Kompetent für den internationalen Wettbewerb - Wuppertaler Kreis eV
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"Es gibt Kulturen, in <strong>den</strong>en wird "relations building" als<br />
Arbeit angesehen - wenn wir dann dort hinkommen und<br />
uns über endlose Meetings beklagen, und damit meinen,<br />
dass wir besser sind, weil wir Deutschen angeblich<br />
schneller zur Sache kommen, dann ist der gemeinsamen<br />
Arbeit nicht gedient." (Mittelständischer Elektronik-<br />
Hersteller)<br />
4.5 Im Ausland tätige Mitarbeiter fördern<br />
Bei der Entsendung von Fach- und Führungskräften ins<br />
Ausland gehen mittelständische Unternehmen unterschiedliche<br />
Wege.<br />
Viele Unternehmen arbeiten ausschließlich mit einheimischem<br />
Personal und entsen<strong>den</strong> keine Mitarbeiter <strong>für</strong> längere<br />
Zeit in ausländische Niederlassungen oder Partnerunternehmen.<br />
Manchmal lassen sich längere Auslandseinsätze<br />
jedoch nicht vermei<strong>den</strong>. Das wichtigste Ziel<br />
ist es dann, diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut<br />
vorzubereiten und während ihres Auslandsaufenthaltes<br />
gut zu betreuen, damit Qualifikationsdefizite nicht zum<br />
Risiko wer<strong>den</strong>.<br />
• Mitarbeit in Projekten, um die Beziehungen zum Mutterunternehmen<br />
nicht abbrechen zu lassen<br />
• Regelmäßige Kontakte zur Unternehmensleitung<br />
• Gute organisatorische Betreuung<br />
• Gute Vorbereitung und Begleitung<br />
• Klarheit über Ziele, über Rückkehrmöglichkeiten und<br />
Karriereerwartungen<br />
• "Den Sprung ins kalte Wasser" möglichst vermei<strong>den</strong>:<br />
Zugang zu Informationsquellen und persönliche Betreuung<br />
sicherstellen<br />
Abb. 27: Maßnahmen <strong>für</strong> Mitarbeiter, die ins Ausland<br />
entsandt wor<strong>den</strong> sind.<br />
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Qualifikationslücke<br />
bei jungenAuszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>erkennbar<br />
Man muss auch die Signalwirkung dieser Einsätze und<br />
ihre Wirkung auf die allgemeine Motivation <strong>für</strong> Auslandstätigkeiten<br />
beachten: Inländische Mitarbeiter beobachten<br />
genau, ob eine Tätigkeit im Ausland im Unternehmen<br />
"belohnt oder bestraft" wird. Man sollte deshalb die hohe<br />
Bedeutung dieses Engagements deutlich machen: Wenn<br />
sich ein Mitarbeiter im Ausland bewährt hat, soll ihm die<br />
Tür zurück ins Unternehmen nicht verschlossen bleiben -<br />
Auslandserfolg darf keinen Karriereknick bedeuten.<br />
4.6 Auszubil<strong>den</strong>de<br />
Bisher sammelt lediglich ein Prozent der Lehrlinge während<br />
ihrer Berufsausbildung Auslandserfahrung. In einer<br />
Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums <strong>für</strong><br />
Bildung und Forschung gaben auch nur 10% der Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
an, dass ihr Betrieb großen Wert auf Fremdsprachenkenntnisse<br />
lege.<br />
Gleichzeitig kann man davon ausgehen, dass internationale<br />
Kompetenz zukünftig von jedem Mitarbeiter und<br />
jeder Mitarbeiterin erwartet wer<strong>den</strong> kann. Und immerhin<br />
sind es jeweils zwei Drittel eines Jahrganges, die eine<br />
berufliche Ausbildung absolvieren. Hier wird eine Qualifikationslücke<br />
sichtbar, die durch rechtzeitiges Engagement<br />
vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> kann. Die Bundesregierung hat es sich<br />
deshalb zum Ziel gesetzt, <strong>den</strong> Anteil der Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
mit Auslandserfahrung bis zum Jahr 2002 zu verdoppeln.<br />
Die Erfahrungen zeigen auch, dass Auslandserfahrung<br />
umso größere Auswirkungen auf die persönliche Mobilität<br />
hat, je früher sie erworben wurde. Es ist daher allgemein<br />
die Ten<strong>den</strong>z zu beobachten, dass Auslandsaufenthalte in<br />
immer früheren Phasen der Lebensläufe eingeplant wer<strong>den</strong>.<br />
Die Unternehmen können diesen positiven Trend <strong>für</strong> ihre<br />
internationale Entwicklung nutzen: Es bietet sich die<br />
Chance, <strong>für</strong> Auslandseinsätze auch auf jüngere Mitarbeiter<br />
zurückgreifen zu können, wenn deren persönliche und<br />
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