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Ursachen akuter Verwirrtheitszustände als Aufnahmegrund in die ...

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11<br />

Bei e<strong>in</strong>er Hyperglykämie, <strong>die</strong> meistens bei untertherapierten Diabetikern beobachtet wird, führt<br />

<strong>die</strong> pathologisch erhöhte Glucose-Konzentration im Blut zu e<strong>in</strong>er Störung des Elektrolyt- und<br />

Säure-Base-Gleichgewichts mit e<strong>in</strong>er konsekutiven Bee<strong>in</strong>trächtigung des mentalen Status 135 .<br />

1.4.4.3 Exsikkose<br />

Der bei e<strong>in</strong>er Exsikkose beobachtete Volumenmangel und daraus resultierende absolute<br />

Hypoperfusion und Zunahme der Blutviskosität ist e<strong>in</strong>e der häufigsten <strong>Ursachen</strong> des Delirs <strong>in</strong><br />

kl<strong>in</strong>ischer Praxis. Ferner kann e<strong>in</strong>e Dehydratation zu Verschlechterung der vorbestehenden<br />

Nieren<strong>in</strong>suffizienz bis h<strong>in</strong> zum prärenalen Nierenversagen führen. Die Störung der cerebralen<br />

Funktionen, <strong>die</strong> durch Dehydratation herbeigerufen wird, ist möglicherweise komplexer <strong>als</strong> nur<br />

auf e<strong>in</strong>er Hypoperfusion basierend. E<strong>in</strong> Zusammenhang mit NOS-System wurde bis jetzt jedoch<br />

nur bei Ratten belegt 142 . E<strong>in</strong>e relative Hypoperfusion liegt bei e<strong>in</strong>er Anämie vor, <strong>die</strong> e<strong>in</strong><br />

unabhängiger Risikofaktor für <strong>die</strong> Entwicklung von akuten <strong>Verwirrtheitszustände</strong>n ist 63 .<br />

1.4.4.4 Elektrolytstörungen<br />

Die am häufigsten <strong>in</strong> der kl<strong>in</strong>ischen Praxis beobachtete Elektrolytstörungen betreffen das<br />

Natrium. Leichte Störungen (≥ 130 mmol/l) verursachen üblicherweise ke<strong>in</strong>e neurologischen<br />

Symptome. Schwere Hypo- und Hypernatriämie kann zu akuten <strong>Verwirrtheitszustände</strong>n<br />

führen 110 .<br />

Weitere Elektrolytstörungen, <strong>die</strong> seltener akute <strong>Verwirrtheitszustände</strong> auslösen können s<strong>in</strong>d:<br />

Hyperkalzämie 38 (häufig mit Hyperparathyreoidismus vergesellschaftet 57 ); Hypomagnesiämie<br />

34 ; Hypophosphatämie 95 und Hypokalzämie 40 . E<strong>in</strong>e länger andauernde Hyperkalzämie kann zu<br />

e<strong>in</strong>er hyperkalzämischen Encephalopathie führen 65 29 .<br />

1.4.4.5 Nieren<strong>in</strong>suffizienz<br />

Sowohl e<strong>in</strong>e chronische Nieren<strong>in</strong>suffizienz <strong>als</strong> auch e<strong>in</strong> akutes renales Versagen können<br />

<strong>Verwirrtheitszustände</strong> auslösen. Sogar e<strong>in</strong>e Harnretention kann bereits zu e<strong>in</strong>em deliranten Bild<br />

führen 139 . Pathophysiologische Mechanismen, <strong>die</strong> bei e<strong>in</strong>er Urämie <strong>in</strong> Gang gesetzt werden,<br />

umfassen chronische systemische Entzündungsreaktion und Hyperparathyreoidismus mit<br />

konsekutiver Hyperkalzämie 14;36 . Im Verlauf kann sich e<strong>in</strong>e urämischen Encephalopathie<br />

entwickeln, <strong>die</strong> sich kl<strong>in</strong>isch manifestiert <strong>in</strong> Hypo-/Parasthäsien, Tremor, Myoklonien bzw.<br />

Asterixis, epileptischen Anfällen und diversen Bee<strong>in</strong>trächtigungen des mentalen Status, von<br />

milder kognitiver Bee<strong>in</strong>trächtigung bis h<strong>in</strong> zur Demenz 83 79 . Bei durch Dialyse behandelten<br />

Patienten werden Delirien <strong>in</strong> Folge des Dialyse-Dysäquilibrium-Syndroms beobachtet, <strong>als</strong><br />

dessen pathophysiologischer Mechanismus unter anderem <strong>die</strong> Entwicklung e<strong>in</strong>es cerebralen<br />

Ödems bei langsamerer Elim<strong>in</strong>ation vom osmotisch wirksamem Kreat<strong>in</strong><strong>in</strong> aus dem Hirngewebe<br />

gesehen wird 33 128 .

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