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Ursachen akuter Verwirrtheitszustände als Aufnahmegrund in die ...

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Entscheidung für e<strong>in</strong>e Bildgebung würde dann vom Vorliegen von spezifischen<br />

Risiko<strong>in</strong>dikatoren abhängig gemacht.<br />

4.4 Methodische E<strong>in</strong>schränkungen<br />

Für <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> gilt e<strong>in</strong>e Reihe von methodisch bed<strong>in</strong>gten E<strong>in</strong>schränkungen, <strong>die</strong> auf dem<br />

retrospektiven Stu<strong>die</strong>ndesign beruhen.<br />

4.4.1 E<strong>in</strong>schlußkriterien<br />

Die E<strong>in</strong>schlußkriterien der Stu<strong>die</strong> bee<strong>in</strong>flussen entscheidend <strong>die</strong> Häufigkeit bestimmter<br />

Verwirrtheitsursachen im Stu<strong>die</strong>nkollektiv. E<strong>in</strong>e Reihe von Patientengruppen wurde nicht erfaßt.<br />

So wurden zum Beispiel Patienten mit Verdacht auf e<strong>in</strong>e Intoxikation von dem<br />

anästhesistischen Ärzteteam primär betreut. Bei den <strong>in</strong>tensivpflichtigen Betroffenen erfolgte<br />

e<strong>in</strong>e sofortige E<strong>in</strong>weisung auf Intensivstation. Bei akut und vorrangig <strong>in</strong>ternistisch Erkrankten<br />

wurden <strong>die</strong> Internisten bereits <strong>in</strong> der Aufnahme e<strong>in</strong>geschaltet. Bei Patienten mit e<strong>in</strong>em<br />

dr<strong>in</strong>genden Verdacht auf <strong>in</strong>trazerebrale Blutung wurde sofort e<strong>in</strong>e bildgebende Untersuchungen<br />

durchgeführt, so dass <strong>die</strong>se, <strong>in</strong> Fall e<strong>in</strong>er positiven Bildgebung entweder <strong>in</strong> <strong>die</strong> Neurochirurgie<br />

oder, bei Unmöglichkeit der operativen Versorgung, auf der Stroke Unit behandelt wurden. All<br />

<strong>die</strong>se Patienten g<strong>in</strong>gen nicht <strong>in</strong>s Stu<strong>die</strong>nkollektiv e<strong>in</strong>. Die Def<strong>in</strong>ition der E<strong>in</strong>schlußkriterien ist<br />

vermutlich auch dafür verantwortlich, daß manche ursächliche Faktoren überhaupt nicht im<br />

Kollektiv vertreten s<strong>in</strong>d, z.B. Anämie oder hepatische Encephalopathie. Bei <strong>die</strong>sen Patienten<br />

wurde vermutlich sehr frühzeitig e<strong>in</strong>e kl<strong>in</strong>ische Verdachtsdiagnose gestellt, <strong>die</strong> dann zur<br />

Aufnahme <strong>in</strong> <strong>die</strong> Innere Abteilung führte.<br />

Aus <strong>die</strong>sem Grund ist e<strong>in</strong> direkter Literaturvergleich der erfaßten Häufigkeiten nicht durch-<br />

führbar. Es g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> der Stu<strong>die</strong> ja nicht darum, absolute Häufigkeiten der e<strong>in</strong>zelnen Erkrankungen<br />

<strong>als</strong> Ursache von akuten <strong>Verwirrtheitszustände</strong>n <strong>in</strong>sgesamt zu ermitteln, sondern <strong>die</strong>s für akute<br />

<strong>Verwirrtheitszustände</strong> primär ungeklärter Ätiologie oder <strong>als</strong> solche verkannte Erkrankungen zu<br />

tun, um den Ärzten <strong>in</strong> der Notaufnahme e<strong>in</strong>e praktische Entscheidungshilfe zu geben. Ferner<br />

kann man e<strong>in</strong>en Zahlenvergleich auch deswegen nicht ohne weiteres durchführen, weil sich <strong>die</strong><br />

Literatur <strong>in</strong> der Regel auf „delirium“ bezieht. Das vorgestellte Kollektiv be<strong>in</strong>haltet zwar e<strong>in</strong>en<br />

Anteil an Patienten, <strong>die</strong> Diagnosekriterien für <strong>die</strong>se Erkrankung erfüllen, viele tun <strong>die</strong>s jedoch<br />

nicht. So wäre es zum Beispiel <strong>in</strong>korrekt, bei Betroffenen mit TGA oder mit e<strong>in</strong>em komplex-<br />

partiellen Anfall von e<strong>in</strong>em Delir zu sprechen.<br />

4.4.2 Standardisierung der Diagnosen<br />

Weder <strong>die</strong> Diagnose „Akuter Verwirrtheitszustand“ noch <strong>die</strong> endgültigen ätiologischen<br />

Diagnosen wurden nach standardisierten Kriterien, etwa an Hand DSM- oder ICD-Kriterien,<br />

gestellt.

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