07-12-05 Doktorarbeit Diehm - Universität zu Lübeck
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Dem Grad I werden minimale Beschwerden mit Parästhesien und Dysästhesien<br />
ohne Muskelschwäche bzw. –atrophie <strong>zu</strong>geordnet.<br />
Grad II umfasst mittlere Beschwerden mit <strong>zu</strong>sätzlicher Muskelschwäche bzw. -<br />
atrophie, wobei jedoch eine Restkraft erhalten bleibt.<br />
Zum Grad III gehören schwere Beschwerden mit einer Paralyse der Mm.<br />
interossei und einer ausgeprägten Muskelschwäche der Hand.<br />
Die Unterteilung in die Untergruppen IIA und IIB geschieht einerseits aufgrund des<br />
Schweregrads der Symptome, andererseits erfolgt die Zuordnung <strong>zu</strong>m Grad IIB<br />
aufgrund des Vorliegens von <strong>zu</strong>sätzlichen, die Nerven beeinträchtigenden<br />
Faktoren, wie einem Alter über 40 Jahren, eines Diabetes mellitus, einer<br />
zervikalen Spondylose, oder bei Alkoholismus.<br />
Aufgrund der Einfachheit, der guten Reliabilität, Reproduzierbarkeit und<br />
Korrelation der Schweregrade mit der postoperativen Prognose, ist das McGowan-<br />
System den anderen Klassifikationssystemen vor<strong>zu</strong>ziehen (4).<br />
1.7.4 Dellon-Klassifikation<br />
Das Dellon-Klassifikationssystem unterscheidet 3 Schweregrade: mild, moderat<br />
und schwer. Diese Unterteilung beruht auf pathophysiologischen Vorgängen am<br />
komprimierten Nerven.<br />
Das milde Stadium entspricht einer gestörten Blut-Nerven-Schranke gefolgt von<br />
einem endo- und subperineuralen Ödem, im moderaten Stadium kommt es <strong>zu</strong>r<br />
Demyelinisierung und beim schweren Stadium liegt eine Degeneration der Axone<br />
vor. Diese pathophysiologischen Befunde finden ihre Entsprechung in der<br />
klinischen Symptomatik: beim Zusammenbruch der Blut-Nerven-Schranke kommt<br />
es <strong>zu</strong>erst <strong>zu</strong> intermittierenden, später, bei einer intraneuralen Fibrosierung, <strong>zu</strong><br />
persistierenden Parästhesien. Diesen Beschwerden folgt eine messbare Abnahme<br />
des Vibrationsempfindens.<br />
Das schwere Stadium der Axondegeneration äußert sich in einer<br />
Verschlechterung der 2-Punkte-Diskrimination. Analog des Verlaufs der sensiblen<br />
Beschwerden, finden sich bei den motorischen Symptomen <strong>zu</strong>erst eine<br />
Muskelschwäche und später im schweren Stadium eine Muskelatrophie.<br />
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