26.11.2012 Aufrufe

Als PDF downloaden - Haufe.de

Als PDF downloaden - Haufe.de

Als PDF downloaden - Haufe.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

IT & Investition – Business digital<br />

darauf zurückgegriffen wer<strong>de</strong>n kann. „Maximal 20 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Dokumente liegen in kodierter Form vor, können also je<strong>de</strong>rzeit<br />

gefun<strong>de</strong>n und auch von an<strong>de</strong>ren verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n“,<br />

sagt Feri Clayton, Leiterin <strong>de</strong>r ECM-Entwicklung bei <strong>de</strong>r IBM<br />

Software Group. Der Rest lagert irgendwo auf <strong>de</strong>n Festplatten<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Mail-Server – „also <strong>de</strong> facto auf<br />

<strong>de</strong>m digitalen Müllberg, <strong>de</strong>n es fast in je<strong>de</strong>m Unternehmen<br />

gibt“, wie sie behauptet. Das Ziel von ECM, so Clayton, ist es,<br />

„Geschäftsprozesse stromlinienförmig zu verschlanken, damit<br />

Unternehmen Mehrwert aus <strong>de</strong>n Informationen ziehen<br />

können, die bereits im Haus vorhan<strong>de</strong>n sind. Das macht sie<br />

profi tabler und produktiver“.<br />

Den Posteingang automatisieren<br />

Die Einführung von ECM sollte bei <strong>de</strong>n einfachen, alltäglichen<br />

Dingen beginnen, wie beispielsweise <strong>de</strong>m Posteingang, rät Michael<br />

Schiklang, Analyst am Business Application Research<br />

Center (BARC), einer Ausgründung <strong>de</strong>r Universität Würzburg.<br />

Die gängige Unternehmenspraxis sieht nach seiner<br />

Beobachtung so aus: Briefe wer<strong>de</strong>n entwe<strong>de</strong>r ungeöffnet in<br />

die Fachabteilung getragen o<strong>de</strong>r, wenn <strong>de</strong>r richtige Empfänger<br />

nicht sofort ersichtlich ist, in <strong>de</strong>r Poststelle geöffnet und<br />

inhaltlich zugeordnet. Häufi g bleibt die Korrespon<strong>de</strong>nz im<br />

Posteingangskorb liegen, etwa wenn <strong>de</strong>r Empfänger im Urlaub,<br />

außer Haus o<strong>de</strong>r im Meeting ist – obwohl <strong>de</strong>r Brief unter<br />

Umstän<strong>de</strong>n wichtige Informationen enthält, die zum Abarbeiten<br />

eines Geschäftsvorgangs benötigt wer<strong>de</strong>n. Häufi g betrifft<br />

das Dokument mehrere Mitarbeiter, also wer<strong>de</strong>n Kopien<br />

gemacht und herumgeschickt. Ist <strong>de</strong>r Vorgang abgeschlossen,<br />

wan<strong>de</strong>rn die Papieroriginale ins Archiv, wo sie gescannt und<br />

entwe<strong>de</strong>r weggeworfen o<strong>de</strong>r – wenn es entsprechen<strong>de</strong> Aufbe-<br />

wahrungspfl ichten gibt – in Aktenordnern abgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

„Das Thema automatische Posteingangsbearbeitung gewinnt<br />

in <strong>de</strong>n letzten Jahren immer mehr an Be<strong>de</strong>utung“, behauptet<br />

Schiklang. Grund dafür ist neben <strong>de</strong>r immer höher wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Erkennungsgenauigkeit <strong>de</strong>r Schrifterkennungssysteme auch<br />

„das Bewusstsein von Unternehmen, dass die teilweise Automatisierung<br />

von Prozessen erhebliche Qualitäts- und Zeitvorteile<br />

mit sich bringet sowie Kosten senkt“, meint <strong>de</strong>r Fachmann.<br />

Entschei<strong>de</strong>nd ist, dass die Papierpost gleich zu Beginn durch<br />

Scannen digitalisiert wird. Das Original kann gleich im Archiv<br />

verschwin<strong>de</strong>n, das elektronische Abbild nimmt seinen Weg<br />

durchs Unternehmen, wobei intelligente Software in <strong>de</strong>r Lage<br />

ist festzustellen, um was für ein Dokument es sich han<strong>de</strong>lt<br />

und zu welchem Vorgang es gehört, etwa durch Erkennen<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n- o<strong>de</strong>r Rechnungsnummer. Sobald <strong>de</strong>r zuständige<br />

Sachbearbeiter das Dokument öffnet, ruft das System sämtliche<br />

an<strong>de</strong>ren für die Bearbeitung notwendigen Dokumente<br />

aus <strong>de</strong>m digitalen Archiv auf und zeigt sie ebenfalls an, was<br />

<strong>de</strong>m Mitarbeiter zeitrauben<strong>de</strong>s Suchen erspart und die Genauigkeit<br />

<strong>de</strong>r Bearbeitung erhöht. „Der entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Unterschied<br />

ist, dass vorher gescannt wird und nicht nachher“, sagt<br />

Schiklang.<br />

Cashfl ow verbessert<br />

Steffen Tampe, Experte für<br />

Dokumentenmanagement<br />

und Direktor bei <strong>de</strong>r Unternehmensberatung<br />

Bearingpoint in<br />

Leipzig, sieht immer noch viele<br />

mittelständische Firmen in <strong>de</strong>r<br />

„digitalen Steinzeit“ festsitzen.<br />

Beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>utlich wird <strong>de</strong>r Vorteil <strong>de</strong>r digitalen Sachbearbeitung<br />

etwa bei komplizierten Sammelrechnungen, die oft<br />

Dutzen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Hun<strong>de</strong>rte von Einzelposten enthalten. Allein<br />

für die Prüfung einer einzigen Rechnung benötigte bei <strong>de</strong>r<br />

Loewe AG in Kronach ein Buchhalter häufi g bis zu einer halb-<br />

privat<br />

en Stun<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r mehr. „Heute schafft er das in zwei Minuten“, Foto:<br />

52 ProFirma 12 2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!