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mit diesem Ruf feuern die Schweizer ihre Nationalmannschaft an.

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Buchtipp<br />

BUCH TIPP<br />

25<br />

sen. „M<strong>an</strong>nheim baut Wohnungen – Jeder hilft <strong>mit</strong>“, lautete<br />

der Slog<strong>an</strong>, <strong>mit</strong> dem über <strong>die</strong> Presse und Plakate um private<br />

Spareinlagen für einen gezielten Wiederaufbau geworben<br />

wurde. In M<strong>an</strong>nheim lag der Zerstörungsgrad bei 51 Prozent,<br />

in Stuttgart bei 34 Prozent und in Reutlingen bei „nur“ 20<br />

Prozent, von der totalen Zerstörung von Heilbronn oder von<br />

Pforzheim g<strong>an</strong>z zu schweigen. Auch in der heutigen L<strong>an</strong>deshauptstadt<br />

Stuttgart waren Ende 1949 rund 45.000 Wohnungssuchende<br />

beim Wohnungsamt registriert. 1.750 Menschen<br />

lebten zu der Zeit noch in den 16 Stuttgarter Bunker<strong>an</strong>lagen.<br />

Als Mahnmal zeugt noch heute <strong>die</strong> ehemalige Trümmerschutthalde<br />

auf dem Birkenkopf von der Zeit, der in der Bevölkerung<br />

als „Monte Scherbelino“ gilt.<br />

Nicht vergessen werden in dem Buch <strong>die</strong> Bürgermeister, Architekten<br />

und <strong>an</strong>dere Persönlichkeiten, <strong>die</strong> vorausschauend und<br />

<strong>mit</strong> Umsicht <strong>die</strong> Weichen für eine bessere Zukunft stellten.<br />

Angereichert durch Anekdoten, beschreibt der B<strong>an</strong>d Städte,<br />

<strong>die</strong> entweder während des Zweiten Weltkrieges besonders stark<br />

zerstört wurden, oder aber solche, <strong>die</strong> zwar relativ wenig Zerstörung<br />

verkraften mussten, aufgrund <strong>ihre</strong>r regionalen und<br />

l<strong>an</strong>desweiten Bedeutung jedoch von besonderem Interesse<br />

sind, wie etwa Heidelberg als St<strong>an</strong>dort höchster Komm<strong>an</strong>dostellen<br />

der US-Armee oder Baden-Baden als Sitz der militärischen<br />

und zivilen Einrichtungen für <strong>die</strong> fr<strong>an</strong>zösische Besatzungszone.<br />

Grundsätzlich hatte das Elend überall <strong>die</strong>selbe Form:<br />

Wohnungsbau war dringlich, doch es fehlte <strong>an</strong> fast allem – <strong>an</strong><br />

Baumaterial, <strong>an</strong> Arbeitskräften, <strong>an</strong> enttrümmertem Baugrund<br />

und nicht zuletzt <strong>an</strong> Lebens<strong>mit</strong>teln, um körperliche Arbeit<br />

überhaupt verrichten zu können. Un<strong>mit</strong>telbar am Ende des<br />

Krieges lebten rund eine Million Menschen auf dem Gebiet<br />

des heutigen Baden-Württembergs, <strong>die</strong> sich nicht <strong>an</strong> <strong>ihre</strong>m<br />

eigentlichen Wohnort aufhalten konnten.<br />

Das Buch ist keine trockene Wiederaufbereitung längst vergessener<br />

Geschichtsstunden, sondern es liefert informative wie<br />

sp<strong>an</strong>nende Fakten, garniert <strong>mit</strong> persönlichen Geschichten und<br />

viel Bildmaterial. Da<strong>mit</strong> macht es baden-württembergische<br />

Stadtgeschichte lebendig. Kurz: ein idealer B<strong>an</strong>d zum Schmökern<br />

oder zum Verschenken. Mitherausgeber Karl Moersch war<br />

Staatssekretär im Auswärtigen Amt und ist Verfasser zahlreicher<br />

l<strong>an</strong>deskundlicher Publikationen.<br />

Die Zeit nach dem Krieg: Städte im Wiederaufbau.<br />

Karl Moersch und Reinhold Weber. Schriften zur politischen<br />

L<strong>an</strong>deskunde Baden-Württemberg, B<strong>an</strong>d 37, 420 Seiten <strong>mit</strong><br />

s/w Abbildungen.<br />

Herausgegeben von der L<strong>an</strong>deszentrale für politische<br />

Bildung Baden-Württemberg, 6,50 Euro zzgl. Vers<strong>an</strong>d.

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