Die ersten 56 Seiten - Rubelt.Medien
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<strong>Die</strong> Stadtwerke, der Möbelhaus-Besitzer, ein Arzt, der<br />
Baustoffhändler, ein Physiotherapeut und eine Naturheilärztin<br />
waren die Vereinsmitglieder... Das heißt, es<br />
waren 7 wirtschaftlich eigenständige Unternehmen... Wir<br />
haben dieses Zentrum dann renoviert auf eigene Kosten...<br />
Vorsitzender war ich nicht, ich bin Schriftführer, 2.<br />
Vorsitzender; wobei bei 7 Vereinsmitgliedern 7 Vorsitzende<br />
da sind.<br />
Der Verein wurde aus dieser Idee heraus gegründet,<br />
daß man in Bad Brückenau ein Zentrum schaffen müßte,<br />
das ganzheitlich ausgerichtet ist. Deswegen nennt sich<br />
das auch „Zentrum für gesundes Bauen, Wohnen und Leben”...<br />
Ziel war, einen Ausstellungsbereich zu schaffen,<br />
in dem sich Bauherren oder Interessierte in allen Lebensbereichen<br />
informieren können: Gesundheit, Allegien,<br />
Ernährung, Möbel, Hausbau, Energie, Baustoffe – einfach<br />
ein ganzheitlicher Ansatz. Und das haben wir auch<br />
relativ gut umsetzen können. Mit allen Problemchen,<br />
die‘s auch gibt in so einem Zentrum.<br />
Das Zentrum besteht eigentlich bis heut; aber die Potentiale,<br />
die wir in dem Zentrum hatten und auch noch<br />
haben, und die auch die Stadt Bad Brückenau hätte, die<br />
sind maximal zu 50 % genutzt worden. In der ganzen<br />
Zeit. Und das sind wieder so die menschlichen Kleinproblemchen.<br />
Es hätte weitaus mehr realisiert werden können...<br />
Das Zentrum wird früher oder später zusammenbrechen,<br />
wenn die, sagen wir mal, die Einzelteile sich aus<br />
diesem Zentrum zurückziehen... Wir werden früher oder<br />
später auch rausgehen, weil die Zusammenarbeit nicht<br />
so gut funktioniert, wie‘s eigentlich funktionieren müßte.<br />
Aber wir sind eigentlich schon wieder am Aufbau mit<br />
anderen Ingenieuren, aber nicht mehr so‘n geschlossenes<br />
Zentrum, sondern eher einen <strong>Die</strong>nstleistungsverbund,<br />
der letztendlich auch die Synergieeffekte mit sich<br />
bringt, die wir im Zentrum nicht hatten. ...<br />
„Architekturbüro Kirchner”<br />
und der Handwerker-Ring<br />
Zu der Zeit hab' ich ja auch noch das Aufbaustudium<br />
in Kassel absolviert, und da haben wir dann erstmal<br />
Banken gesucht. Wir haben auch eine Bank gefunden,<br />
die das Ganze finanziert hat und die diese Idee,<br />
die wir hatten, diese Vision, dann tatsächlich auch verstanden<br />
hatte.<br />
<strong>Die</strong> Banker hat überzeugt, daß wir uns mit diesem Architektur-Konzept,<br />
das wir umsetzen wollten, dem ganzheitlichen<br />
Ansatz, auch von der Ausbildung her, von dem<br />
restlichen Architektur-Potential oder Architekten-Potential<br />
komplett abheben konnten. Und das hat sich ja jetzt<br />
auch gezeigt.<br />
Wir decken eben, oder, ich decke jetzt in dem Fall –<br />
drei Fachbereiche ab, nämlich den Architekten, den<br />
Energie-Berater und den Baubiologen... Und dann kam<br />
die Idee mit dem „Handwerker-Ring”. Wenn wir schon so<br />
ein „Zentrum ...” gegründet haben, in dem wir Aus-<br />
© TU Berlin ZEK/WB 1999<br />
23 Ökologischer<br />
ANSPRACHE VON KLAUS VOGELHUBER (RE.) BEIM RICHTFEST<br />
stellungen und Informationsmaterial haben und Bauheren-Beratungen<br />
durchführen...<br />
Jetzt gibt es Bauherren, die sagen, wir möchten ein<br />
individuelles Haus vom Architekten; es gibt aber auch<br />
Bauherren, die sagen, wir möchten einen Festpreis und<br />
einen Einzugstermin. <strong>Die</strong> stellen relativ wenig Ansprüche<br />
an Grundrißkonzeptionen, die möchten dann auch vier,<br />
fünf Alternativ-Entwürfe sehen, was wir aber grundsätzlich<br />
nicht machen. Und aus dieser Idee raus ist der<br />
„Handwerker-Ring” geboren worden.<br />
<strong>Die</strong> Stadtwerke haben sich dann dieser Idee sehr<br />
stark angenommen; wir hatten ja keinen Bezug zu den<br />
Handwerkern in Bad Brückenau. <strong>Die</strong> haben wahrscheinlich<br />
ehr gedacht, na, da sind wieder mal Öko-Spinner<br />
unterwegs.<br />
<strong>Die</strong> Stadtwerke hatten dann in diesem Projekt „Umweltschutz<br />
in der Gemeinde” den Entschluß gefaßt, ein<br />
ökologisches Musterbüro aufzubauen, und hatten ursprünglich<br />
einen Architekten aus Rosenheim, der das per<br />
Telefon ein bißchen betreut hat...<br />
In dieser Zeitphase bin ich dann zu den Stadtwerken<br />
und hab eben gefragt: Macht ihr bei dieser ganzen Konzeption<br />
mit, das Zentrum soll aufgebaut werden? Ja, und<br />
die waren – so hatte ich zumindest den Eindruck – froh,<br />
daß da wirklich Leute kommen, die jetzt mal etwas umsetzen.<br />
Daß nicht nur über die Sachen gesprochen, sondern<br />
daß da was umgesetzt wird.<br />
In diese „Ökologisches-Büro”-Aktion wurden die Bad<br />
Brückenauer Handwerker mit eingebunden und wurden<br />
langsam an die Ökologie herangeführt; was in dem Musterbüro<br />
ja eigentlich auch ganz gut funktioniert hat. Aus<br />
diesen Handwerkern wurde dann der Handwerker-Ring<br />
geformt... Aber es hat sich gezeigt, daß das letztendlich<br />
nicht funktioniert.<br />
Lebensraum Büro