07-12-05 Doktorarbeit Diehm - Universität zu Lübeck
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1.3.3 Motorische Störungen<br />
Beim SNUS kann es <strong>zu</strong> motorischen Störungen kommen, die über eine<br />
Verminderung der Kraft bis <strong>zu</strong>r Parese gehen können. Die Verminderung der Kraft<br />
ist sowohl im Grob- als auch im Spitzgriff feststellbar.<br />
Bei der Inspektion des Hypothenars und des Spatium interosseum I (M. adductor<br />
pollicis und M. interosseus dorsalis I) fällt eine Atrophie auf.<br />
Eine Schwäche der Adduktion des Daumens ist Folge der Atrophie des M.<br />
interosseus dorsalis I, die sich unter anderem in Schwierigkeiten beim Schreiben<br />
äußert.<br />
Die Parese des M. interosseus palmaris III kann bis <strong>zu</strong>r Unfähigkeit der Adduktion<br />
des 5. Fingers führen, so dass der Kleinfinger in dauerhaft abduzierter Stellung<br />
verbleibt.<br />
Die Parese des M. flexor digitorum profundus IV+V, die verhindert, dass der 4. und<br />
5. Finger vollständig gebeugt werden können, führt <strong>zu</strong> einem unvollständigen<br />
Faustschluss.<br />
Die sogenannte Krallenhand ist das typische klinische Bild bei voller Ausprägung<br />
der Ulnarisparese (siehe Abb. 2). Durch die Parese der Mm. interossei (und Mm.<br />
lumbricales) bedingt verbleibt bei aktiver Fingerstreckung ein Streckdefizit von 40°<br />
bis 60° in den Mittel- und Endgelenken des Ring- un d Kleinfingers, während<br />
gleichzeitig die Grundgelenke derselben Finger überstreckt werden. Die<br />
Hyperextensionsstellung des Daumens im Grundgelenk wird als JEANNE-Zeichen<br />
bezeichnet (31,44).<br />
Abb. 2 Krallenhand mit Atrophie der Handbinnenmuskulatur<br />
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