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NFV_08_2009 - Rot Weiss Damme

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Portrait<br />

10<br />

Trainer mit „menschlicher Autorität“<br />

Horst Hrubesch und Thomas Nörenberg führen U 21 zum EM-Titelgewinn<br />

Beide angeln in ihrer Freizeit und pflegen<br />

ein freundschaftliches, kollegiales Verhältnis.<br />

Das Trainergespann Horst Hrubesch<br />

und Thomas Nörenberg hat innerhalb<br />

von nur elf Monaten zwei bedeutende<br />

Titel errungen. Nach der U 19-Europameisterschaft<br />

führen die Beiden<br />

jetzt auch die U 21 auf Europas Thron.<br />

Ein Trainergespann mit eingebauter Erfolgsgarantie?<br />

REINER KRAMER portraitiert<br />

<strong>NFV</strong>-Sportlehrer Thomas Nörenberg.<br />

Helden gesucht ... heißt der der plakative<br />

Aufruf des DFB für seine U 21-Nationalmannschaft<br />

zur Europameisterschaft.<br />

Und tatsächlich werden sie auch gefunden.<br />

Denn Manual Neuer, Andreas Beck, Mesut<br />

Özil, Sami Khedira, Jerome Boateng und ihre<br />

Kollegen gewinnen erstmalig den Titel in dieser<br />

Altersklasse.<br />

Heldenhafte Taten verbringen aber nicht<br />

nur die Spieler. Auch Trainer Horst Hrubesch<br />

erhält verdientermaßen einen Eintrag ins Geschichtsbuch<br />

des DFB. Innerhalb eines Jahres<br />

zwei Titel zu gewinnen darf durchaus als<br />

Kunststück bezeichnet werden. Normalerweise<br />

schließt sich jetzt der Kreis.<br />

Aber es fehlt noch ein Name. Denn auch<br />

Thomas Nörenberg hat einen wichtigen Beitrag<br />

zum Gelingen der Heldensuche beigetragen.<br />

Abseits der großen Fußballbühne spielt<br />

der <strong>NFV</strong>-Sportlehrer eine wichtige Rolle. Der<br />

„Co“ von Horst Hrubesch bastelt kräftig mit<br />

an beiden Titelgewinnen. Seine Bühnen sind<br />

der Trainingsplatz und der Taktikbesprechungsraum.<br />

Kein Geringerer als Hrubesch selbst stellt<br />

seinen Kollegen in den Vordergrund. Die EM-<br />

Erfolge mit der U 19 und U 21 im Doppelpack<br />

habe er nur in bewährter Zusammenarbeit<br />

mit Thomas Nörenberg erreichen können.<br />

Wenn er vom Teamgeist spricht, der diese beiden<br />

Triumphe ermöglicht hat, dann ist der<br />

<strong>NFV</strong>-Verbandssportlehrer mittendrin. Es ehrt<br />

Hrubesch, als er in der Stunde des Erfolgs seinen<br />

Co-Trainer in höchsten Tönen lobt.<br />

Und genau diese Wertschätzung hat Nörenberg<br />

auch verdient. Seine Rolle in der<br />

zweiten Reihe interpretiert er mit Bescheidenheit<br />

und einer angenehmen Zurückhaltung.<br />

Akribisch feilen Hrubesch und Nörenberg an<br />

der richtigen Taktik. Fußballerisch hat es nach<br />

Einschätzung des <strong>NFV</strong>-Trainers mit Schweden<br />

Das erfolgreiche Trainerduo Thomas Nörenberg (links) und Horst Hrubesch. Foto: IMAGO<br />

