Die ersten 56 Seiten - Rubelt.Medien
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Ja, warum mach ich das? Eigentlich vor allen Dingen für<br />
die Kinder, damit die Kinder sauberes Gemüse und Obst<br />
bekommen. Daß die auch jetzt nicht, wie heute mittag,<br />
nur Tiefkühlkost bekommen, sondern auch wirklich Mineralstoffe<br />
und Vitamine. Dann habe ich, wenngleich<br />
nicht 100 %, aber doch zu einen größeren Prozentsatz,<br />
mehr Gewißheit, als wenn ich im Supermarkt irgend etwas<br />
kaufe, daß es ohne Chemie ist.<br />
Wann hast du damit angefangen?<br />
Vor einem Vierteljahr...<br />
Wann hast du angefangen, Greenpeace zu<br />
fördern?<br />
Das ist schon lange, lange her. Das war zu meiner Ausbilder-Zeit.<br />
Als ich mit den Azubis über Umweltschutz gesprochen<br />
habe und versucht habe, sie zu aktivieren und<br />
zu begeistern. Ich habe unter den Azubis einige Mitglieder<br />
gewonnen. Wir hatten das Thema, und da habe ich<br />
ein bißchen versucht, aktiv die Werbetrommel zu<br />
rühren...<br />
Was steckt hinter dem Wunsch, bei Greenpeace<br />
aktiv mitzumachen?<br />
Ich fand es wichtig, daß da was passiert. Das Bewußtsein<br />
in der Bevölkerung war nicht so stark ausgeprägt und ich<br />
fand, jeder müßte etwas dazu beitragen und wenn es nur<br />
ein kleiner Beitrag ist.<br />
Vor allen Dingen hat mich diese Ohnmacht oft so wütend<br />
gemacht, die man hat, wenn man in die Politik und in<br />
die Industrie hineinschaut. Was für eine Macht die Industrie<br />
eigentlich hat, auch auf die Politik; und daß die Politiker<br />
oftmals von dieser starken Industrielobby so beeinflußt<br />
sind, daß an den „kleinen Mann” gar nicht gedacht<br />
wird. Ich wollte aktiv etwas dazu beitragen, dies zu ändern.<br />
Was hast du dir dabei erhofft?<br />
Daß ich was verändere. Daß ich einen Änderungsprozeß<br />
mit einleiten kann.<br />
Was soll sich ändern?<br />
Vieles, angefangen beim Artenschutz, bei den Tieren, bei<br />
der Art des Walfangs. Ich frage jetzt zum Beispiel auch<br />
mal in der Pizzeria, wenn ich mir einen Thunfischsalat<br />
gönne, ob sie mir mal die Dosen zeigen, ob da wenigstens<br />
draufsteht: „Delphin-gerecht gefangen”, bis hin zur<br />
Landwirtschaft ohne Chemie, zu den vielen mißgebildeten<br />
Babys. Ich hatte auch viel über Mißbildungen und<br />
Belastungen der Menschen und der Tiere gelesen...<br />
Ich habe inzwischen auch, anstatt Kirchensteuer zu zahlen,<br />
ein Patenkind in einem SOS-Kinderdorf...<br />
Du hattest einen Karriereplan für dein Leben.<br />
Warum hast du dich damals bei den „Treptowers”<br />
letztendlich nicht für die Abteilungsleiter-Karriere<br />
entschieden, sondern hast unheimlich viel<br />
Energien in Umweltschutz-Maßnahmen gesteckt?<br />
Ja, das war eine Thematik, hinter der ich auch privat stehe;<br />
das war nicht nur eine berufliche Sache. Ich muß<br />
hinter einer Sache mit ganzem Herzen stehen, damit ich<br />
die 150%ig bringen kann. Mein Herz muß dahinterstecken.<br />
Und die Abteilungsleiter-Schiene ist eine rein<br />
berufliche Sache...<br />
Der Umwelt-Aspekt war einfach etwas, wo ich voll und<br />
ganz dahinterstehen konnte, privat und beruflich. Ohne<br />
dabei daran zu denken, daß ich mich in irgendeiner Weise<br />
in eine Entwicklungsschiene hinein profiliere...<br />
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Ökologischer Lebensraum Büro © TU Berlin ZEK/WB 1999