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Luftverkehr und Wetter Statuspapier Juni 2004 - Pa.op.dlr.de - DLR

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von einan<strong>de</strong>r abhängig, wodurch eine Optimierung<br />

<strong>de</strong>s Gesamtsystems einen<br />

ganzheitlichen Ansatz erfor<strong>de</strong>rt. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong>e wur<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Fraport AG im<br />

Geschäftsfeld „Aviation“ 16 einzelne Projekte<br />

<strong>de</strong>finiert, die sich mit Kapazitätsmanagement,<br />

Flugplanmanagement, Pünktlichkeitsmanagement<br />

<strong>und</strong> Prozeßmanagement<br />

befassen. Die Erkenntnisse <strong>de</strong>r im<br />

Geschäftsfeld „Aviation“ abgeschlossenen<br />

Pilotprojekte wur<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r Beteiligung<br />

am Luftfahrtforschungsprogrammes<br />

III in das Projekt K-ATM (Ko<strong>op</strong>eratives<br />

Air Traffic Management) innerhalb <strong>de</strong>s<br />

Geschäftsbereiches „Ausbauprogramm<br />

Flughafen – Luftfahrtforschung“ überführt<br />

<strong>und</strong> wer<strong>de</strong>n dort weiter vertieft. Es wird<br />

angestrebt, ab 2006 eine halbe Million<br />

Flugbewegungen auf 3 Bahnen zu ermöglichen.<br />

Die <strong>de</strong>rzeitige Situation am Flughafen<br />

Frankfurt ist gekennzeichnet durch Kapazitätsengpässe,<br />

bedingt v.a. durch das<br />

<strong>de</strong>rzeitige Bahnsystem. Im Vergleich zu<br />

an<strong>de</strong>ren Faktoren hat das <strong>Wetter</strong> <strong>de</strong>n<br />

größten Einfluß auf die Pünktlichkeit im<br />

<strong>Luftverkehr</strong>.<br />

Von RAND Eur<strong>op</strong>e wur<strong>de</strong> die Abhängigkeit<br />

<strong>de</strong>r Pünktlichkeitsrate relativ zum<br />

Flugaufkommen nach <strong>de</strong>n meteorologischen<br />

<strong>Pa</strong>rametern signifikante <strong>Wetter</strong>erscheinung<br />

(inkl. Art <strong>und</strong> Intensität), Sichtweite<br />

<strong>und</strong> Windrichtung untersucht. Während<br />

die Windrichtung kaum einen Einfluß<br />

auf die Pünktlichkeitsrate hat, sinkt bei<br />

schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Sichtweite diese rasch. So<br />

tritt verb<strong>und</strong>en mit einem Sichtweitenrückgang<br />

von 8 km auf 4 km eine Reduktion<br />

um 5% ein, bei einem weiteren Rückgang<br />

auf 0 m Sichtweite eine Reduktion um<br />

30%. Relativ zu einer <strong>Wetter</strong>situation ohne<br />

signifikante <strong>Wetter</strong>meldung fin<strong>de</strong>t man,<br />

jeweils gemittelt über das gesamte Flugaufkommen,<br />

folgen<strong>de</strong> Reduktionen <strong>de</strong>r<br />

30<br />

Pünktlichkeitsrate: Regen: -5%, Schnee: -<br />

20%, Eis: -24%. Des Weiteren sinkt bei<br />

lang anhalten<strong>de</strong>m Regen im Vergleich zu<br />

schauerartigem Regen die Pünktlichkeitsrate<br />

um 2%, bei Nie<strong>de</strong>rschlag mit Gewitter<br />

im Vergleich zu ohne Gewitter um 11%,<br />

bei gefrieren<strong>de</strong>m im Vergleich zu nicht gefrieren<strong>de</strong>m<br />

Regen um 23%. Die Intensitätsklassen<br />

<strong>de</strong>r <strong>Wetter</strong>zustandsmeldung<br />

leicht, mäßig <strong>und</strong> stark haben Auswirkung<br />

auf <strong>de</strong>n Pünktlichkeitsabfall gemäß leicht<br />

Faktor 0.7, mäßig Faktor 1 <strong>und</strong> stark Faktor<br />

1.8.<br />

Noch nicht untersucht wur<strong>de</strong> die Abhängigkeit<br />

<strong>de</strong>r Pünktlichkeitsrate relativ zur<br />

zeitlichen Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r einzelnen <strong>Wetter</strong>parameter.<br />

Dies wäre jedoch unbedingt<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, um eine umfassen<strong>de</strong>re Einschätzung<br />

<strong>de</strong>s <strong>Wetter</strong>einflusses zu erlangen.<br />

Zum Beispiel ist zu erwarten, daß die<br />

Pünktlichkeitsrate durchaus von Windrichtungswechseln<br />

beeinflußt wird, wohingegen,<br />

wie oben vermerkt, die Windrichtung<br />

selbst kaum einen Einfluß hat, aber<br />

bei Überschreitung einer festgelegten Rückenwindkomponente<br />

<strong>de</strong>n Wechsel <strong>de</strong>r<br />

An- <strong>und</strong> Abflugverfahren erzwingt.<br />

Der <strong>Wetter</strong>einfluß wird bei Fraport in verschie<strong>de</strong>nen<br />

Projekten berücksichtigt, die<br />

zur Regelung <strong>de</strong>s Flugaufkommens initiiert<br />

wur<strong>de</strong>n. Im Projekt CAPCO (Capacity,<br />

Performance, Control) sollen aktuelle Verkehrszahlen<br />

für Flugbewegungen, Pünktlichkeit<br />

<strong>und</strong> Kapazität aufgezeichnet <strong>und</strong><br />

12-stündige Prognosen für diese <strong>Pa</strong>rameter<br />

bestimmt wer<strong>de</strong>n. Dieses System<br />

benötigt neben aktuellen auch die entsprechend<br />

prognostizierten <strong>Wetter</strong>daten.<br />

Eng damit verb<strong>und</strong>en ist das Projekt RA-<br />

COP (Reduced Airport Capacity Operations),<br />

in <strong>de</strong>m Betriebsverfahren entwickelt<br />

wer<strong>de</strong>n zur Bestimmung <strong>de</strong>r zu verzögern<strong>de</strong>n,<br />

zu beschleunigen<strong>de</strong>n, umzulei-

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