Luftverkehr und Wetter Statuspapier Juni 2004 - Pa.op.dlr.de - DLR
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(1) Wie groß ist <strong>de</strong>r <strong>Wetter</strong>einfluß auf <strong>de</strong>n<br />
Flugverkehr? Welche <strong>Wetter</strong>phänomene<br />
wirken wie stark auf Flugplanung<br />
<strong>und</strong> Flugdurchführung, auf Flugführung<br />
<strong>und</strong> Flugverkehrsmanagement, auf<br />
Flughäfen <strong>und</strong> die insgesamt benötigte<br />
Infrastruktur?<br />
(2) Wie kann generell <strong>de</strong>r <strong>Wetter</strong>einfluß<br />
auf <strong>de</strong>n Flugverkehr vermin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n?<br />
(3) Durch welche Maßnahmen können Sicherheit<br />
<strong>und</strong> Effizienz <strong>de</strong>s <strong>Luftverkehr</strong>s<br />
gesteigert wer<strong>de</strong>n?<br />
Die zugr<strong>und</strong>e liegen<strong>de</strong> zentrale Arbeitshypothese<br />
dabei ist:<br />
Ein maßgeblicher, aber noch zu bestimmen<strong>de</strong>r<br />
Anteil <strong>de</strong>r wetterbedingten Effizienzverluste<br />
läßt sich durch eine verbesserte<br />
Kenntnis <strong>und</strong> Vorhersage <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n<br />
<strong>Luftverkehr</strong> relevanten <strong>Wetter</strong>phänomene<br />
<strong>und</strong> eine verbesserte Integration dieser<br />
Information in die gesamte Flugverkehrssteuerung<br />
vermei<strong>de</strong>n.<br />
In an<strong>de</strong>ren Worten:<br />
Eine Reduktion <strong>de</strong>r wetterbedingten Kosten<br />
<strong>und</strong> Risiken ist möglich durch<br />
(1) Verbesserung <strong>de</strong>r <strong>Wetter</strong>informationen<br />
(Analyse <strong>und</strong> Vorhersage),<br />
(2) gezielte Nutzung <strong>de</strong>r <strong>Wetter</strong>informationen<br />
durch das Air Traffic Management.<br />
Die oben genannten Verspätungszahlen<br />
belegen, daß auch in Deutschland <strong>Wetter</strong>auswirkungen<br />
eine <strong>de</strong>utliche Rolle<br />
spielen. Es gab jedoch bisher auf nationaler<br />
Ebene, von <strong>de</strong>m K<strong>und</strong>enforum <strong>de</strong>s<br />
Geschäftsfel<strong>de</strong>s Luftfahrt <strong>de</strong>s DWD abgesehen,<br />
keine Aktionsplattform aller am<br />
Flugverkehr Beteiligten, auch nicht von<br />
Forschungsgruppen, die sich <strong>de</strong>s Themas<br />
<strong>Wetter</strong>einfluß auf <strong>de</strong>n Flugverkehr annah-<br />
8<br />
men. Dies war die Ursache für die Gründung<br />
<strong>de</strong>r Initiative <strong>Luftverkehr</strong> & <strong>Wetter</strong><br />
durch DWD, <strong>DLR</strong> <strong>und</strong> Universität Hannover<br />
<strong>und</strong> die Motivation für die Erstellung<br />
dieses <strong>Statuspapier</strong>s.<br />
Während die Umweltauswirkungen <strong>de</strong>s<br />
<strong>Luftverkehr</strong>s (Schumann et al., 2001) in<br />
<strong>de</strong>m vergangenen Jahrzehnt national <strong>und</strong><br />
international mit großem Erfolg untersucht<br />
wur<strong>de</strong>n (siehe dazu z.B. IPCC, 2001) <strong>und</strong><br />
auch in die Verkehrsplanung mit einbezogen<br />
wer<strong>de</strong>n, ist die komplementäre Fragestellung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Wetter</strong>einflusses auf <strong>de</strong>n<br />
<strong>Luftverkehr</strong> national kaum <strong>und</strong> international<br />
nur von wenigen Staaten wie USA,<br />
Kanada, England <strong>und</strong> Frankreich untersucht<br />
wor<strong>de</strong>n.<br />
Ein im <strong>Juni</strong> 2001 in Langen durchgeführter<br />
erster Worksh<strong>op</strong> führte erstmals Vertreter<br />
aller am <strong>Luftverkehr</strong> beteiligten Gruppen<br />
zusammen. Als eine von mehreren Zielsetzungen<br />
(s.u.) wur<strong>de</strong> gefor<strong>de</strong>rt, <strong>de</strong>n Dialog<br />
zwischen <strong>de</strong>n am <strong>op</strong>erationellen Betrieb<br />
beteiligten Entscheidungsträgern zu<br />
verbessern. Dies soll auch mit <strong>de</strong>m vorliegen<strong>de</strong>n<br />
<strong>Statuspapier</strong> erzielt wer<strong>de</strong>n. Der<br />
zweite <strong>und</strong> beson<strong>de</strong>rs wichtige Schritt ist<br />
die Definition <strong>de</strong>r übergeordneten inhaltlichen<br />
Zielsetzungen <strong>und</strong> die daraus resultieren<strong>de</strong><br />
prinzipielle Vorgehensweise:<br />
Ziele <strong>und</strong> prinzipielle Vorgehensweise<br />
- I<strong>de</strong>ntifikation <strong>und</strong> Quantifizierung <strong>de</strong>s<br />
<strong>Wetter</strong>einflusses auf <strong>de</strong>n Flugverkehr<br />
- Entwicklung <strong>und</strong> Test von Metho<strong>de</strong>n zur<br />
verbesserten Vorhersage <strong>de</strong>r relevanten<br />
<strong>Wetter</strong>phänomene für die Luftfahrt,<br />
insbeson<strong>de</strong>re im Kurzfristbereich<br />
- Priorisierung <strong>de</strong>r Aufgaben <strong>und</strong> Entwicklung<br />
spezieller, problemorientierter,<br />
kombinierter Vorhersage- <strong>und</strong> Beobachtungssysteme