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DER HOCHSCHUL- PRÄSIDENT BRILLEN-TRENDS FRESSNAPF ...

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WIRTSCHAFT<br />

Die Fressnapf-Verwaltung in Krefeld, Westpreußenstraße.<br />

Die Geschäftsidee seines Lebens kommt Torsten<br />

Toeller 1989, im Alter von 23 Jahren. Für<br />

seinen Arbeitgeber, die Markant GmbH in Offenburg,<br />

ist der junge Marketingleiter auf einer<br />

Dienstreise in den USA unterwegs und soll<br />

erfolgreiche Handelskonzepte unter die Lupe<br />

nehmen. Toeller wird von seinem Chef für diese<br />

Reise ausgesucht, weil er seinen jungen<br />

Mitarbeiter dafür schätzt, dass er immer wieder<br />

mit viel Spaß an neuen Ideen tüftelt. In den<br />

USA ist der gebürtige Kölner begeistert von<br />

den zahlreichen großen Unternehmens-Modellen<br />

wie beispielsweise TOYS’R’US. Als er wieder<br />

im Flugzeug nach Deutschland sitzt, hat sich<br />

aber etwas anderes in seinem Kopf festgesetzt.<br />

Ihm haben es die riesigen Tiernahrungs-Supermarktketten<br />

wie PetSmart und Petco angetan:<br />

Effi zient organisiert wie die großen Lebensmittelmärkte,<br />

die sich allmählich auch in Deutschland<br />

breit machen, und mit einer riesigen Produktpalette<br />

rund ums Haustier ausgestattet. So<br />

etwas gibt es in Deutschland noch nicht, die<br />

Millionen von Haustierhaltern sind Kunden in<br />

kleinen Zoo-Fachhandelsgeschäften.<br />

Toeller ist davon überzeugt, dass man diese<br />

Idee auch hier etablieren kann und hat auch<br />

schon einen Namen für dieses neue Geschäftsmodell,<br />

das er tags darauf seinem Chef vorstellen<br />

wird, im Kopf: Fressnapf. Doch sein Vorgesetzter<br />

ist nicht überzeugt. Toeller umso mehr,<br />

32<br />

Tierisch erfolgreich<br />

Die Fäden von „Fressnapf“ laufen in Linn zusammen.<br />

und deswegen kündigt er bei seinem Arbeitgeber,<br />

um sich selbstständig zu machen, leiht sich<br />

Geld – und eröffnet am 18. Januar 1990 in Erkelenz<br />

den allerersten Fressnapf-Markt.<br />

Auch gut zwei Jahrzehnte später fl iegt Toeller<br />

regelmäßig über den „großen Teich“, doch<br />

längst nicht mehr als Marktbeobachter – sondern<br />

zum Austausch mit den Chefs von PetSmart<br />

und Petco, man befi ndet sich auf Augenhöhe.<br />

„Fressnapf“ ist heute weltweit die Nummer<br />

3 und europaweiter Marktführer in Sachen Tierversorgung:<br />

In mehr als 1.000 Märkten macht<br />

das Unternehmen jährlich mehr als eine Milliarde<br />

Euro Umsatz. Der weltweite Marktanteil von<br />

Fressnapf liegt bei 22 Prozent und ist nach Aussage<br />

des Unternehmers noch steigerungsfähig:<br />

„Wir haben unser Potenzial noch längst nicht<br />

ausgeschöpft“, so Toeller, der sein großzügiges<br />

Büro im fünften Stockwerk des schmucken und<br />

beeindruckenden Firmensitzes in Linn auf der<br />

Westpreußenstraße hat.<br />

Der Freund schneller Autos hat in gut 20 Jahren<br />

eine Karriere auf der Überholspur hingelegt<br />

– und der Erfolgsmotor kommt eigentlich nur<br />

zu Beginn dieser Entwicklung ins Stottern. Die<br />

Produkte in seinem ersten Geschäft in Erkelenz,<br />

so die Kundschaft nur wenige Monate nach der<br />

Eröffnung, seien zu teuer und das Angebot zu<br />

klein. Also verkauft Toeller schweren Herzens<br />

seinen BMW und bastelt am Konzept, das stilbildend<br />

für die von nun an beginnende Fress-<br />

napf-Erfolgsstory werden sollte: Kleine Preise,<br />

großes Sortiment und aggressivere Werbung.<br />

Und da es offenbar Bedarf an einem solchen<br />

Fachdiscounter für Tierbedarf gibt, gerät die Erfolgslawine<br />

ins Rollen. Toeller eröffnet wenig<br />

später eine zweite Filiale und ab 1992 die ersten<br />

Märkte im Franchising – eine schnelle Expansionsmöglichkeit,<br />

ohne selbst große eigene<br />

fi nanzielle Mittel aufwenden zu müssen. Ein<br />

ehemaliger Studienfreund ist es, der als Erster<br />

eine Franchisegebühr für die Nutzung der Marke<br />

an Toeller zahlt, seinen Markt eröffnet und<br />

die Ware aus der Zentrale bezieht. Und so wird<br />

1996 der 100., im Jahr 2000 der 300., 2003 der<br />

500. und 2009 der 1.000. Fressnapf-Markt eröffnet.<br />

Die Geschäftsidee „Fressnapf“ als Fachhandelskette<br />

für Tiernahrung und -zubehör trifft den<br />

Geschmack der Leute und den Nerv der Zeit,<br />

wie auch die Entwicklung in anderen Branchen<br />

zeigt. Die Tante-Emma-Läden wichen schon den<br />

Supermärkten, in den Achtzigern und Neunzigern<br />

gab es diese Entwicklung auch bei den<br />

Baumärkten, Elektronikmärkten und Tankstellen.<br />

Große Ketten verdrängen die kleinen Läden<br />

– diese wenig romantische, aber nun einmal<br />

ökonomische Tatsache gilt auch für den Zoofachhandel,<br />

in dem meist alteingesessene Tiernarren<br />

arbeiten. Und dort ist man natürlich wenig<br />

begeistert, hat aber gegen die Wucht und

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