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NFV_08_2009 - Rot Weiss Damme

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„Kicken gegen Sucht“<br />

46<br />

Vereinszugehörigkeit stärkt<br />

Kinder und Jugendliche<br />

Kreisvorsitzender Hans-Michael Rabe überreicht beim Jugendfußballturnier 1000 Euro<br />

Was kommt heraus, wenn ein Fußballverein,<br />

die Suchtberatungsstelle<br />

Burgdorf/Laatzen und das Diakonische<br />

Werk der evangelisch-lutherischen<br />

Landeskirche Hannover auf der Fußballanlage<br />

des TSV Germania Haimar/Dolgen zusammentreffen?<br />

Ein Fußballturnier der<br />

besonderen Art. „Kicken gegen Sucht“ lautete<br />

das Motto des Präventionsprojektes,<br />

bei dem 50 Mädchenund<br />

Jungenmannschaften um die<br />

Pokale spielten. Das Resultat des<br />

Turniers kann sich sehen lassen. Etwa<br />

1500 Besucher strömten an<br />

zwei Tagen auf das Gelände in Haimar,<br />

rund 5000 Euro Gesamterlös<br />

fließen in die Jugendarbeit des Vereins.<br />

Solch ein Projekt schwirrte<br />

Initiatorin Ivonne Schäfer schon<br />

länger im Kopf herum. Die Diplom-<br />

Pädagogin des Diakonischen Werkes<br />

Hannover suchte nur noch<br />

nach einer Verknüpfung der drei<br />

Einrichtungen. Die Idee kam der<br />

ehrenamtlichen Jugendtrainerin<br />

beim TSV Haimar/ Dolgen schließlich<br />

auf dem Fußballplatz.<br />

Gesagt, getan. Mit dem Ziel<br />

vor Augen, mit dieser Veranstaltung<br />

ein Zeichen setzen zu wollen,<br />

dass Fußball auch ohne Alkohol<br />

funktioniert und zeitgleich eine wirkungsvolle<br />

Maßnahme zur Suchtprävention<br />

darstellt, plante Schäfer ein großes Turnier<br />

samt Ponyreiten, Spieleaktionen der Suchtberatungsstelle<br />

und Tombola. Unterstützung<br />

bekam sie unter anderem von Hannover<br />

96 und der Per-Mertesacker-Stiftung.<br />

Statt Bier gab es alkoholfreie Cocktails und<br />

eine Saftbar.<br />

Um das Ganze zu finanzieren, wandte<br />

sich Schäfers Kollege Roland Johannes,<br />

Referent für Suchtfragen bei den Diakonischen<br />

Werken, an die Egidius-Braun-Stiftung<br />

des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).<br />

Die gab grünes Licht und sagte finanzielle<br />

Unterstützung zu. Auch der DFB zeigte sich<br />

hellhörig und wählte Schäfers Veranstaltung<br />

mit fünf weiteren Aktionen in Niedersachsen<br />

für die Sozialkampagne „Kinderträume<br />

2011“ aus, bei der ausgesuchte<br />

Projekte finanziell und materiell unterstützt<br />

werden. Hintergrund dieser Kampagne ist<br />

die bevorstehende Frauen-Fußballweltmeisterschaft<br />

2011 im eigenen Land. Aus diesem<br />

Anlass hat die Männer-Nationalmannschaft<br />

die Aktion ins Leben gerufen und<br />

spendet bis zum Jahr 2011 eine Millionen<br />

Euro für gemeinnützige Organisationen,<br />

soziale Projekte und Initiativen, die sich<br />

nachhaltig um das Wohl von Kindern und<br />

Jugendlichen kümmern. Bei der Auswahl<br />

der Projekte werden insbesondere lokale<br />

Initiativen, die durch ehrenamtliches Engagement<br />

getragen werden, berücksichtigt.<br />

Hans-Michael Rabe, Vorsitzender des<br />

<strong>NFV</strong>-Kreises Hannover-Stadt, brachte am<br />

August <strong>2009</strong><br />

