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Deutsches Historisches Institut Warschau Bulletin 2006 Nr. 13 ...

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Kirchliche Versöhnungsinitiativen und deutsch-polnische VerständigungZwei wissenschaftliche Tagungen zum 40. Jahrestag der Ost-Denkschrift der EKD und des Briefwechsels der katholischen BischöfeBerlin, 4.–5. November 2005 (Veranstalter: DHI <strong>Warschau</strong>, EvangelischeAkademie zu Berlin, Friedrich-Ebert-Stiftung)<strong>Warschau</strong>, 26.–27. November 2005 (Veranstalter: DHI <strong>Warschau</strong>, Friedrich-Ebert-Stiftung,Kardinal Wyszyński-Universität <strong>Warschau</strong>)Das Jahr 2005 steht nicht nur für den 60. Jahrestag des Kriegsendes, sondernauch für die Erinnerung an ein neues Kapitel in den deutschpolnischenBeziehungen. An dessen Anfang standen die Versöhnungsinitiativender Kirchen: die 1965 publizierte Denkschrift der EvangelischenKirche in Deutschland über „Die Lage der Vertriebenen und das Verhältnisdes deutschen Volkes zu seinen östlichen Nachbarn“ und der im gleichenJahr geführte Briefwechsel zwischen dem polnischen und deutschen katholischenEpiskopat. Sie stellten überlieferte Feindbilder in Frage, entwickeltenneue Perspektiven auf die deutsch-polnische Beziehungsgeschichte undlegten das Fundament für einen offenen deutsch-polnischen Dialog.Im Rahmen der Berliner Tagung fanden diese Ereignisse der 1960er Jahrevon Historikern, Publizisten und in einigen Fällen auch Zeitzeugen einehistorische Würdigung ihrer Bedeutung für die deutsch-polnischen Beziehungen.Dabei wurde auch der Stellenwert der Initiativen evangelischerund katholischer Laien im „Tübinger Memorandum“ (1962) sowie dem„Polenmemorandum“ des Bensberger Kreises (1968) betont. In der Rezeptionsgeschichteder kirchlichen Initiativen wird deutlich, wie weit dieseauch in die DDR-Bürgerrechtsarbeit sowie in Aktivitäten der polnischenOppositionsbewegung hineingewirkt haben.Drei Wochen darauf trafen sich in <strong>Warschau</strong> nochmals Historiker, Soziologenund Kirchenvertreter zum deutsch-polnischen Gedankenaustausch.Hier traten neben neueren Erkenntnissen – etwa zur Rolle Kardinal Wyszyńskisin den Versöhnungsinitiativen, zu Reaktionen von Partei und Staatinnerhalb Polens oder zum Deutschlandbild der polnischen Opposition inden 1970er Jahren – auch kontroverse Auffassungen hinsichtlich der Bedeutungdes Briefwechsels für die beiden Länder zutage. Die in diesem Zusammenhanggeäußerte Ansicht, der Versöhnungsbrief der polnischen Bischöfesei ein Fehler gewesen, traf dabei allerdings nicht auf Zustimmungder anderen Referenten. Einigkeit herrschte indes darüber, angesichts derDebatten um Kriegsentschädigungen und ein geplantes „Zentrum gegen72

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