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CD-REVIEWS - AKTUELLE VERÖFFENTLICHUNGEN<br />
Power <strong>Metal</strong><br />
THE WANTED<br />
The Scarcollector<br />
11 Songs (46:49) / erschienen am 3.7.<br />
(All Against All|Twilight)<br />
Diese Platte zu rezensieren, ist alles andere<br />
als einfach. Es ist kein Problem, sie<br />
interessiert nebenbei anzuhören, Kopf<br />
und Fuß leicht im Takt mitbewegen inklusive.<br />
Ja, wirklich ganz cool, vor allem<br />
dafür, dass es ein Erstlingswerk ist. Ja,<br />
bestimmt landet die CD sogar nochmal in<br />
meinem Spieler. Doch hört man einmal<br />
genauer hin, so ist das fast alles auf absolutem<br />
Standard-Niveau. Man stelle sich<br />
wohl am besten etwas schwächere The<br />
Duskfall und deren recht typischen Stil<br />
vor, dann ist man bei The Wanted. Für<br />
Melo-Death-Fans gibt es aber dennoch<br />
eine Empfehlung: Mal reinhören!<br />
6 / 10 (Christoph Sperber)<br />
Modern Melodic <strong>Metal</strong><br />
TRACEDAWN<br />
Ego Anthem<br />
9 Songs (38:44) / erscheint am 25.9. (Drakkar|Sony)<br />
Die Jungspunde<br />
namens Tracedawn<br />
scheinen<br />
ganz schön auf<br />
Zack zu sein. Nur<br />
ein Jahr nach ihrem<br />
Debüt steht<br />
bereits der Nachfolger<br />
„Ego Anthem“ in den Regalen der<br />
Plattenhändler. Die jungen Finnen wurden<br />
während des Songwritings (laut Eigenaussage)<br />
von ihrem eigenen Größenwahn<br />
inspiriert. Das setzt die Messlatte<br />
natürlich nach oben. Ob es sinnvoll war,<br />
nach so kurzer Zeit bereits ein Album<br />
nachzulegen, ist fraglich. Denn wirklich<br />
überraschungsreich ist der Silberling<br />
nicht. Tracedawn spielen einen musikalischen<br />
Cocktail aus Death und Power <strong>Metal</strong>,<br />
mit einem Schuss der allseits geliebten<br />
Children Of Bodom. Ein paar Songs<br />
schmecken sogar zu sehr nach den großen<br />
Vorbildern und so bleibt der Nachgeschmack<br />
einer farblosen Adaption.<br />
„Ego Anthem“ ist mit vielen Melodien<br />
geschmückt, aber es bleibt nicht wirklich<br />
etwas hängen. Die Jungs bräuchten mehr<br />
Songs der Marke „Dirt Track Speedball“.<br />
Es ist schade, dass die meisten Tracks<br />
noch ein wenig unausgereift wirken.<br />
Deswegen bleibt mir nur noch zu sagen:<br />
Ich hätte gerne den nächsten musikalischen<br />
Cocktail...dieser hier ist mir zu fad.<br />
5 / 10 (Jenny Bombeck)<br />
Heavy <strong>Metal</strong><br />
U.D.O.<br />
Infected<br />
5 Songs (24:14) / erschienen am 26.6.<br />
(AFM|Soulfood)<br />
Das ist das Resultat, wenn eine Band<br />
mehr Musik schreibt als sie auf einem Album<br />
veröffentlichen kann: U.D.O. bringen<br />
mit „Infected“ eine EP heraus, die als<br />
Vorgeschmack auf das Album gedacht ist<br />
und in der Tat eine Daseinsberechtigung<br />
hat. Während manch eine Band lediglich<br />
Ausschnitte aus dem kommenden<br />
Album präsentiert, ist die Schnittmenge<br />
zwischen „Infected“ und „Dominator“<br />
gering. Stattdessen gibt es neue Songs,<br />
einen Remix und sogar eine Live-Version<br />
auf die Ohren. Kurzum: „Infected“ mag<br />
zwar zeitgleich mit dem neuen Album<br />
kommen, für Fans lohnt sie sich aber.<br />
7 / 10 (Dorian Gorr)<br />
Gothic <strong>Metal</strong><br />
V.A.<br />
Demonic And Divine<br />
30 Songs (146:39) / erschienen am 3.7.<br />
(Femme <strong>Metal</strong>|Dr. Music)<br />
Nomen est omen – Das dachte sich wohl<br />
auch die Plattenfirma Femme <strong>Metal</strong> bei<br />
der Wahl ihres Namens. Entsprechend<br />
schafft das Label eine Plattform für<br />
Bands mit dem holden Geschlecht am<br />
Mikro. Mit dem Sampler „Demonic And<br />
Divine“ bietet die Firma weitestgehend<br />
