0 61 52 - 5 44 93 oder: 01 72 - Das WIR-Magazin im Gerauer Land
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Verkehrsunfall<br />
mit Haushalt<br />
Rechtstipp (30) Ärztetipp (17)<br />
Kommt es zu einem nicht<br />
selbstverschuldeten Verkehrsunfall<br />
mit einem<br />
nicht unerheblichen Personenschaden,<br />
so steht zumeist die<br />
Geltendmachung eines Schmerzensgeldanspruchs<br />
<strong>im</strong> Vordergrund.<br />
Oft wird hierbei übersehen,<br />
dass neben der Geltendmachung<br />
eines Schmerzensgeldanspruches<br />
auch der sogenannte<br />
Haushaltsführungsschaden geltend<br />
gemacht werden kann.<br />
Ein Haushaltsführungsschaden<br />
liegt vor, wenn der Verletzte<br />
den Haushalt aufgrund des<br />
Unfalls nicht mehr <strong>oder</strong> nicht<br />
mehr <strong>im</strong> Umfang wie zuvor<br />
führen kann, so dass die Hausarbeit<br />
von anderen Personen<br />
erledigt werden muss. Schwierigkeiten<br />
bereitet die Ermittlung<br />
des konkreten Anspruchs. Für<br />
den Bereich des Haushaltsführungsschadens<br />
ist die konkrete<br />
Schadensberechnung ohne Weiteres<br />
dann möglich, wenn eine<br />
bezahlte Ersatzkraft beschäftigt<br />
wird. In diesem Falle sind die<br />
tatsächlichen Aufwendungen zu<br />
ersetzen, einschließlich aller Sozialabgaben<br />
und Steuern, soweit<br />
diese Aufwendungen erforderlich<br />
gewesen sind.<br />
Problematisch wird es, wenn<br />
keine bezahlte Ersatzkraft beschäftigt<br />
wird. Wird die Haushaltsführung<br />
freiwillig und<br />
unentgeltlich durch andere Familienangehörige<br />
<strong>oder</strong> sonstige<br />
Angehörige verrichtet, entste-<br />
Z<strong>im</strong>mererarbeiten<br />
Dachdeckerarbeiten<br />
Spenglerarbeiten<br />
Blitzschutz<br />
Energiepass<br />
Solaranlagen<br />
Asbestentsorgung<br />
30 � <strong>WIR</strong>-<strong>Magazin</strong> 190 � Oktober 2<strong>01</strong>1<br />
Dennis Contino ist<br />
Rechtsanwalt in Groß-Gerau;<br />
ra@d-contino.de<br />
hen dem Verletzten keine wirtschaftlichen<br />
Aufwendungen;<br />
dieser Umstand führt aber nicht<br />
zu einem Freiwerden des Pflichtigen<br />
von seiner Ersatzpflicht.<br />
Gleiches gilt, wenn der Geschädigte<br />
trotz Verletzung den Haushalt<br />
ganz <strong>oder</strong> teilweise weiter<br />
führt. Leistet der Geschädigte<br />
nämlich mehr, als zum Zwecke<br />
der Schadensgeringhaltung<br />
geleistet werden muss, so stellt<br />
dies das Erbringen sogenannter<br />
überobligatorischer Leistungen<br />
dar.<br />
In den zuletzt genannten<br />
Fällen, also wenn keine bezahlte<br />
Ersatzkraft beschäftigt wird,<br />
richtet sich nach der geltenden<br />
Rechtsprechung der Ersatzanspruch<br />
danach, was eine zum<br />
Ausgleich dieses Ausfalls beschäftigte<br />
bezahlte Ersatzkraft,<br />
wäre sie eingestellt worden,<br />
gekostet hätte. Wobei hier aber<br />
der Nettolohn zugrunde gelegt<br />
wird, ohne Steuern und Sozialbeiträge.<br />
Hierbei ist zunächst<br />
der Zeitaufwand festzustellen.<br />
Der Bedarf hängt von der Größe<br />
des Haushaltes und den dort<br />
verrichteten Tätigkeiten ab.<br />
Als Schätzungsgrundlage zur<br />
Bemessung des Haushaltsführungsschadens<br />
