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Tag 2 - Metal Mirror

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CD-REVIEWS - AKTUELLE VERÖFFENTLICHUNGEN IM VISIER<br />

Power <strong>Metal</strong> Melodic Black <strong>Metal</strong><br />

AXXIS<br />

Utopia<br />

11 Songs (49:27) / erschienen am<br />

28.8. (AFM|Soulfood)<br />

Man mag es kaum glauben,<br />

aber Axxis sind schon seit<br />

über zwanzig Jahren im Musikgeschäft<br />

und waren in den<br />

letzten Jährchen besonders<br />

fleißige Bienchen. „Utopia“<br />

ist ihr neuestes Baby, auf das sie richtig stolz sein können.<br />

Bereits der Opener „Utopia“ lässt es gewaltig aus den Boxen<br />

krachen. Axxis setzen die Double-Bass gekonnt ein und scheuen<br />

sich nicht davor, den Härtegrad im Power <strong>Metal</strong> eine Latte<br />

höher zu setzen. Feine Speed <strong>Metal</strong>-Einlagen machen „Utopia“<br />

zu einer schmackhaften Angelegenheit. Vereinzelte Hintergrundchöre<br />

verleihen dem neuen Album einen leicht epischen<br />

Hauch. Eins ist klar: Dieses Album macht gute Laune und ist<br />

ideal für laue Spätsommerabende. Dennoch gibt es eine Frage,<br />

die offen im Raum stehen bleibt: Warum ist der vierte Track<br />

auf deutsch? Der Song fällt total aus dem Rahmen und wirkt<br />

deplatziert. „Fass Mich An“ ist vom Text her eher lächerlich<br />

und sollte als fehlgeschlagenes Experiment schnell abgehakt<br />

werden. Was bei Doro schon nicht funktioniert, sollten auch<br />

Axxis vermeiden. Heavy <strong>Metal</strong>-Songs mit deutschem Text gehen<br />

meist einfach gar nicht. Der Rest vom Album ist nämlich<br />

im Gegensatz dazu ziemlich genial. „Sarah Wanna Die“ oder<br />

„Underworld“ sind wahre Juwelen auf diesem Album und machen<br />

die deutschsprachige Schlappe schnell wieder gut. „Utopia“<br />

ist eine in letzter Zeit selten gesehene Power <strong>Metal</strong>-Perle,<br />

die selbst nach dem x-ten Durchlauf immer noch Spaß macht.<br />

Am besten man überspringt Track vier und alles wird gut.<br />

8 / 10 (Jenny Bombeck)<br />

REDAKTIONSSTIMMEN<br />

Ich war aufrichtig überrascht, dass mir die<br />

neue Axxis derart gut gefallen hat, denn<br />

das letzte mal live fand ich die gar nicht so<br />

prall. Aber die Scheibe ist herrlich kitschig<br />

und geht viel zu gut ins Ohr, um nicht zu begeistern.<br />

Das absolute Highlight allerdings<br />

ist dieses urkomische „Fass mich an“. Das<br />

klingt wie die neue potentielle Single der Popstars-Band Nu-<br />

Pagadi und ist so schlecht, dass es schon fast gut ist.<br />

8 / 10 (Miriam Görge)<br />

Axxis sind gut, weil sie übertreiben. Wer<br />

seine Platte mit so vielen Synthesizern vollkleistert,<br />

muss sich deren Wirkungskraft<br />

bewusst sein. Ohne die vielseitigen, elektronischen<br />

Klänge würde „Utopia“ einiges<br />

an Sympathien einbüßen. Abgesehen von<br />

dem unglaublich grottigen „Fass mich an“<br />

(bitte keine Wiederholung) ist diese Scheibe fast durchweg<br />

mehr als solide.<br />

7 / 10 (Dorian Gorr)<br />

Seite 53<br />

CHTHONIC<br />

<strong>Mirror</strong> Of Retribution<br />

12 Songs (50:51) / erschienen am<br />

21.8. (Spinefarm|Soulfood)<br />

Leises menschliches Gewimmer<br />

leitet Chthonics neuestes<br />

Kunstwerk „<strong>Mirror</strong> Of Retribution“<br />

ein. Die aus Taiwan<br />

stammende Band legt nicht<br />

wie andere Black <strong>Metal</strong>-<br />

Bands der Marke Dimmu Borgir und Co. Wert auf satte, epische<br />

Riffwände, sondern auf schnell dahin geprügelte Melodien,<br />

die man teilweise von den Genre-Nachbarn des Death<br />

<strong>Metal</strong>s kennt. Dennoch herrscht keine brachiale Atmosphäre<br />

auf dem Album, sondern eine durchweg düstere, die hauptsächlich<br />

durch die weiblichen Hintergrundvocals und das Keyboard<br />

entsteht. Aber auch exotische Instrumente machen Chthonics<br />

Export zu einer spannenden und ungewöhnlichen Black <strong>Metal</strong>-<br />

Kiste. Die Mannen setzen gekonnt ihr traditionelles Streichinstrument<br />

ein, das einen idealen Kontrast zu den rasanten Gitarren<br />

bildet. Es gibt jedoch auch vereinzelt Midtempo-Parts,<br />

die dem Hörer eine kleine Rast gönnen, wie zum Beispiel beim<br />

Track „Bloody Waves Of Sorrow“. Die Taiwaner scheuen sich<br />

auch nicht davor, instrumentale Tracks á la „1947-Chthonic“<br />

einzubauen. Besonders bei diesem Song treten die Wurzeln der<br />

Band deutlich hervor. Die Bezeichnung „kleines Kunstwerk“<br />

hat die Band eindeutig verdient. Was ein wenig Magenschmerzen<br />

verursacht, ist leider die Tatsache, dass zwar alle Songs auf<br />

einem hohen Niveau sind, aber nie die Grenze zum Spektakulären<br />

übertreten. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Chthonic<br />

noch mehr auf ihre asiatischen Einflüsse setzen würden, die<br />

eindeutig die Highlights auf dem Silberling sind.<br />

7 / 10 (Jenny Bombeck)<br />

REDAKTIONSSTIMMEN<br />

Chthonic kombinieren auf „<strong>Mirror</strong> Of<br />

Retribution“ Knüppel-Black-<strong>Metal</strong> mit<br />

melodiösen Parts und einem Funken asiatischer<br />

Folksmusik. Das klappt mal mehr,<br />

mal weniger, aber für Aufgeschlossene ist<br />

es durchaus empfehlenswert. Das Problem,<br />

das diese Platte hat, ist dass sie für so einen<br />

anstrengenden Stil zu lang ist und auch die Hits fehlen, was<br />

auf Dauer trotz toller Stilkombination zur Monotonie führt.<br />

7 / 10 (Benjamin Gorr)<br />

Den Exotenbonus haben Chthonic nicht nötig.<br />

Die Band aus Taiwan kann auch problemlos<br />

so punkten mit ihrem orientalischen,<br />

Cradle Of Filth-mäßigen Melodic Black<br />

<strong>Metal</strong>. Leider bleiben auf „<strong>Mirror</strong> Of Retribution“<br />

zu wenige Nummern hängen, um<br />

meinen hohen Erwartungen an diese Kapelle<br />

gerecht zu werden. Der Anspieltipp des Albums nennt sich<br />

„Hearts Condemned“.<br />

7 / 10 (Dorian Gorr)

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