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Ursachen akuter Verwirrtheitszustände als Aufnahmegrund in die ...

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9<br />

allerd<strong>in</strong>gs bis dato nur tierexperimentell bei Ratten festgestellt werden konnte. E<strong>in</strong>e transiente<br />

globale Amnesie stellt <strong>als</strong>o nach heutiger Auffassung ke<strong>in</strong> Migräne-Äquivalent dar 120 42 99 .<br />

Des weiteren wurden „V<strong>als</strong>alva-ähnliche Atemmuster“ (z.B. beim Joggen oder nach<br />

Geschlechtsverkehr) vor der TGA Attacke beschrieben – bei 44% der Betroffenen 115 . Es<br />

wurden auch e<strong>in</strong>ige Fälle von TGA nach E<strong>in</strong>nahme von Sildenafil berichtet 116 . Bei Patienten mit<br />

TGA f<strong>in</strong>det sich doppler-/duplexsonographisch e<strong>in</strong>e signifikant erhöhte Insuffizienz der V.<br />

jugularis-Klappe (75 % versus 37 % <strong>in</strong> der Nicht-TGA-Kontrollgruppe) 97 81 122 . Auch <strong>die</strong> MRA<br />

der V. jugularis zeigte bei über 50% e<strong>in</strong>e venöse Kongestion, während <strong>die</strong>se <strong>in</strong> der Kontroll-<br />

gruppe nicht beobachtet wurde 21 . Diese Befunde sprechen für das Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

transienten venösen Abflußstörung <strong>als</strong> Ursache der TGA.<br />

Das Vorliegen e<strong>in</strong>er emotionalen Belastung vor der TGA-Attacke und e<strong>in</strong> signifikant häufigeres<br />

Auftreten der TGA bei Patienten mit phobischen/ängstlichen Persönlichkeitsmerkmalen oder<br />

psychiatrischen Vorerkrankungen (39,2 % mit TGA versus 13,7 % mit TIA) führten auch dazu,<br />

dass e<strong>in</strong>e mögliche Auslösung durch psychische Faktoren vermutet wurde 60 103 .<br />

In wieweit paradoxe Hirnembolien für das Auftreten der TGA verantwortlich s<strong>in</strong>d, bleibt noch<br />

offen. Die Betroffenen zeigen e<strong>in</strong>e um 30 % höhere Prävalenz von Vorhofseptumdefekten im<br />

Vergleich zur Normalbevölkerung 68 . Da aber im MRT nachgewiesene Veränderungen bei TGA<br />

e<strong>in</strong>em sehr ähnlichen Muster folgen und ke<strong>in</strong> erhöhtes Schlaganfallrisiko bei TGA-Patienten<br />

beobachtet wurde, ersche<strong>in</strong>t <strong>die</strong>se Hypothese eher unwahrsche<strong>in</strong>lich.<br />

TGA ist e<strong>in</strong>e kl<strong>in</strong>isch gestellte Diagnose. Jedoch kann auch zerebrale Bildgebung unterstützend<br />

oder zum Ausschluss e<strong>in</strong>er schwerwiegenderen Pathologie herangezogen werden. Das MRT-<br />

DWI zeigt bei über 50% der Patienten e<strong>in</strong>e Diffusionsstörung <strong>in</strong>nerhalb von 48 Stunden nach<br />

Symptombeg<strong>in</strong>n im Hippocampus 72 . InT2-Sequenzen lassen sich noch 4-6 Monate später<br />

kle<strong>in</strong>e hippocampale Läsionen (vor allem <strong>in</strong> CA1-Region) nachweisen 94 . Neuropsychologische<br />

Testbatterien zeigen sowohl <strong>in</strong> Akutphase <strong>als</strong> auch noch Tage bis Monate nach dem Ereignis<br />

Störungen des non-verbalen Langzeitgedächtnisses 67 . Das EEG zeigt bei der TGA ke<strong>in</strong>en<br />

richtungweisenden pathologischen Befund, ist jedoch zur Abgrenzung gegen e<strong>in</strong> amnestisches<br />

Syndrom im Rahmen e<strong>in</strong>es komplex-partiellen Anfalls wichtig. In e<strong>in</strong>zelnen Fällen wurde e<strong>in</strong>e<br />

Verlangsamung über temporo-frontalen Ableitungen beschrieben 61 111 .<br />

1.4.4 Metabolische und sonstige <strong>in</strong>ternistische <strong>Ursachen</strong> von <strong>Verwirrtheitszustände</strong>n<br />

Nahezu jede <strong>in</strong>ternistische Erkrankung kann unter ungünstigen Umständen bzw. bei Vorliegen<br />

e<strong>in</strong>er erhöhten Vulnerabilität (klassischerweise Demenz oder diffuse Hirnschädigung) mit e<strong>in</strong>em<br />

Verwirrtheitszustand e<strong>in</strong>hergehen. E<strong>in</strong>e Übersicht der häufigsten <strong>Ursachen</strong> gibt Tabelle 1.<br />

Tabelle 1: Internistische <strong>Ursachen</strong> von <strong>Verwirrtheitszustände</strong>n (modifiziert nach 96 )<br />

Hypoxämie:<br />

Lungenembolie<br />

COPD<br />

Hypoglykämie und Hyperglykämie

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