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IT & Investition – Logistik<br />

werten“, sagt Leo Savor, Senior Consultant<br />

und Logistikspezialist bei Kerkhoff<br />

Consulting in Düsseldorf. Wie gut und<br />

vor allem mit welcher Wahrnehmung<br />

dies umgesetzt wird, wer<strong>de</strong> ein wichtiges<br />

Differenzierungsmerkmal bei <strong>de</strong>r<br />

Wahl eines KEP-Dienstleisters wer<strong>de</strong>n.<br />

Neben sparsamen und alternativen<br />

Antrieben sowie Energiesparmaßnahmen<br />

in <strong>de</strong>n Verteilzentren und Nie<strong>de</strong>rlassungen<br />

versuchen alle Dienstleister<br />

auch durch bessere Tourenplanungen<br />

und Fahrerschulungen die CO2- und<br />

Feinstaubemissionen zu reduzieren.<br />

DB Schenker bietet seinen Kun<strong>de</strong>n seit<br />

diesem Jahr sogar klimaneutrale Schienentransporte<br />

an. Auf Wunsch wer<strong>de</strong>n<br />

die Waren <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n innerhalb Europas<br />

gegen einen geringen Aufschlag<br />

kohlendioxidfrei transportiert. Dazu<br />

wird die für einen Transport benötigte<br />

Energie durch regenerativen Strom<br />

aus Deutschland ersetzt. Diesen Strom<br />

kauft die DB zusätzlich ein.<br />

Druck von allen Seiten<br />

Laut Tim Ulrich, Consultant bei <strong>de</strong>r ITA<br />

Consulting in Hamburg, treiben drei<br />

Faktoren die umweltbewusste Entwicklung<br />

bei <strong>de</strong>n Dienstleistern an. Zum einen<br />

hätten die Dienstleister langfristig<br />

mit steigen<strong>de</strong>n Ölpreisen zu kämpfen,<br />

was aufgrund <strong>de</strong>r hohen Treibstoffkosten<br />

zwangläufi g zur Verteuerung <strong>de</strong>r<br />

Dienstleistung führen wer<strong>de</strong>. „Zum an<strong>de</strong>ren<br />

erkennen die Dienstleister, dass<br />

das Thema Emissionsverringerung und<br />

-vermeidung ein wichtiger Punkt auf<br />

<strong>de</strong>r politischen Agenda gewor<strong>de</strong>n ist.<br />

Wir erwarten, dass dieses Thema speziell<br />

in Europa auch gesetzgeberische<br />

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Logistik-Controlling. Der Fachbeitrag erläutert<br />

die Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r Streckenerfolgsrechnung<br />

in Transportunternehmen.<br />

Weniger CO2-Emission: Mit Binnenschiffen transportiert DHL<br />

für Sanofi -Aventis Waren zu <strong>de</strong>n Seehäfen.<br />

Handlungen nach sich ziehen wird.<br />

Mo<strong>de</strong>lle wie Emissionsbesteuerung bei<br />

Flugzeugen o<strong>de</strong>r Ausweitung <strong>de</strong>r Emissionsgrenzen<br />

auch auf Lieferfahrzeuge<br />

wer<strong>de</strong>n bereits diskutiert“, erläutert Ulrich.<br />

Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Trend durch<br />

die Kun<strong>de</strong>n angetrieben. „Der Druck<br />

<strong>de</strong>r Endkonsumenten wird Schritt für<br />

Schritt in <strong>de</strong>r Lieferkette weitergegeben<br />

und hat auch die B2B-getriebenen<br />

Märkte mittlerweile erreicht“, so Ulrich.<br />

Unternehmen gehen immer mehr dazu<br />

über, von ihren Lieferanten einen Nachweis<br />

über die Höhe <strong>de</strong>r Emissionen<br />

– <strong>de</strong>n sogenannten Carbon Footprint<br />

(siehe Kasten) – bei <strong>de</strong>r Produkt- und<br />

Leistungserstellung zu verlangen. „Dies<br />

gilt im beson<strong>de</strong>ren Maße auch für Anbieter<br />

im KEP-Bereich, nicht zuletzt,<br />

weil die Transportlogistik für einen erheblichen<br />

Anteil <strong>de</strong>r weltweiten Emissionen<br />

verantwortlich ist“, so Ulrich.<br />

So gibt das World Business Council for<br />

Sustainable Development an, dass 26<br />

Prozent <strong>de</strong>r globalen Emissionen nur<br />

durch <strong>de</strong>n weltweiten Straßentransport<br />

hervorgerufen wer<strong>de</strong>n.<br />

Experten gehen davon aus, dass das<br />

neue Umweltbewusstsein <strong>de</strong>r Logistikbranche<br />

sich zwar langfristig auf <strong>de</strong>ren<br />

Auftraggeber positiv abfärben könnte,<br />

aber auch künftig nicht zu geringeren<br />

Dienstleisterkosten führen wird. Im Gegenteil.<br />

„Kostenseitig wer<strong>de</strong>n die Kun<strong>de</strong>n nicht<br />

von <strong>de</strong>r Einführung von Umweltmaßnahmen<br />

bei ihren Dienstleistern profi<br />

tieren – zumin<strong>de</strong>st nicht kurzfristig“,<br />

sagt Ulrich. Durch die Kooperationen<br />

mit Fahrzeugherstellern, Entwicklern<br />

für alternative Kraftstoffe und durch die<br />

Anschaffung alternativer angetriebener<br />

Fahrzeuge entstehen <strong>de</strong>n Dienstleistern<br />

Kosten, die mittelfristig wohl an die<br />

Kun<strong>de</strong>n weitergegeben wer<strong>de</strong>n. Hinzu<br />

kommen erhöhte Kosten für die Wartung.<br />

„Allerdings gehen wir mittelfristig<br />

ohnehin von steigen<strong>de</strong>n Preisen aus, da<br />

mit steigen<strong>de</strong>n Ölpreisen zu rechnen<br />

ist, die im Sinne von Treibstoffkosten<br />

einen erheblichen Kostenblock bei <strong>de</strong>n<br />

Carriern darstellen. Sofern gesetzliche<br />

Regelungen zur Besteuerung von Emissionen<br />

eingeführt wer<strong>de</strong>n sollten, ist<br />

auch in diesem Bereich mit einer anteiligen<br />

Weitergabe <strong>de</strong>r Kosten zu rechnen“,<br />

so Ulrich.<br />

Doch <strong>de</strong>n Trend zu mehr Umweltbewusstsein<br />

in <strong>de</strong>r Transportbranche<br />

wird dies nicht umkehren. Und wer<br />

sein eigenes Unternehmen als grün<br />

positioniert, benötigt dazu passen<strong>de</strong><br />

Dienstleister. Aber nur wenn das Monitoring<br />

über entstan<strong>de</strong>ne Emissionen<br />

lückenlos funktioniert, können Firmen<br />

einen Emissions-Fußabruck über ihre<br />

gesamte Liefer- und Leistungskette erstellen.<br />

„Um Emissionsaufwän<strong>de</strong> und<br />

Einsparungen allerdings genau beziffern<br />

zu können und für eigene Zwecke<br />

nützlich zu machen, bedarf es <strong>de</strong>utlich<br />

erhöhter Genauigkeit <strong>de</strong>r Dienstleister<br />

beim Monitoring und in <strong>de</strong>r Datenerhebung“,<br />

sagt Ulrich. „Hier steht die<br />

Industrie – nicht als einzige – noch am<br />

Anfang.“<br />

58 ProFirma 12 2009

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