2. aktualisierte Auflage, Dezember 2005 - Gemeinsam unter einem ...
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steigt der männliche Samen (Sperma) in die Gebärmutter und weiter zu den Eileitern<br />
auf.<br />
Bei näherer Betrachtung des Muttermundes kann der Arzt in den meisten Fällen feststellen,<br />
ob eine Frau schon einmal entbunden hat oder nicht. Diese innere Öffnung<br />
ist nach einer Geburt größer als bei <strong>einem</strong> jungen Mädchen. Auch die Absonderung<br />
innerhalb der Scheide kann Aufschluss geben über die körperliche Verfassung einer<br />
Frau, denn der Schleim verändert seine Beschaffenheit. Er kann stärker oder schwächer<br />
vorhanden, mehr oder weniger zähflüssig sein. Das hängt auch mit dem Zeitpunkt<br />
zusammen; ob es z.B. bis zur nächsten Monatsblutung noch Wochen dauert,<br />
oder ob sie unmittelbar bevorsteht.<br />
Die gebärmutter (uterus) hat die Form einer mittelgroßen Birne, die von Bändern<br />
gehalten wird und mit der Spitze nach unten im Becken hängt. Es handelt sich dabei<br />
um ein sehr elastisches, festes Muskelgewebe, das die eigentliche Gebärmutterhöhle<br />
umschließt. Bei einer nicht schwangeren Frau ist dieser Hohlraum nur etwa daumenbreit.<br />
Entwickelt sich jedoch eine Schwangerschaft, so finden ein etwa siebenpfündiges<br />
Baby, der Mutterkuchen und noch ungefähr ein bis zwei Liter Fruchtwasser<br />
darin Platz. Und nach der Entbindung bildet sich die Gebärmutter in kurzer Zeit<br />
wieder zurück. Diese Anpassungsfähigkeit macht das Organ so einzigartig.<br />
Das Innere der Gebärmutter ist mit einer stark durchbluteten Schleimhaut ausgekleidet,<br />
die jeden Monat abgestoßen wird und sich dann erneuert. Hat jedoch eine<br />
Befruchtung stattgefunden, nistet sich das Ei in dieser Schleimhaut ein und wird von<br />
ihr während des folgenden Wachstumsprozesses ernährt.<br />
Im oberen, dem breiteren Teil der Gebärmutter zweigen zu beiden Seiten die eileiter<br />
(tuben) ab. Das sind sehr feine Kanäle mit nur wenigen Millimetern Durchmesser<br />
im Innern. Sie erweitern sich am Ende zu fransenförmigen Trichtern, die das Ei aus<br />
dem Eierstock aufnehmen und weiter zur Gebärmutter befördern. Die Begegnung<br />
zwischen Samen und Ei, die eigentliche Befruchtung also, findet im Eileiter statt.<br />
Normalerweise kann man die Eileiter durch Abtasten nicht fühlen, wohl aber, wenn<br />
sie entzündet sind. Eine Eileiterentzündung führt <strong>unter</strong> Umständen zu Unfruchtbarkeit,<br />
wenn sich die Kanäle durch krankhafte Prozesse verstopfen. Es ist also sehr<br />
wichtig, Infektionen der Geschlechtsorgane so früh wie möglich zu behandeln, damit<br />
sie sich nicht ausbreiten.<br />
Seitlich bzw. <strong>unter</strong>halb der Eileiter befindet sich jeweils ein eierstock (oVar). Diese<br />
etwa mandelgroßen Organe enthalten schon bei der Geburt die festgelegte Anzahl<br />
von Eizellen: Etwa 400.000. Während der fruchtbaren Lebensjahre der Frau gelangen<br />
jedoch höchstens 380 Eizellen zur Reife. Der große Rest zersetzt sich und wird<br />
vom umliegenden Gewebe aufgenommen. Jeden Monat reift <strong>unter</strong> Einwirkung von<br />
Hormonen ein Ei, steigt an die Oberfläche des Eierstocks und wird von den finger-<br />
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