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4 <strong>Fokus</strong><br />
Ertragsrisiken minimieren.<br />
Vor dem Hintergrund der aktuellen Vergütungen,<br />
die das EEG für den Abbau von<br />
Altanlagen und den Aufbau neuer WEA mit<br />
mindestens doppelter Nennleistung bietet,<br />
ist Repowering vor allem für Investoren und<br />
große Energieversorger interessant. Befi nden<br />
sich die Anlagen zudem in einer ausgewiesenen<br />
Vorrangfl äche mit hohen durchschnittlichen<br />
Windgeschwindigkeiten, lässt sich mit<br />
einer entsprechenden Steigerung der Anlagenleistung<br />
auch der Ertrag erhöhen. Eine wesentliche<br />
Voraussetzung sollte allerdings sein, dass<br />
die Finanzierung des bestehenden Windparks<br />
bereits abgeschlossen ist.<br />
Repowering oder Bestandspflege ?<br />
„Die Wissenschaft der Planung besteht darin, den Schwierigkeiten der Ausführung zuvorzukommen“, hat<br />
einmal Marquis de Vauvenargues gesagt. Das Schöne an solcher schlauen Aussage ist ihre Zeitlosigkeit.<br />
Obwohl der französische Philosoph, Moralist und Schriftsteller bereits im Jahre 1747 verstarb, liefert dieses<br />
Zitat nicht nur einen schönen Einstieg in die Thematik für den Leitartikel dieser Ausgabe von ON Service,<br />
sondern auch eine elegante Überleitung zur folgenden Fragestellung: Repowering oder doch eher eine<br />
verbesserte Pfl ege des bestehenden Anlagenbestands – mit welchen „Rezepten“ lassen sich Ertragsrisiken<br />
reduzieren?<br />
Vorrangfl ächen im Blick<br />
Die Blicke von Investoren richten sich derzeit<br />
verstärkt auf Windparks in Vorranggebieten.<br />
Primär geht es darum, sich zunächst rechtzeitig<br />
die Flächen für ein Repowering zu<br />
sichern – und das oftmals unabhängig vom<br />
Zustand des aktuellen WEA-Bestands. Die zukünftigen<br />
Standorte mit hohen Ertragspotenzialen<br />
werden somit zum entscheidenden<br />
Faktor für Investitionen. Das zunehmende<br />
Interesse an ausgewiesenen Vorrangfl ächen<br />
zur Nutzung der Windenergie führt allerdings<br />
auch zu enormen Preissteigerungen bei den<br />
Pachten. Zieht man dann noch die Kosten für<br />
die Neuanlagen sowie weitere Investitionsnebenkosten<br />
hinzu, wird deutlich, dass ehrgeizige<br />
Repoweringprojekte immer auch einen<br />
immensen Finanzierungsbedarf haben.<br />
Verhaltene Entwicklung<br />
Das mag, neben den derzeitigen Beschränkungen<br />
hinsichtlich der Höhe und der Mindestabstände<br />
von repowerten Anlagen, vielleicht<br />
auch einer der Gründe sein, warum im ersten<br />
Halbjahr 2011 der Anteil des Repowering im<br />
Vergleich zu den Neuinstallationen an WEA,<br />
gemessen an der Anzahl der Anlagen, lediglich<br />
3,6 Prozent betrug. Das Ziel, mit Repowering