26.11.2012 Aufrufe

Die ersten 56 Seiten - Rubelt.Medien

Die ersten 56 Seiten - Rubelt.Medien

Die ersten 56 Seiten - Rubelt.Medien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ich hab darüber auch viel im Freundeskreis gesprochen,<br />

werde auch teilweise im Nachhinein noch zu<br />

dieser Thematik angesprochen.<br />

<strong>Die</strong> Wirkungen der Baby-Pause<br />

Birgit: Ich hab ja letztes Jahr eine Baby-Pause gemacht,<br />

habe mein 2. Kind bekommen und bin dadurch<br />

ein bißchen 'raus aus der ganzen Geschichte.<br />

Als ich jetzt wieder mit einer Teilzeitbeschäftigung<br />

eingestiegen bin, erfahre ich, daß ein Arbeitskreis<br />

Umweltschutz installiert wurde. Da wurde ich<br />

natürlich gleich angesprochen, warum ich nicht da<br />

drin bin, wo ich doch für diese Thematik prädestiniert<br />

bin. Aber das ist alles in diesem Baby-Jahr gelaufen.<br />

Aber ich muß auch mal sagen, daß ich jetzt mit dem<br />

Umzug eigentlich auch den Schlußstrich ziehen<br />

wollte unter diese ganze Aktivität, weil ich jetzt einfach<br />

doch Prioritäten setzen muß.<br />

Mit zwei Kindern hat sich die familiäre Situation<br />

doch geändert. Ich bin familiär stärker eingebunden,<br />

und sie soll halt nicht mehr so, in Anführungsstrichen,<br />

drunter leiden, daß ich mich zusätzlich<br />

zum Beruf noch engagiere.<br />

Vor dem 2. Kind hatte ich noch ein paar Karriereplanungen,<br />

die sind jetzt ein bißchen zurückgestellt,<br />

weil ich einfach erst einmal Familie und Beruf in<br />

Einklang bringen muß. Insofern muß ich erst wieder<br />

konsolidieren, so daß ich mich hinsichtlich dieser<br />

Aktivität in der Firma auch zurückziehe ins 2. Glied.<br />

Ich weiß aber, daß durch den Arbeitskreis Umweltschutz<br />

die Arbeit ja weitergeführt wird.<br />

Wilfried: Ich denke, daß du für dich und deine Familie<br />

völlig richtige Konsequenzen gezogen hast. Du weißt ja<br />

aber auch, ich persönlich bedauere es ziemlich, daß<br />

jetzt die betriebsrätliche Schiene einfach nicht mehr die<br />

Priorität bei dir hat.<br />

Wir haben auch auf persönlicher Grundlage immer sehr<br />

gut zusammengearbeitet. Und ich denke, gerade diese<br />

Umweltproblematik ist ja nicht so sehr entstanden aufgrund<br />

großer ideologischer Gedankenbilder oder weil<br />

wir beide sonst so fürchterlich aktiv mit sonstigen Umweltaktivitäten<br />

wären.<br />

<strong>Die</strong> persönlichen Motive für<br />

das Umwelt-Engagement<br />

Wilfried: Du hast jedes Jahr im Frühjahr, wenn die Pollen<br />

fliegen, wie auch im Moment wieder, bestimmte<br />

Probleme, und die haben ja nun sehr viele Leute. Ein<br />

wichtiger Ansatzpunkt war damals für uns, daß wir gesagt<br />

haben, stell‚ dir vor, du sitzt 1999 in den Treptowers<br />

und hast nie wieder mit Allergien zu tun. Und<br />

natürlich haben wir damals auch schon geredet<br />

über Zukunft, nachfolgende Generationen, Kin-<br />

34<br />

der, Enkel, und wenn man dann heute so ein Projekt in<br />

dieser Größenordnung auflegt, 1,1 bis 1,3 Milliarden<br />

Mark, da muß einfach auch Zukunft im Sinne von weniger<br />

Belastung der Umwelt eine Rolle spielen.<br />

Eigentlich sind wir beide ja nicht in dem Sinne beheimatet<br />

in einer Umweltbewegung oder Umweltpartei oder so<br />

was.<br />

Birgit: Wir sind zwar nicht aktiv in dieser Thematik,<br />

aber wir sind durchaus mental dabei; wir sind ja<br />

ganz stark interessiert an dieser Thematik.<br />

Ich zum Beispiel als Greenpeace-Mitglied verfolge<br />

diese Aktivitäten, und habe schon manches Mal gesagt<br />

oder bei mir gedacht, ach, vielleicht könnte ich<br />

da auch irgendwie einen aktiven Beitrag leisten.<br />

Aber es ist ja als Otto-Normalverbraucher, Mutter und<br />

arbeitende Frau gar nicht möglich, sich da zu engagieren.<br />

So im Nachhinein kam mir das dann mal hoch, daß<br />

ich jetzt bei den Treptowers einen aktiven Beitrag<br />

leisten kann.<br />

Wilfried: Das war eigentlich, im engeren Sinne, unser<br />

Beitrag, finde ich auch.<br />

Birgit: Genau, und daß ich auch für meine Kinder irgendwie<br />

einen Meilenstein gesetzt habe. Vor allen<br />

Dingen in der freien Marktwirtschaft, wo das Thema<br />

ja bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht so bewußt<br />

war oder aktiv angegangen wurde.<br />

Bedeutung des Umweltschutzes in der<br />

Erziehung der Kinder<br />

Birgit: Ich versuche, meinen Kindern das Bewußtsein<br />

zur Umwelt nahezubringen. Meine Tochter ist zum<br />

Beispiel ganz ganz närrisch nach Walen und Delphinen<br />

und will nachher Greenpeace beitreten und zur<br />

Rettung von Walen die Walfänger niedermachen.<br />

Sie will sich da auch richtig engagieren. Wenn sie<br />

diesen Wunsch schon geäußert hat, nehme ich an,<br />

dann muß doch etwas rübergekomen sein bei meinen<br />

Kindern, zumindest bei der Großen; bei dem Kleinen<br />

noch nicht.<br />

Wilfried: Dafür ist es noch zu früh.<br />

Birgit: Aber bei der Großen, denk ich, sind meine Gedanken<br />

zum Umweltschutz schon 'rübergekommen,<br />

daß man da was machen muß, und das jeder einzelne<br />

etwas dazu beitragen muß. Sie will da aber noch<br />

mehr, sie will ja in die Arktis und fragt, wo die<br />

ganzen Wale sind, vor allem der Orka-Wal und jetzt<br />

nach dem Film „Free Willy” sowieso, da hätte sie<br />

auch ganz gerne bei der Befreiungsaktion mitgemacht.<br />

Ökologischer Lebensraum Büro © TU Berlin ZEK/WB 1999

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!