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Dion Fortune Die mystische Kabbala Verlag Hermann Bauer ...

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darf, viel von Kether zu begreifen.<br />

Es ist an dieser Stelle erwähnenswert, daß das exoterische<br />

Judentum, dessen nicht unbedingt glückliches Erbe das Christentum<br />

angetreten hat, keine Emanationen und kein Überfließen einer<br />

Sephirah in eine andere kennt. Dort heißt es, daß Gott das Meer<br />

und die Berge und die Tiere auf dem Felde schuf, und wir stellen<br />

uns das, wenn überhaupt, so vor, daß ein himmlischer Handwerker<br />

jede neue Form der Manifestation kreiert und das Endprodukt dann<br />

auf seinen Platz in der Welt stellt. <strong>Die</strong>se Vorstellung hat die<br />

Wissenschaft in Westeuropa jahrhundertelang in ihrer Entwicklung<br />

gehemmt und dazu geführt, daß sich die Wissenschaftler von der<br />

Religion distanzieren mußten und dann als Ketzer verfolgt wurden.<br />

Und all das nur, um zu einem Evolutionskonzept zu kommen, das in<br />

der <strong>mystische</strong>n Tradition Israels ausdrücklich gelehrt wurde,<br />

einer Tradition, die den Schreibern des Alten Testaments<br />

zweifellos vertraut gewesen sein muß, denn ihr Werk steckt voller<br />

kabbalistischer Bezüge und Einflüsse.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kabbala</strong> betrachtet Gott nicht als Schöpfer jeder einzelnen<br />

Phase der Schöpfung, sondern sagt, daß jede Phase der<br />

Manifestation sich aus einer anderen Phase heraus entwickelt hat,<br />

so als ob jede Sephirah ein Gefäß wäre, das sich, wenn es gefüllt<br />

ist, in das nächst tieferliegende Gefäß hinein ergießt. Um es<br />

noch einmal mit MacGregor Mathers Worten zu sagen, ist in der<br />

Eichel eine Eiche versteckt, die wiederum Eicheln hat, und in<br />

jeder dieser Eicheln befindet sich eine neue Eiche mit ihren<br />

Eicheln. So enthält jede Sephirah das Potential aller ihr beim<br />

Prozeß des Herunterfließens der Manifestation nachfolgenden<br />

Sephiroth. In Kether sind alle nachfolgenden Sephiroth, neun an<br />

der Zahl, enthalten, und Chockmah, die zweite Sephirah, enthält<br />

das Potential aller acht ihr nachfolgenden Sephiroth. In jeder<br />

Sephirah entfaltet sich aber nur ein einziger Aspekt der<br />

Manifestation. Alle nachfolgenden Aspekte sind latent in ihr<br />

vorhanden, und die vorhergehenden Aspekte werden von ihr<br />

reflektiert. <strong>Die</strong>se Aspekte sind sozusagen ein Stadium früher<br />

herauskristallisiert worden und nicht länger Teil der Lösung,<br />

nicht länger Teil des ausfließenden Stroms der Manifestation, der<br />

sich beständig aus dem Nichts durch den Kanal Kether ergießt.<br />

Wenn wir zum Beispiel die Wesensessenz, die Grundlage der<br />

Manifestation eines bestimmten Seinstypus suchen, können wir sie<br />

in der ihm entsprechenden Sephirah finden, wenn wir über die<br />

Urform dieser Sephirah meditieren. Es gibt vier Formen oder<br />

Welten in der kabbalistischen Vorstellung, die wir an geeigneter<br />

Stelle behandeln werden. Ich erwähne sie hier nur, damit der<br />

Schüler genügend Hintergrund hat, um sich ein perspektivisches<br />

Bild zu machen.<br />

Für jeden Schüler wird es hilfreich sein, sich mit den Kapiteln<br />

aus Annie Besants Buch Uralte Weisheit zu befassen, die die<br />

Evolutionsphasen behandeln. Dort wird auf das Thema, das wir hier

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