England<br />
1348 sowie der Orden vom Goldenen<br />
Vlies im Burgund 1429, der dann<br />
von Österreich und Spanien übernommen<br />
wurde. Vielfach hat sich in diesen<br />
Gemeinschaften gezeigt, dass das<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl umso<br />
größer ist, je strenger die Regeln und je<br />
größer die geforderte Disziplin ist.<br />
Neben diesen – stets einklassigen –<br />
Orden entstanden im 17./18. Jahrhundert<br />
militärische Verdienst- und Tapferkeitsorden<br />
wie der Orden des heiligen<br />
Ludwig in Frankreich 1693, der preussische<br />
Orden Pour le Mérite 1740. Die<br />
Französische Revolution wirkte entscheidend<br />
ein auf die Schaffung der<br />
Verdienstorden, z. B. die Ehrenlegion<br />
1802, dem zunehmend mehr Orden<br />
3/<strong>20<strong>08</strong></strong> KJAV WISSENSWERTES …<br />
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