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Die Mär vom risikofreudigen Entrepreneur – ForschungsberichtDie Risikofreudigkeit von Unternehmern zu untersuchen, hat EntrepreneurshipForscher seit jeherfasziniert. Dennoch scheint es auf die Frage, ob und wie risikofreudig Entrepreneure sind, nochkeine zufriedenstellende Antwort zu geben. Bedeutet Risikofreude letztlich risikoreiches Handeln?Und welche Rolle spielt dabei die Risikowahrnehmung? Von Prof. Dr. Carina LombergDie Frage, warum nur wenigePersonen Geschäftsmöglichkeitenumsetzen, ist eine der ältestenFragen der jungen ForschungsdisziplinEntrepreneurship. Dennochist diese «Gretchenfrage»noch immer hochaktuell, da eineeindeutige Antwort bislang nochnicht gefunden wurde. In denAnfängen der EntrepreneurshipForschung versuchten die Wissenschaftlerspezielle Charaktereigenschaftenzu identifizieren, welcheUnternehmer im Vergleich zuNichtSelbstständigen auszeichnen.Da sich nicht abschätzen lässt, obeine Geschäftsidee am Markt undbei den Kunden erfolgreich seinwird, ist eine Unternehmensgründungstets mit einem gewissenRisiko verbunden. Es ist deshalbnicht verwunderlich, dass Risikofreudigkeiteine der häufigstenEigenschaften ist, die Unternehmernzugeschrieben wird.Sind Unternehmerrisikofreudiger?Bislang konnte kein signifikanterUnterschied in der Risikofreudigkeitvon Entrepreneuren imVergleich zu Managern oderAngestellten nachgewiesenwerden – einige Forschungsresultatesprechen dafür, anderewiederum dagegen. Diese widersprüchlichenErgebnisse sindsehr unbefriedigend – scheint esdoch augenfällig zu sein, dassMenschen, die ein hohes Wagniseingehen, auch einen gewissenHang zum Risiko haben sollten.Eine mögliche Ursache für diediffusen Ergebnisse wird u. a. inder Art der Erhebung gesehen, daRisikoneigung häufig als Selbsteinschätzungerfragt wurde, d. h.wie die Risikoneigung und nichtwie das Risiko selbst wahrgenommenwird.Als Konsequenz begannenForscher situative Bedingungenund kognitive Prozesse miteinzubeziehen.Es standen nicht mehrprimär typische Unternehmereigenschaftenim Vordergrund,sondern die Frage, ob EntrepreneureInformationen andersaufnehmen und verarbeiten.Mit anderen Worten: Wird dieselbeunternehmerische Situationvon unterschiedlichen Individuenals unterschiedlich risikoreichbewertet?Am Institut für Marketing undUnternehmensführung gehen wirnoch einen Schritt weiter, indemwir behaupten, dass es nicht einegenerelle Risikoneigung bzw.eine situative Risikobewertungdes Menschen ist, die ihn in einerSituation handeln lässt, sondernkognitive und wesenstypischeVerzerrungen – in diesem FallOptimismus und übermässigesSelbstvertrauen (Overconfidence).Dabei gehen wir davon aus, dassPersonen sich nur dann selbstständigmachen, wenn sie ihreAusgangslage als erfolgsversprechendeinschätzen, d. h. wennsie zuversichtlich sind, dass dieGründung ihres Unternehmenserfolgreich verlaufen wird.Zuversichtlich sind sie üblicherweisedann, wenn sie entwedergenerell optimistisch sind oderwenn sie ein übermässigesSelbstvertrauen in ihre eigenenFähigkeiten haben, d. h. «overconfident»sind. Während Optimismusals Charaktereigenschaftgilt, die als generelle Lebenseinstellungrelativ unabhängigvon einer bestimmten Situationist, bezeichnet man Overconfidenceals situationsabhängigekognitive «Verzerrung». Personenmit einem übermässigen Selbstvertrauenüberschätzen demnachihre eigenen Fähigkeiten bzw.unterschätzen die Leistungenanderer Personen. Diese Gegenüberstellungder internen Erfolgszuversicht«Overconfidence»(«ich werde Erfolg haben, weilich besser bin als andere») undder externen Erfolgszuversicht«Optimismus» («es wird schongut gehen») ist Gegenstand einesaktuellen Forschungsprojektes,in dem wir Risikoneigung, Risikobewertungund entsprechendesVerhalten untersuchen und mitOptimismus und Overconfidencezu erklären versuchen.Optimismusund OverconfidenceDazu haben wir in einem ökonomischenExperiment das Markteintrittsverhaltenvon angehendenUnternehmern (sog. NascentEntrepreneurs) untersucht. InGruppen wurden jeweils achtTeilnehmer in unterschiedlicheSituationen (Runden) versetzt, indenen sie entscheiden sollten,ob sie den jeweiligen Marktbetreten oder nicht. Die Situationunterschied sich hinsichtlich derMarktsättigung und dem Auszahlungsmodus.Eine Auszahlungerfolgt immer dann, wenn sichdie Teilnehmer (Player) dazuentschliessen, einen Markt zubetreten, der noch nicht gesättigtist. Da alle acht Player dieseEntscheidung gleichzeitig treffen,hängt die Marktsättigung vonder Ausgangssättigung desMarktes und den Entscheidungen<strong>BeWL</strong> 16/2011 Forschung25