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DIE RÜCKKEHR ZUM METAL-HÜGEL<br />
Der Wettergott hat Mitleid mit dem <strong>Metal</strong>ler-Volk:<br />
Der ursprünglich angekündigte Sturm blieb beim<br />
diesjährigen Dong Open Air Festival glücklicher-<br />
weise aus. Stürmisch waren lediglich die Sounds,<br />
welche die 21 Bands an zwei <strong>Tag</strong>en auf die Meute,<br />
welche den Dongberg ein weiteres Mal ausverkauf-<br />
te und fleißig erklimmte, losließen. Wie jedes Jahr<br />
war <strong>Metal</strong> <strong>Mirror</strong> bei dem Kultfestival vor Ort.<br />
<strong>Tag</strong> 1 – Freitag, 17. Juli<br />
Traditionellerweise wird das Dong Open Air von einer<br />
Band, die ein Mitglied des Orga-Teams beinhaltet, eröffnet.<br />
In diesem Fall schimpft sich die Truppe INTERROBÄNG.<br />
Der Opener präsentiert sich allerdings nicht allzu charismatisch,<br />
da vor allem der Herr Fronter durchgehend etwas unbeholfen<br />
auf den Boden schaut. Musikalisch zeigen sie sich<br />
recht annehmbar, trotz des Ersatzdrummers. Lediglich das<br />
Keyboard ist zu leise. Zum Schluss wird das sehr überschaubare<br />
Publikum allerdings Zeuge eines orientalischen Songs,<br />
bei dem der Sänger versucht, entsprechendes Flair herüberzubringen,<br />
indem er beim Singen an seinem Kehlkopf zieht<br />
– das geht echt gar nicht.<br />
Positiver werden IN DECEMBER aufgenommen. Die<br />
fünf Jungs präsentieren ihre Mischung aus modernem Thrash<br />
und <strong>Metal</strong>core mit vielen harmonischen Parts und cleanem<br />
Gesang. Diese werden durchbrochen von harten Shouts und<br />
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schnellen Gitarren. Das Quintett bringt den Dongberg mit<br />
dieser Mischung zum Beben und lässt das Zelt zu einem Meer<br />
von Haaren werden. Lediglich der Gesang dürfte etwas weniger<br />
monoton sein.<br />
Anschließend wird auf der Bühne gegrillt, kein Witz. THE<br />
SPLATTER AND GORE DEPARTMENT heißt die Band,<br />
die da in Metzgerkitteln über die Bühne wütet und zudem<br />
Fleisch zerlegt, grillt und es an die Leute vor der Bühne verteilt.<br />
Über den Sinn solch einer prinzipiell lustigen Aktion<br />
mag man streiten, wer sich nur auf die Musik konzentriert,<br />
kriegt aber immerhin einen soliden Grind-Balken vors Gesicht<br />
gezimmert, der in Songs wie „Eat Meat“ seine Höhepunkte<br />
hat.<br />
CLANROCK aus Luxemburg präsentieren ihren Mittelalter-Rock<br />
ebenfalls durchaus authentisch. Mit einer flexiblen<br />
Auswahl an Instrumenten, wie Dudelsack und diversen Flöten,<br />
bringt die Bande eine passende Atmosphäre ins Zelt.<br />
Überaus sympathisch, wenn auch musikalisch auf Dauer<br />
etwas einschläfernd gibt sich im Anschluss daran die folkige<br />
Formation ELEXORIEN aus den Niederlanden. Die aggressiven<br />
Vocals in Kombination mit dem weiblichen Gesang<br />
sind zwar keine übermäßige Innovation, kommen hier aber<br />
dennoch durchaus gut an.<br />
Überaus gut kommen auch RAVAGE an. Diese stehen eigentlich<br />
nicht wirklich auf dem Billing, springen aber kurzfristig<br />
für Dew-Scented ein, die krankheitsbedingt absagen<br />
müssen. Die Death-Thrasher feiern ein absolutes Heimspiel<br />
und holen mit Songs der Marke „Blasphemic War“ den Knüppel<br />
aus dem Sack. Fazit: Ein immer gern gesehener Gast.<br />
Ein ähnliches Fazit ziehen auch viele Besucher für THE<br />
VERY END. Die Band aus dem Ruhrgebiet punktet durchaus<br />
bei einigen Besuchern durch den melodischen Todesmetall,<br />
der angenehm druckvoll aus den Boxen schallt. Spektakulär<br />
sieht zwar anders aus, doch für eine Weiterempfehlung und<br />
eine Wiederholung in ein paar Jahren sollte es reichen.