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und Leseprobe (PDF) - Vandenhoeck & Ruprecht

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EinleitungMichael von Aster / Jens Holger Lorenz, Rechenstörungen bei KindernMichael von Aster <strong>und</strong> Jens Holger LorenzMichael von Aster <strong>und</strong> Jens Holger LorenzEinleitungRechenstörungen bei Kindern sind für Eltern <strong>und</strong> Lehrer oft rätselhaft. DieKinder können einfache arithmetische Begriffe nicht verstehen <strong>und</strong> ihre Unfähigkeit,einfache Aufgaben zu lösen, stehen oft in krassem Gegensatz zu eineransonsten guten Auffassungsgabe <strong>und</strong> guten Leistungen in anderen Schulfächern.Es handelt sich, wie bei der Lese-Rechtschreib-Störung (LRS), um einespezifische Lernschwierigkeit. Auch wenn Rechenstörungen <strong>und</strong> Lese-Rechtschreib-Störungenunterschiedliche kognitive Domänen betreffen <strong>und</strong> auchunterschiedliche Verursachungen <strong>und</strong> Erscheinungsbilder haben, so gibt esauch zahlreiche Überschneidungen <strong>und</strong> häufig auch ein gemeinsames Auftreten.Das Wissen über die spezifischen schulischen Lernbeeinträchtigungen hatsich in den letzten Jahren beträchtlich erweitert, <strong>und</strong> so werden auch für dieanstehenden Revisionen der internationalen Klassifikationssysteme (ICD-10<strong>und</strong> DSM-IV) tiefgreifende Veränderungen erwartet. Parallel dazu kann manin den verschiedenen Verordnungen der B<strong>und</strong>esländer feststellen, dass etwa dieMaßnahmen zur Förderung von Kindern mit spezifischen Lernbeeinträchtigungen(z. B. Möglichkeiten zum Nachteilsausgleich) für LRS <strong>und</strong> Rechenschwierigkeiteninzwischen gemeinsam behandelt werden. Vielerorts sind dieseRegelungen aber noch unzureichend <strong>und</strong> gelegentlich auch kurios, zum Beispielwenn Ansprüche auf Hilfen unabhängig vom Verlauf mit der Gr<strong>und</strong>schulzeitenden. Hier besteht noch beträchtlicher bildungspolitischer Nachholbedarf.Rechenstörungen stellen kein einheitliches Phänomen dar, sondern könnensehr verschiedenartig in Erscheinung treten. Deshalb gibt es auch keine einfachen,immer zutreffenden Erklärungen <strong>und</strong> Konzepte. Rechnen stellt einehochkomplexe geistige Tätigkeit dar, die aus zahlreichen Komponenten zusammengesetztist beziehungsweise zusammengesetzt wird. Rechenstörungen tretenhäufiger auf, als man lange gedacht hat, <strong>und</strong> zwar etwa ebenso häufig wieLese-Rechtschreib-Störungen. Forschungsergebnisse zeigen, dass etwa 6 % derGr<strong>und</strong>schüler beim Rechenlernen Probleme zeigen, die eine solche Diagnoserechtfertigen (von Aster et al. 2007). Das bedeutet, dass statistisch gesehen injeder Schulklasse mit mindestens einem solchen Kind zu rechnen ist <strong>und</strong> dassdie Probleme, die sich daraus im Unterricht ergeben, zum Alltag eines jedenLehrers gehören.© 2013, <strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong> GmbH & Co. KG, GöttingenISBN Print: 9783525462584 — ISBN E-Book: 9783647462585

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