können Tabellenwerke<br />
herangezogen werden.<br />
E-Mail: Hirsch-Holzbau@t-online.de www.Hirsch-Holzbau.de<br />
Wenn die<br />
Blase drückt<br />
Wenn die Blase zum Problemfall<br />
wird, wenn es<br />
zum unwillkürlichen<br />
Urin verlust kommt, sprechen<br />
wir über Inkontinenz. Die Folgen<br />
sind Nässe, unangenehmer Geruch,<br />
Entzündungen, Folgeinfektionen,<br />
ständige Unsicherheit, soziale<br />
Ausgrenzung, in schweren<br />
Fällen Pflegebedürftigkeit. <strong>Das</strong><br />
Problem ist allgegenwärtig, man<br />
schweigt trotzdem über das Thema,<br />
Inkontinenz anzusprechen<br />
ist für die Meisten ein Tabu.<br />
Es kursieren viele Irrtümer!<br />
Bei Erkältung, Husten <strong>oder</strong> Niesen<br />
Wasser zu verlieren, insbesondere <strong>im</strong><br />
Alter sei normal. <strong>Das</strong> st<strong>im</strong>mt nicht.<br />
Normal ist das, was man als solches<br />
akzeptiert. Es ist wirklich<br />
keine Krankheit, sondern ein<br />
Zustand, der entweder stört und<br />
dann sollte er behoben werden<br />
<strong>oder</strong> nicht stört und dann besteht<br />
auch kein Handlungsbedarf.<br />
Frauen bekommen durch die Gebärmutterentfernung<br />
Senkung und<br />
Inkontinenz. <strong>Das</strong> st<strong>im</strong>mt ebenso<br />
nicht. Sowohl die Daten wissenschaftlicher<br />
Auswertungen, als<br />
auch die Praxiserfahrung spricht<br />
dagegen. Frauen bekommen bei<br />
erhaltener Gebärmutter genau<br />
so häufig Blasenschwäche, wie<br />
nach einer solchen Operation.<br />
Wenn man einmal wegen Inkontinenz<br />
<strong>oder</strong> Senkung operiert<br />
worden ist, kann man nichts<br />
mehr machen. Auch das ist nicht<br />
wahr. Gerade die häufigen Misserfolge<br />
früherer Operations-<br />
Dr. med. Johann Gehl ist<br />
Chefarzt der Abt. Gynäkologie<br />
der Kreis-Klinik Groß-Gerau;<br />
gyn@kreisklinik-gg.de<br />
techniken führten zur rasanten<br />
Entwicklung auf dem Gebiet der<br />
Inkontinenzchirurgie. Die Ergebnisse<br />
sind auch nach vorausgegangener<br />
Operation sehr gut.<br />
Die Inkontinenzoperation ist ein<br />
großer Eingriff, auch die Gebärmutter<br />
muss raus. Auch das st<strong>im</strong>mt nicht,<br />
zwei Drittel unserer Patientinnen<br />
haben einfache Inkontinenzursachen,<br />
die mit einem min<strong>im</strong>alinvasiven<br />
Eingriff (15 Minuten<br />
Operationszeit, zwei Tage Krankenhausaufenthalt)<br />
behoben<br />
werden können. Unwillkürlicher<br />
Urinverlust kann unterschiedliche<br />
Ursachen haben, die verschiedene<br />
Behandlungen benötigen.<br />
Je nach Ursache können<br />
wir die am häufigsten vorkommenden<br />
Inkontinenzformen wie<br />
folgt einteilen, z.B.<br />
Stressinkontinenz: Urinverlust<br />
durch Druckerhöhung <strong>im</strong> Bauch,<br />
wie be<strong>im</strong> Husten, Niesen, schwer<br />
Heben usw. <strong>Das</strong> kommt am häufigsten<br />
vor.<br />
Überlaufblase: Urinverlust wegen<br />
„zu voller Blase“, wenn die<br />
normale Entleerung aus verschiedenen<br />
Gründen erschwert ist.<br />
Dranginkontinenz: Ungewollte<br />
Entleerung der Harnblase, nach<br />
einem nicht unterdrückbaren<br />
Harndrang.