Thomas Nörenberg. Foto: Kramer<br />

August <strong>2009</strong><br />

eine bessere Mannschaft gegeben, andere<br />

waren ebenbürtig. „Die Spieler haben in fast<br />

allen Begegnungen die vorgegebene Taktik<br />

hervorragend umgesetzt“, betont Nörenberg.<br />

Der Erfolg ist sehr hoch zu bewerten, zumal<br />

Hrubesch und Nörenberg die Mannschaft erst<br />

im November vergangenen Jahres übernommen<br />

haben.<br />

Was verbindet das erfolgreiche Trainerduo?<br />

„Wir diskutieren auch kontrovers über<br />

Fußball. Wenn es in den Besprechungen Meinungsunterschiede<br />

gegeben hat, dann traf<br />

Horst die letzte Entscheidung“, stellt Nörenberg<br />

klar. An die U 21-Nationalspieler ist er<br />

gut herangekommen. „Diese Kompetenz<br />

musste ich mir aber erst erarbeiten, verrät der<br />

45-Jährige. Den Respekt verschafften sich die<br />

Beiden mit „menschlicher Autorität“.<br />

Mag der Satz „Er lebt für den Fußball“,<br />

schon abgedroschen klingen, für Thomas<br />

Nörenberg muss er wieder aus der Schublade<br />

herausgekramt werden. Denn er trifft auf ihn<br />

exakt zu. Die Ernte des Erfolgs darf er nun zusammen<br />

mit Horst Hrubesch einfahren. Apropos:<br />

Nörenberg lebt für den Fußball. Nicht nur<br />

auf der ganz großen Fußballbühne. Der <strong>NFV</strong>-<br />

Sportlehrer begleitet nach wie vor Talente des<br />

<strong>NFV</strong> auf dem Weg zu einer möglichen späteren<br />

Karriere. Während der Europameisterschaft<br />

in Schweden spielen seine Talente des<br />

Jahrgangs 1994 beim DFB-Schülerlager in der<br />

Sportschule Duisburg-Wedau. Sein niedersächsischer<br />

Kollege Hans-Werner Hartwig<br />

vertritt ihn in Duisburg. Zwar belegt die U 15<br />

des <strong>NFV</strong> nur den 10. Platz. Aber Nörenbergs<br />

Schüler werden etwas unter Wert geschla-<br />

gen. Da ist noch reichlich Steigerungspotenzial<br />

vorhanden.<br />

Wer Thomas Nörenberg kennt, weiß genau,<br />

dass er während der EM nicht nur an Özil<br />

und Co. gedacht hat, sondern auch seine Jungens<br />

in Duisburg. Und wenn er bald wieder<br />

auf dem Trainingsplatz in Barsinghausen<br />

steht, wird er sich mit ebenso großer Begeisterung<br />

und Akribie der Nachwuchsarbeit widmen.<br />

Die Suche nach Helden beginnt nicht<br />

bei einer EM, sondern schon weit vorher<br />

außerhalb der großen Fußballbühne. Dort<br />

fühlt sich Thomas Nörenberg ebenso verpflichtet.<br />

Auch dann, wenn er gelegentlich<br />

bereits an den nächsten Höhepunkt im Herbst<br />

denkt. Dann betreut er mit Horst Hrubesch<br />

die U 20-Natonalmannschaft bei der Weltmeisterschaft<br />

in Ägypten.<br />

Auf dem Weg von der Talentsichtungund<br />

–förderung bis zum großen Titelgewinn<br />

mit jungen Nationalspielern hat Thomas<br />

Nörenberg gleich mehrere Streckenposten<br />

übernommen. Abseits vom Blitzlichtgewitter<br />

fühlt er sich aber am wohlsten. Denn bevor<br />

Fußballer zu möglichen Helden heranreifen,<br />

müssen sie hart an sich arbeiten. Der 45-<br />

Jährige ist gern an ihrer Seite, um ihnen dabei<br />

behilflich zu sein. Werden die Ansprüche<br />

an seine niedersächsischen Auswahlspieler<br />

nach dem Titelgewinn als Co-Trainer mit der<br />

U 21-Nationalmanschahft eventuell demnächst<br />

zu hoch sein? „Das kann schon sein,<br />

aber davon werden sie nur profitieren.“<br />

Thomas Nörenbergs sagte es und verabschiedete<br />

sich in den verdienten Urlaub<br />

nach Norwegen ...

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