Luftverkehr und Wetter Statuspapier Juni 2004 - Pa.op.dlr.de - DLR
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geprogramme wie z.B. IIFA von<br />
NCAR/Boul-<strong>de</strong>r (McDonald, 2003) <strong>und</strong><br />
ADWICE (Tafferner et al., 2003 <strong>und</strong> Leifeld,<br />
<strong>2004</strong>) sind als experimentelle Produkte<br />
bereits verfügbar. Eine wesentliche<br />
Komponente dieser Produkte ist ihre Überprüfung<br />
durch unabhängige Meldungen<br />
<strong>de</strong>r Piloten, <strong>de</strong>n PIREPS. In Deutschland<br />
ist die Zahl <strong>de</strong>r dokumentierten PIREPS<br />
um einen Faktor 100 kleiner als in <strong>de</strong>n<br />
USA. Für die Verbesserung <strong>de</strong>r Vorhersagemöglichkeiten<br />
wer<strong>de</strong>n daher Piloten<br />
aufgerufen, verstärkt Vereisungsmeldungen<br />
als PIREPS abzusetzen.<br />
Weitere Verbesserungen betreffen eine<br />
umfassen<strong>de</strong>re meteorologische Aus- <strong>und</strong><br />
Weiterbildung <strong>de</strong>r Piloten, die Entwicklung<br />
von Exiting-Verfahren aus Gefahrensituationen,<br />
die Konzeption vorausschauen<strong>de</strong>r<br />
Remote-Sensing Eis<strong>de</strong>tektoren an Bord,<br />
die Verbesserung von in-situ Eissensoren<br />
<strong>und</strong> die Kombination von an Bord gewonnenen<br />
mit externen Informationen zur aktuellen<br />
Vereisungssituation mit <strong>de</strong>m Ziel<br />
<strong>de</strong>r Gefahrenerkennung <strong>und</strong> -vermeidung.<br />
2.4. Sichtweite<br />
Hinreichen<strong>de</strong> Sicht ist für die Führung eines<br />
Flugzeuges elementar. Ohne zusätzliche<br />
unterstützen<strong>de</strong> Instrumente ist ein<br />
Flug nur unter Sichtflugbedingungen möglich.<br />
Die atmosphärischen Bedingungen<br />
für Sichtflug sind genau festgelegt <strong>und</strong> zu<strong>de</strong>m<br />
nur in bestimmten Lufträumen bzw.<br />
Höhenbereichen erlaubt. Instrumentenflug<br />
hingegen setzt entsprechen<strong>de</strong> Instrumentierung<br />
<strong>und</strong> Zulassung <strong>de</strong>s Flugzeuges<br />
<strong>und</strong> auch eine Qualifikation <strong>de</strong>s Piloten<br />
voraus.<br />
Ursachen reduzierter Sichtweite sind atmosphärische<br />
Aerosole, Wolken- <strong>und</strong> Nie<strong>de</strong>rschlagspartikel.<br />
Anzahldichte <strong>und</strong> Größe<br />
<strong>de</strong>r einzelnen <strong>Pa</strong>rtikel bestimmen die<br />
14<br />
<strong>op</strong>tische Dicke als Integral über die Extinktion<br />
<strong>de</strong>s Lichtes längs einer Wegstrecke.<br />
Die Erkennbarkeit von Objekten wird<br />
nicht nur durch die Sichtweite bestimmt,<br />
son<strong>de</strong>rn hängt auch von <strong>de</strong>n Beleuchtungsverhältnissen<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Blickrichtung<br />
ab.<br />
Abbildung 2.5: Typische Sichtverhältnisse<br />
bei Dunst.<br />
Abbildung 2.6: Reduzierte Sichtweite im<br />
Dunst bei horizontaler Blickrichtung.<br />
Typische Sichtweiten betragen einige<br />
Meter in Gewitterwolken <strong>und</strong> bei Nebel,<br />
einige Kilometer in normalen Bedingungen<br />
in Bo<strong>de</strong>nnähe <strong>und</strong> H<strong>und</strong>erte von Kilometern<br />
in klarer Luft. Problematisch ist beispielsweise<br />
bei einer bo<strong>de</strong>nnahen Dunstschicht,<br />
daß durch die Dunstschicht von<br />
oben ein Flughafen noch erkannt wird, daß<br />
aber beim Anflug aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r erhöhten<br />
<strong>op</strong>tischen Dicke in horizontaler Blickrichtung<br />
die Sichtweite dramatisch reduziert<br />
wer<strong>de</strong>n kann.