Aktionsplan Flusskrebse Schweiz - admin.ch
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Vorwort 7<br />
> Vorwort<br />
Die Welt der Fis<strong>ch</strong>e ist der breiten Öffentli<strong>ch</strong>keit re<strong>ch</strong>t gut bekannt. Ganz anders<br />
verhält es si<strong>ch</strong> mit den Süsswasserkrebsen: Sie zählen zu den Gruppen von Lebewesen,<br />
deren Präsenz in unseren Gewässern uns man<strong>ch</strong>mal gar ni<strong>ch</strong>t bewusst ist. Die Bestände<br />
der diskreten, na<strong>ch</strong>taktiven Krebse werden nur wenig oder überhaupt ni<strong>ch</strong>t bewirts<strong>ch</strong>aftet<br />
und sind au<strong>ch</strong> Fis<strong>ch</strong>ern und Naturfors<strong>ch</strong>enden weitgehend unbekannt. Und so<br />
leiden denn die einheimis<strong>ch</strong>en Krebse – fernab vom öffentli<strong>ch</strong>en Bewusstsein – unter<br />
S<strong>ch</strong>adstoffbelastungen und anderen Veränderungen ihrer Lebensräume, wel<strong>ch</strong>e ihre<br />
Populationen kontinuierli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>rumpfen lassen. Darüber hinaus ma<strong>ch</strong>t den 3 einheimis<strong>ch</strong>en<br />
Krebsarten die Konkurrenz standortfremder Verwandter s<strong>ch</strong>wer zu s<strong>ch</strong>affen,<br />
die – zumeist zu gastronomis<strong>ch</strong>en Zwecken – absi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> in unsere Gewässer eingeführt<br />
worden sind.<br />
In der ganzen <strong>S<strong>ch</strong>weiz</strong> ist die Lage mehr als beunruhigend, denn mittlerweile zählt die<br />
Krebsfauna in der <strong>S<strong>ch</strong>weiz</strong> 4 ni<strong>ch</strong>teinheimis<strong>ch</strong>e Krebsarten, die in die natürli<strong>ch</strong>e<br />
Umwelt freigesetzt wurden und die 3 einheimis<strong>ch</strong>en Arten zu verdrängen drohen.<br />
Der vorliegende <strong>Aktionsplan</strong> soll einen wi<strong>ch</strong>tigen Beitrag zum S<strong>ch</strong>utz der Populationen<br />
einheimis<strong>ch</strong>er Süsswasserkrebse leisten. Er nennt eine Reihe von Massnahmen für<br />
den S<strong>ch</strong>utz und die Erhaltung der einheimis<strong>ch</strong>en Bestände sowie zur Bekämpfung der<br />
Ausbreitung invasiver exotis<strong>ch</strong>er Arten. Au<strong>ch</strong> wenn die vollständige und endgültige<br />
Ausrottung der Letzteren derzeit illusoris<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>eint, gibt es do<strong>ch</strong> Mittel und Wege,<br />
ihrem Vormars<strong>ch</strong> Einhalt zu gebieten und sie von den einheimis<strong>ch</strong>en Populationen<br />
fernzuhalten.<br />
Die Krebse als Teil unseres natürli<strong>ch</strong>en Erbes und typis<strong>ch</strong>e Bewohner unserer Gewässer<br />
verdienen unsere volle Aufmerksamkeit.<br />
Willy Geiger<br />
Vizedirektor<br />
Bundesamt für Umwelt (BAFU)