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DER HOCHSCHUL- PRÄSIDENT BRILLEN-TRENDS FRESSNAPF ...

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Feie rn<br />

Gemeinsam Feste zu feiern, das hatte am Niederrhein und in Krefeld immer schon einen hohen Stellenwert.<br />

„Die „Die Feste vor allem sind es, die den Jahresablauf markieren und und ihm ein inneres Gerüst geben“,<br />

formuliert formuliert Fritz Fritz Meyers im Nachwort seines Buches Buches „Das niederrheinische niederrheinische Jahr“. Jahr“. Diese Traditionen gegeben bis heute ein gewisses Fundament, auch auch wenn mancher Brauch uns uns heute seltsam anmutet.<br />

hält Leib und Seele zusammen – ein Spruch, der in alter Zeit auch an<br />

Traditionen fest zu machen war. Gemeinsames Tafeln und Speisen hatte<br />

einen hohen Stellenwert.<br />

Eine Wöchnerin musste nach dem Brauche der Einsegnung in der Kirche<br />

von benachbarten Frauen begleitet werden. Nach dem Kirchgang<br />

erhielten diese Kaffee. Dabei gab es Pfefferkuchen in Schnitten, die<br />

auf das Schwarzbrot gelegt wurden, berichtet der Niederrheiner Heimatforscher<br />

Johannes Noever. Brot als Grundnahrungsmittel spielte<br />

immer eine besondere Rolle. Noever berichtet, dass der „Nöjjohrplatz“<br />

(ein Brot in Kuchenform) als Neujahrsgeschenk des Paten oder<br />

der Patin solange dem Patenkind gegeben wurde, bis es durch die<br />

Erstkommunion oder die Konfi rmation vollwertig in die Gemeinschaft<br />

der Gläubigen aufgenommen wurde.<br />

Noever: „Wenn ein Pate (…) vorzeitig starb, erhielt das Patenkind von<br />

den nächsten Angehörigen nach altem Brauch das Geschenk (…) als<br />

äußeres Zeichen der Verbundenheit weiter.“ Es sorgten der Pate oder<br />

12<br />

anno dazumal<br />

Essen und Trinken<br />

Heiratswilligen<br />

Text: Sonja Schleypen · Fotos: Stadtarchiv<br />

Burschen erging es nicht immer leicht. Es hieß: „Me mott örs sörge för<br />

et Käuke on dann för et Fräuke!“ In etwa: Bevor Bevor du dir eine Frau suchst,<br />

schaffe dir erst etwas für für den Haushalt an! an! War War die Brautwahl erfolgreich,<br />

kam es an den Vorabenden Vorabenden zu ausgiebigen Trinkgelagen: Trinkgelagen: Auch hier gab gab<br />

es neben Hochprozentigem stets Kaffee und und sehr süßes Gebäck, das<br />

auch der „Brauttröstung“ diente. Im 19. Jahrhundert Jahrhundert bestand die Hochzeitskleidung<br />

der Frau aus einem dunklen weiten Rock und einem bunten<br />

Umschlagtuch oder einem festlichen festlichen schwarzen Kleid und weißem<br />

Schleier. Dazu kam vielfach eine Brautkrone Brautkrone oder eine weiße Mütze mit<br />

gestickten Blumen und kostbarer Spitze. Eine aus weißer Spitze gefertigte<br />

Haube Haube löste diese schließlich ab.<br />

Übrigens: Allerlei Schabernack mit dem Brautpaar zu treiben, das gibt es<br />

seit Jahrhunderten Jahrhunderten – so wurden vor vor der Hochzeitsnacht kurzerhand ein<br />

paar Bretter Bretter aus dem Bett entfernt oder eine eine Puppe hineingelegt.<br />

die Patin auch dann für ein Patenkind, wenn es Vollwaise geworden war,<br />

wie für ihre eigenen Kinder!<br />

Der Niederrheiner Chronist Walter Schmitz beschreibt zu Ende des 19.<br />

Jahrhunderts folgenden Brauch: „Gleich nach der Geburt werden die<br />

Frauen der nächsten Nachbarschaft zu einem guten Kaffee eingeladen.“<br />

Die Nachbarfrauen begleiten auch das Kind mit zur Taufe. In einer nahe<br />

gelegenen Wirtschaft gab es dann reichlich Kaffee. In der gehobenen<br />

Stimmung spendierten Pate oder Patin auch Bier oder Wein. Schmitz:<br />

„Die Freudenwogen müssen hierbei manchmal recht hoch gegangen<br />

sein, da Fälle genannt werden, bei denen man beim Heimgehen den<br />

Täufl ing mit anderen verwechselt, denselben vergessen oder unterwegs<br />

verloren haben soll.“ Noch mal zum Brot, genauer gesagt zum Pfefferkuchen<br />

zurück – auch Schmitz beschreibt die Tradition, den Nachbarinnen<br />

mit größeren Pfefferkuchen zu danken: „In jedes Stück war vorher sorgfältig<br />

eine kleine Münze hineingeschoben worden, die zu Opferzwecken<br />

verwendet werden musste.“

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