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Dion Fortune Die mystische Kabbala Verlag Hermann Bauer ...

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inneren Ebenen abspielt und an der Drehung der Erde um ihre<br />

eigene Achse zwar gemessen, aber nicht von ihr gesteuert wird.<br />

<strong>Die</strong>se drei Schleier — Ayin, Negativität, En Soph, das Unendliche,<br />

und Or En Soph, das unendliche Licht — rufen, auch wenn wir sie<br />

überhaupt nicht erfassen können, in unserem Geist bestimmte<br />

Vorstellungen hervor. Das Wort Negativität beinhaltet ein Sein<br />

oder eine Existenz, deren Natur wir nicht begreifen können. Wir<br />

können uns kein Ding vorstellen, das existiert und doch nicht<br />

existiert. Deshalb müssen wir uns eine Seinsform vorstellen, die<br />

wir mit unserem Bewußtsein niemals wahrgenommen haben, eine<br />

Seinsform, die nach unserer gängigen Vorstellung nicht existiert,<br />

die aber, so könnte man sagen, nach ihrer eigenen<br />

Seinsvorstellung sehr wohl existiert. Um es mit den Worten eines<br />

sehr weisen Mannes zu sagen: »Es gibt Dinge zwischen Himmel und<br />

Erde, die sich eure Schulweisheit nicht träumen läßt.«<br />

Wenn ich sage, daß die Negative Existenz außerhalb unseres<br />

Vorstellungsvermögens liegt, heißt das jedoch nicht, daß wir<br />

außerhalb ihres Einflußbereiches liegen. Wenn das der Fall wäre,<br />

könnten wir sie als nicht - existent bezeichnen, soweit es uns<br />

betrifft, und damit wäre unser Interesse an ihr erschöpft. Das<br />

Gegenteil ist aber der Fall: Obwohl wir keinen direkten Zugang zu<br />

ihrer Form von Sein haben, wissen wir, daß alles, was ist, in<br />

dieser negativen Existenz wurzelt, und daß, obwohl wir sie in<br />

ihrem Wesen nicht selbst kennen, unsere Erfahrungen sozusagen in<br />

einer Verwandtschaft ersten Grades zu ihr stehen. Das heißt, daß<br />

wir, obwohl wir ihr Wesen nicht kennen, ihre Auswirkung auf uns<br />

kennen, etwa so, wie wir das Wesen der Elektrizität zwar nicht<br />

kennen, sie aber in unserem Leben mit großem Nutzen einsetzen und<br />

aufgrund unserer Erfahrungen mit der Auswirkung dieser<br />

Elektrizität gewisse Rückschlüsse, zumindest auf einen Teil ihrer<br />

Eigenschaften, ziehen. <strong>Die</strong>jenigen, die am weitesten ins<br />

Unbekannte vorgedrungen sind, haben uns Beschreibungen gegeben,<br />

mit deren Hilfe wir unseren Geist zum Absoluten hin ausrichten<br />

können, auch wenn wir es nicht erreichen. Sie haben von der<br />

negativen Existenz als Licht gesprochen: »Or En Soph, das<br />

unendliche Licht«. Sie haben vom Klang als erster Manifestation<br />

gesprochen: »Am Anfang war das Wort.« Ich erinnere mich, wie<br />

einmal ein Mann, den ich als den Adepten schlechthin bezeichnen<br />

würde, gesagt hat: »Wenn ihr wissen wollt, was Gott ist, dann<br />

läßt sich das mit einem Wort beschreiben: »Gott ist Wucht.«<br />

Sofort hatte ich eine Vorstellung vor meinem geistigen Auge, und<br />

ich erkannte etwas. Ich konnte spüren, wie das Leben aus allen<br />

Kanälen der Existenz floß, und ich fühlte, daß ich zu einer<br />

echten Erkenntnis über das Wesen Gottes gelangt war. Wenn man die<br />

Worte analysiert, sagen sie eigentlich nichts aus. Dennoch haben<br />

sie die Kraft, im Geist ein Bild, ein Symbol zu erzeugen, und der<br />

Geist arbeitet mit diesem Symbol im Bereich der Intuition, der<br />

über die Verstandessphäre hinausgeht, und gelangt zu einer

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