11.07.2015 Aufrufe

Deutsches Historisches Institut Warschau Bulletin 2006 Nr. 13 ...

Deutsches Historisches Institut Warschau Bulletin 2006 Nr. 13 ...

Deutsches Historisches Institut Warschau Bulletin 2006 Nr. 13 ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

tawa) und im Reichsgau Wartheland (Michael Alberti, München). Klaus-Michael Mallmann (Stuttgart) lieferte eine eindrucksvolle kollektive Charakterstudiedes Gestapopersonals Litzmannstadt (Łódź) und seiner Einstellunggegenüber den jüdischen Ghettobewohnern.Im Zentrum der dritten Sektion (Vernichtungs- und Konzentrationslager)standen die neben den Ghettos wichtigsten Zentren der Judenverfolgung inden eingegliederten Gebieten. Peter Klein (Berlin) beleuchtete bisher weitgehendunberücksichtige ökonomische Aspekte Kulmhofs, wobei er anhanderhaltener Rechnungsbelege die Abhängigkeit des Vernichtungslagersvon der örtlichen Zivilverwaltung unter Arthur Greiser nachwies. WacławDługoborski (Kattowitz) erörterte die Funktionsweise der größten Todesfabrikin den besetzten polnischen Gebieten, des VernichtungslagersAuschwitz-Birkenau, Anna Ziółkowska (Krakau) die Arbeitsbedingungenin zahlreichen Zwangsarbeitslagern des Reichsgaus Wartheland und DanutaDrywa (Stutthof) die Bedingungen des Lebens und Sterbens der Judenim Konzentrationslager Stutthof und dessen Nebenstellen.In Sektion Vier (Jüdische Reaktionen angesichts der „Endlösung“) wurdenHaltungen und Verhaltensweisen der jüdischen Bevölkerung angesichtsder Vernichtung näher untersucht. Dan Michman (Jerusalem) befasstesich am Beispiel des Ghettos Litzmannstadt mit der äußerst heiklenRolle, die den „Judenräten“ im Rahmen der deutschen antijüdischen Politikzukam. Julian Baranowski (Łódź) stellte Chaim Mordechaj Rumkowski,den umstrittenen Vorsitzenden des „Judenrates“ in Litzmannstadt, vor undunterstrich dessen Kollaborationsbereitschaft mit den deutschen Behörden.Aleksandra Namysło (Kattowitz) erörterte den Einfluss der Leitung derZentrale der Jüdischen Ältestenräte im östlichen Oberschlesien auf die Haltungder jüdischen Bevölkerung angesichts der Vernichtung, während SaraBender (Tel Aviv) Mythen und Fakten um den Ghettoaufstand von Białystoknachspürte.In der fünften und letzten Sektion der Konferenz (Reaktionen und Strafverfolgung)zeigte Dorota Siepracka (Łódź) das ganze Spektrum der Verhaltensweisender polnischen Bevölkerung des Reichsgaus Wartheland angesichtsder Judenvernichtung auf, die von aktiver Hilfe für die in GhettosIsolierten über völlige Gleichgültigkeit und bis hin zu der Beteiligung anJudenmorden reichte. Eine interessante Ergänzung ihrer Ausführungen bildeteder Vortrag von Dariusz Libionka (Lublin) über die Reaktionen despolnischen Untergrundstaates auf die Verfolgung der Juden im besetztenPolen. Gerhard Weinberg (Chapel Hill) leitete mit seiner Schilderung deralliierten Reaktionen angesichts der Judenvernichtung – unter besondererBerücksichtigung der geostrategischen Lage – über zu einer Außensicht aufdas Geschehen. Im Anschluss referierten Joachim Riedel (Ludwigsburg)68

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!