Hans-Michael Rabe, Kreisvorsitzender Hannover-Stadt,<br />

überreicht den Scheck über 1000<br />

Euro an Dr. Jörg Antoine, stellvertretender Direktor<br />

des Diakonischen Werkes Hannover.<br />

Der stellte den Betrag der Jugendabteilung<br />

des TV Germania Haimar/Dolgen zur Verfügung.<br />

Foto: Röver<br />

Turniertag die Finanzspritze in Form eines<br />

Schecks über 1000 Euro mit nach Haimar.<br />

Er überreichte außerdem eine Urkunde und<br />

eine Welcome-Box des Deutschen-Fußball-<br />

Bundes (DFB), gefüllt mit etlichen Give-<br />

Aways zur Frauen-Fußball-WM 2011, an Dr.<br />

Jörg Antoine, stellvertretender Direktor des<br />

Diakonischen Werkes Hannover. Weiterhin<br />

warb Rabe für den Besuch eines der WM-<br />

Spiele in Wolfsburg. Um den Frauenfußball<br />

auch in Zukunft zu fördern, „wäre es schön,<br />

wenn wir bis dahin noch zahlreiche Mädchenmannschaften<br />

gründen würden“,<br />

merkte er an.<br />

Antoine freute sich über das zusätzliche<br />

Geschenk, hatte er doch nur mit dem<br />

Scheck gerechnet. Die Box stellte er spontan<br />

den Mädchenmannschaften im Verein<br />

zur Verfügung, kicken beim TSV Germania<br />

Haimar/Dolgen neben den Jungenteams<br />

doch auch eine E-Juniorinnen und eine C-<br />

Juniorinnen-Mannschaft. „Hier wird tolle<br />

Jugendarbeit geleistet“, lobte er. Es sei<br />

wichtig, dass Kinder und Jugendliche den<br />

gemäßigten Umgang mit Alkohol lernen<br />

würden. Dazu gehöre auch die Vorbildfunktion<br />

der Erwachsenen, besonders der Trainerinnen<br />

und Trainer im Verein. Und damit<br />

Eine Heerschar von Pokalen nahmen am Ende<br />

der zwei Turniertage die 50 Mannschaften<br />

entgegen. Foto: Schönamsgruber<br />

die Nachwuchsarbeit auch weiterhin so gut<br />

funktioniert, sagte Antoine zu, den Turniererlös<br />

in die Jugendkasse zu spenden.<br />

Dass ein Verein den Kindern und<br />

Jugendlichen nicht nur das Fußballspielen<br />

bieten, sondern aufgrund der Vereinszugehörigkeit<br />

auch besser vor Suchtgefahren<br />

schützen kann, ist hinlänglich bewiesen.<br />

„Laut einer Statistik trinken Jugendliche, die<br />

im Verein sind, weniger Alkohol als ihre<br />

Altersgenossen“, erklärte Schäfer. Zu den<br />

Suchtgefahren zählt die Mutter zweier<br />

Töchter inzwischen nicht nur den Alkohol<br />

und andere Drogen, sondern auch das stundenlange<br />

Computerspielen. „Wer trainiert,<br />

hat allerdings weniger Zeit vor dem Computer<br />

zu sitzen und verringert damit schon mal<br />

die Gefahr, anfällig zu werden.“ Außerdem<br />

stärkten das „Wir-Gefühl“ in einer Mannschaft<br />

und das Verausgaben im Training<br />

und im Spiel Kinder und Jugendliche gegen<br />

Süchte, so die Diplom-Pädagogin. Auch der<br />

Umgang mit Niederlagen sei mit mehreren<br />

besser zu verkraften als allein, zusätzlich<br />

lernen die Spielerinnen und Spieler im Team<br />

auch Verantwortung zu übernehmen.<br />

Ihre Idee könnte bald Schule machen.<br />

Kreisvorsitzender Rabe zeigte sich<br />

begeistert. „Wir sammeln hier Erfahrungen<br />

und könnten das Ganze im Bereich<br />

Hannover fortsetzen“, sagte er optimistisch.<br />

Nicole Röver

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