Die ersten 56 Seiten - Rubelt.Medien
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wollte hier in das Kreditwesen ein anderers Denken<br />
'reinbringen, die Natur zu beachten und die Umwelt,<br />
auch die betriebliche Umwelt.<br />
Projekte, die umgesetzt wurden – die<br />
„Lieblingsprojekte”<br />
Was mir einen ziemlich grauen Bart verabreicht hat,<br />
war meine Abwasser-Nachbehandlungsanlage. Das war<br />
ein Ding, das ich 20 Jahre mit mir 'rumgeschleppt hab.<br />
Das ist auch in der Landwirtschaft entstanden.<br />
Ich habe damals mit Kalk im Bereich der Jauche-,<br />
Güllegewinnung Geruchsminimierung betrieben. Kalk ist<br />
zum Beispiel ein Produkt aus der Natur, das den Stoffwechsel,<br />
auch in der Pflanzenwelt, reguliert, das überhaupt<br />
erst Nährstoffe den Pflanzen verfügbar macht.<br />
Und ich hab gedacht, das ist vielleicht auch ein Produkt,<br />
was ich bei unseren betrieblichen Problemen<br />
einsetzen könnte. Wir hatten Grenzwertüberschreitungen<br />
im Bereich der Grauwässer, also der Kantinenabwässer.<br />
Ich hab mir dann Leute gesucht, die das realisierien<br />
können. Ich bin ja kein Abwassertechniker oder<br />
Spezialist für Anlagenbau. Ich hab zwar auch Anlagentechnik<br />
mit bestritten im Studium, aber ich kann keine<br />
abwassertechnischen Anlagen mit den Steuerungs-Mechanismen<br />
bauen. Ich hab mir also Leute gesucht, die<br />
das realisieren können.<br />
Wir haben eine solche Anlage gebaut, die erste und<br />
die einzige funktionierende, die Grauwasser zu Brauchwasser<br />
umwandelt, ohne Rückstände. Wir haben sogar<br />
das positive Ergebnis, daß die Rückstände, die entstehen<br />
– das ausgepreßte Kalksediment – als Dünger wunderbar<br />
einzusetzen sind. Wir haben jetzt ein klares Brauchwasser,<br />
das sich für die Sanitärnutzung einsetzen läßt, und<br />
wir verwenden keine Chemie, bis auf diese biochemische<br />
Reaktion, wo Kalk die lipophilen Stoffe, das heißt<br />
die Fette, bindet. Und wir haben ein sauberes Wasser,<br />
was auch – eingeführt in die Kanalisation – die Grenzwerte<br />
deutlich einhält. Es entlastet geldlich die Kommunen<br />
und auch unser Haus.<br />
Wir brauchen keine Kanalsanierung zu betreiben.<br />
Denn wir müssen die Kanäle ja unterhalten in unserm eigenen<br />
Bereich. Also ich spare dem Haus damit echtes<br />
Geld.<br />
Das ist eines meiner Lieblingsprojekte, wenn es auch<br />
mir sehr viel Kopfschmerzen bereitet.<br />
Gründe für „Kopfschmerzen” und „graue<br />
Haare” wegen der Abwasser-Nachbehandlungsanlage<br />
Ja, der Grund war, daß man für die Versuchsanlage<br />
Geld braucht.<br />
Hier war der Vorstand, muß ich sagen, doch sehr angetan<br />
von der Idee. Er hat das Geld letztendlich bereitgestellt.<br />
Das ist das erste Mal, wo eine Bank industrielle<br />
Versuchsarbeit leistet. Das ist eine Sache, klar, die auch<br />
Beredsamkeit, gegenseitiges Kommunikationsvermögen<br />
und Verständnis verlangt. Nach einigen Anläufen wurde<br />
die Idee auch in die Praxis umgesetzt, und daraus ist eine<br />
gute Sache für das Haus entstanden.<br />
Das zweite „Lieblingsprojekt”<br />
Das andere ist der Bereich Getrenntsammlung.<br />
Hier konnten wir schon 1989/90 einen Anstoß für<br />
geschlossene Kreisläufe im Bereich des Papier-Recyclings<br />
geben. Wir brauchen bei uns statt vieler anderer<br />
Kreisläufe für unser Papier nur die Wiederverwertung,<br />
und das habe ich mit einer Firma in Aschaffenburg gemacht.<br />
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Ökologischer Lebensraum Büro © TU Berlin ZEK/WB 1999