unbekannten Bands die Möglichkeit, auf<br />
sich aufmerksam zu machen und zeigt<br />
vor allen Dingen, dass Female-Fronted<br />
kein Synonym für schnöden Trübsal-<br />
<strong>Metal</strong> ist, sondern viel mehr als das sein<br />
kann. So ist die dargebotene Bandbreite<br />
an stilistischen Einflüssen beachtlich, rockige<br />
Bands finden ebenso Gehör wie im<br />
epischen angesiedelte Formationen und<br />
auch das ein oder andere etwas härtere,<br />
fast schon rotzige Stück ist zu hören. Es<br />
dürfte also für jeden, der grundsätzlich<br />
etwas mit weiblichen Vocals anfangen<br />
kann, dabei sein und es bleibt einem frei<br />
gestellt, auf welche der vorgestellten<br />
Bands man einen genaueren Blick werfen<br />
mag. Die Idee eines solchen Samplers<br />
ist also durchaus keine schlechte, zumal<br />
ein Teil des Erlöses noch dazu der Krebsforschung<br />
zu Gute kommt. Jetzt speziell<br />
die eine oder andere Band hervorzuheben,<br />
empfände ich als falsch, zeigt der<br />
Sampler doch gerade die Vielseitigkeit<br />
des „Genres“ auf. Etwas schlechtes wird<br />
trotz der Menge an Songs nicht geboten.<br />
7 / 10 (Miriam Görge)<br />
Seite 72<br />
Atmospheric Black <strong>Metal</strong><br />
URFAUST<br />
IX: Der Einsiedler<br />
2 Songs (18:57) / erschienen am 7.8. (Ván|Soulfood)<br />
Wer auf atmosphärischen, hochgradig<br />
experimentellen Black <strong>Metal</strong> steht, der<br />
kommt heute – sechs Jahre nach der<br />
Gründung von Urfaust – nicht mehr um<br />
dieses holländische Duo herum. IX und<br />
VRDBR haben einen derartig eigenständigen<br />
Stil entwickelt, fernab von<br />
Shining und Konsorten und doch nicht<br />
weniger mitreißend und eigenwillig. In<br />
düsteren Sphären versunken, bauen sich<br />
die Urfaust-Songs zu gewaltigen Monumenten<br />
schwermütiger, teils depressiver<br />
Black <strong>Metal</strong>-Kunst auf. Die beiden neuen<br />
Songs der EP „IX: Der Einsiedler“ stehen<br />
dem in nichts nach und bieten hoffentlich<br />
einen repräsentativen Vorgeschmack auf<br />
das kommende Album dieser beiden Eigenbrödler.<br />
Wer sich nun dazu verführt<br />
fühlt, sich Werke von Urfaust zuzulegen,<br />
der sei dennoch im Vorfeld gewarnt: Mit<br />
herkömmlichen Black <strong>Metal</strong> haben Urfaust<br />
nur noch wenig zu tun. In den unkonventionellen<br />
Songstrukturen, sofern<br />
sie denn überhaupt vorhanden sind, lassen<br />
sich dafür stets neue Höhepunkte finden<br />
– im Zuge eines aufwühlenden Trips.<br />
8 / 10 (Dorian Gorr)<br />
Black <strong>Metal</strong><br />
VALKYRJA<br />
The Invocation Of Demise<br />
9 Songs (43:56) / erschienen am 20.7.<br />
(<strong>Metal</strong> Blade)<br />
Ursprünglich im Jahr 2007 über Northern<br />
Silence Productions herausgebracht,<br />
wird jetzt „The Invocation Of Demise“<br />
von den Schweden Valkyrja über <strong>Metal</strong><br />
Blade Records veröffentlicht. Auf dem<br />
Debüt von Valkyrja wird nach nur kurzer<br />
Zeit dem Hörer klar gemacht, dass<br />
hier eigentlich keine Kompromisse eingegangen<br />
werden. „The Invocation Of<br />
Demise“ bietet kühlen, gut durchdachten<br />
und über weite Strecken überzeugenden<br />
Black <strong>Metal</strong>, der es durchaus mit größeren<br />
Bands der Szene aufnehmen kann.<br />
Selbst nach mehreren Durchläufen kann<br />
die Pleite eigentlich ohne Langeweile<br />
überzeugen, lediglich an vereinzelten<br />
Stellen fehlt eventuell die noch zündende<br />
Idee und das Songwriting wirkt dann<br />
etwas ausbaufähig, trotzdem ist „The<br />
Invocation Of Demise“ für alle, die sie<br />
noch nicht ihr Eigen nennen, eine sicher<br />
lohnenswerte Sache.<br />
7 / 10 (David Dankert)