Luftverkehr und Wetter Statuspapier Juni 2004 - Pa.op.dlr.de - DLR
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2. Die <strong>Wetter</strong>faktoren<br />
Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n die einzelnen <strong>Wetter</strong>einflüsse<br />
auf <strong>de</strong>n Flugverkehr dargestellt.<br />
Dabei geht es hier um eine Auflistung<br />
<strong>de</strong>r Einflüsse <strong>und</strong> eine kurze Skizzierung<br />
ihrer Be<strong>de</strong>utung, jedoch nicht um eine<br />
vollständige Wichtung hinsichtlich ihrer<br />
Be<strong>de</strong>utung für Sicherheit <strong>und</strong> Effizienz.<br />
Letzteres ist Aufgabe zukünftiger Forschung.<br />
2.1. Starkwind, Wind <strong>und</strong> Windscherung<br />
Windrichtung <strong>und</strong> Stärke spielen bei Start<br />
<strong>und</strong> insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r Landung eine<br />
wichtige Rolle. Gr<strong>und</strong> dafür ist, daß Flugzeuge<br />
relativ zur bewegten Luft fliegen, aber<br />
auf einer festen Bahn mit vorgegebener<br />
Richtung starten <strong>und</strong> lan<strong>de</strong>n müssen.<br />
Beim Lan<strong>de</strong>vorgang erfor<strong>de</strong>rt dies ein Eindrehen<br />
unmittelbar vor <strong>de</strong>r Landung in die<br />
jeweilige Lan<strong>de</strong>bahnrichtung. Dies ist nur<br />
möglich innerhalb bestimmter Seitenwindstärken<br />
<strong>und</strong> Windrichtungen. Wer<strong>de</strong>n diese<br />
Grenzwerte überschritten, so ist ein sicheres<br />
Lan<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel nicht möglich.<br />
Es drohen Abkommen von <strong>de</strong>r Bahn <strong>und</strong><br />
Aufschlagen <strong>de</strong>r Flügel auf <strong>de</strong>r Bahn.<br />
Dreht <strong>de</strong>r Wind im Laufe <strong>de</strong>r Zeit, so muß<br />
u.U. die Anflugrichtung eines Flughafens<br />
geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> damit auch die<br />
Staffelung <strong>de</strong>r anfliegen<strong>de</strong>n Flugzeuge.<br />
Lan<strong>de</strong>bahnwechsel verursachen daher<br />
automatisch verlängerte Anflugzeiten. Bedarf<br />
besteht hier für eine genaue Vorhersage<br />
von Windrichtung <strong>und</strong> auch -stärke,<br />
um <strong>de</strong>n Wechsel besser vorbereiten zu<br />
können. Bei starkem Wind sind insbeson<strong>de</strong>re<br />
während <strong>de</strong>r Anflugstaffelungen die<br />
Flugkurven stark <strong>de</strong>formiert, so daß Piloten<br />
größere Abstän<strong>de</strong> zum vorausfliegen<strong>de</strong>n<br />
Flugzeug bevorzugen. Ist dann noch<br />
10<br />
zufälligerweise durch eine Wolkenschicht<br />
die Sicht reduziert <strong>und</strong> ein Sichtanflug<br />
nicht mehr möglich, so kann dies zu einer<br />
erheblichen Vergrößerung <strong>de</strong>r mittleren<br />
Abstän<strong>de</strong> <strong>und</strong> damit zu signifikanten Kapazitätsreduktionen<br />
führen. Ein solcher<br />
Fall trat im Oktober 2002 in Frankfurt auf,<br />
mit einem Einbruch <strong>de</strong>r Kapazität auf unter<br />
40%.<br />
Abbildung 2.1: Typisches Problem bei zu<br />
starkem Querwind.<br />
Windscherungen sind, wie im Zusammenhang<br />
mit Gewittern weiter ausgeführt,<br />
räumliche Än<strong>de</strong>rungen (Gradienten) <strong>de</strong>s<br />
dreidimensionalen Windvektors. Der Normalfall<br />
einer Windscherung in Bo<strong>de</strong>nnähe<br />
ist die Zunahme <strong>de</strong>s mittleren Horizontalwin<strong>de</strong>s<br />
mit <strong>de</strong>r Höhe. Unterhalb von Inversionen<br />
fin<strong>de</strong>t man häufig Windscherungen,<br />
da durch die starke Stabilitätsän<strong>de</strong>rung in<br />
<strong>de</strong>r Inversion die Luftschichten in- <strong>und</strong>