Das Fenster_166_10 - Geldgeschichtliches Museum der ...

Königin Tamar, 1184 – 1213Unregelmäßige Kupfermünzen als Kreditmünzenfür Silbergeld, und Rekonstruktionszeichnung des Stempels.Vs.: Monogramm der Tamar, von Arabeskenkranz umgeben.Umschrift in Khutsuri-Schrift: „Im Namen Gottes diesesSilberstück (!) wurde geprägt im K’oronikon 407“.Diese Datierung im georgischen zyklischen Kalenderentspricht 1187 n. Chr.Rs.: Auf Arabisch „Die große Königin, Glanz der Welt unddes Glaubens, Tamar, Tochter des Giorgi, Verteidiger desMessias, möge Gott ihre Siege vermehren“, in der Umschrift„Möge Gott ihren Glanz vermehren, ihren Schattenverlängern und ihre Wohltätigkeit stärken“.ähnlich wie frühe Banknotenausgaben –sicherlich auch ökonomische Folgen hatte.Eine Inflation scheint es nicht gegebenzu haben. Die Kreditmünzen sindheute durchweg selten, sie wurden wohlspäter für den Rohstoffbedarf der Kupferschmiedeeingeschmolzen.In Georgien, das im Kaukasus über eigeneSilberminen verfügte, trat die Silberkriseerst relativ spät auf und dauerte„nur“ 100 Jahre.Auch das Äußere vieler Münzen der KöniginTamar und ihres Sohnes Giorgi IV. Lascha(1213 – 1222) ist sehr ungewöhnlich.Die Schrötlinge sind nicht rund, sondernin unregelmäßiger Form und in ungleichenGewichten gegossen, jedochmit sauber geschnittenen Stempeln geprägt.Manche Stücke weisen die Form einesFisches, eines Hufeisens oder einesVogels auf. Fast alle Münzen zeigen nur einenTeil des viel größeren Prägestempels.Außer im Kaukasusraum sind solche irregulärenMünzformen nirgendwo bekannt.Eingezogene Münzen wurden mit einemStempel versehen und wieder ausgegeben.Oft tragen diese Gegenstempel königlicheMonogramme.Mongolische Oberhoheit der IlkhanidenWährend Tamars Sohn Giorgi IV. Lascha(1213 – 1222) das Reich noch haltenkonnte, begann unter seiner SchwesterRusudan (1222 – 1245) der Abstieg. Inihrer Regierungszeit warf das Vordringen11