für Sicherheit! Ihre Gratisfür Sie! - THW-Jugend eV
für Sicherheit! Ihre Gratisfür Sie! - THW-Jugend eV
für Sicherheit! Ihre Gratisfür Sie! - THW-Jugend eV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das starke <strong>THW</strong>-<strong>Jugend</strong>-Magazin<br />
Offenen Tür sind die „Klassiker“. Hingegen<br />
wird noch viel zu wenig die Gelegenheit<br />
genutzt, mit Vorführungen und Informationsveranstaltungen<br />
direkt an die Schulen<br />
zu gehen und dort interessierte Personen<br />
anzusprechen. Es genügt jedoch nicht,<br />
nur mit dem Fahrzeug vorzufahren, „hier<br />
ist das <strong>THW</strong>!“ zu rufen und zu erwarten,<br />
dass die Massen strömen. Vielmehr muss<br />
ein Konzept stehen, das dem ganzen Vor-<br />
Außerhalb des <strong>THW</strong>s ist noch sehr<br />
wenig Wissen über das <strong>THW</strong> vorhanden.<br />
gang einen Rahmen gibt. Es soll erkennbar<br />
sein, dass die Arbeit im und mit dem <strong>THW</strong><br />
und der <strong>THW</strong>-<strong>Jugend</strong> sinnvoll und wichtig<br />
ist, dass man so aktiv gemeinschaftlich<br />
helfen kann und dass sich so neue Freunde<br />
und Kameraden finden lassen. Ferner<br />
sollen die Helfer/innen, die wir „Mentor/<br />
innen“ und „Paten/Patinnen“ nennen, also<br />
die Ansprechpartner, welche die <strong>Jugend</strong>lichen<br />
von Anfang an leiten und begleiten,<br />
mit vor Ort sein.<br />
JJ: Können auch Junghelfer und -helferinnen<br />
als Mentor/innen oder Paten/Patinnen fungieren?<br />
Oesterling: Aus versicherungsrechtlichen<br />
Gründen müssen das Erwachsene<br />
sein. Zu den Aktionen mitgehen dürfen<br />
die Junghelfer/innen auf alle Fälle, ja sie<br />
sollen es sogar. Optimal ist, wenn auch<br />
Frauen mit dabei sind, natürlich in gleichberechtigten<br />
Aufgaben. Übrigens sind alle<br />
Beteiligten während den Vorführungen<br />
übers <strong>THW</strong> versichert. Zu erwähnen ist<br />
vielleicht auch, dass Jungen und Mädchen<br />
gleichberechtigt angesprochen werden.<br />
Sonst könnte etwas gut gemeintes ins<br />
Gegenteil umschlagen.<br />
JJ: Wie geht es danach weiter?<br />
Oesterling: Nach dem Eintritt ins <strong>THW</strong><br />
achtet die Patin oder der Pate auf sie,<br />
nimmt sie später auch mit zum Erwachsenendienst<br />
und stellt eine andauernde<br />
Begeisterung her. Es soll einen fließenden<br />
Übergang in die Selbständigkeit geben,<br />
der immer vom Paten/in begleitet wird.<br />
Um diese Paten/innen laufend zu schulen<br />
gibt es regelmäßige Treffen und auch<br />
eine wissenschaftliche Begleitung. Es soll<br />
gewissermaßen ein „Paten/Patinnen-Netzwerk“<br />
geschaffen werden, in dem man<br />
sich gegenseitig hilft und unterstützt.<br />
JJ: Ist zu be<strong>für</strong>chten, dass der Frauenanteil<br />
wieder sinkt, sobald es die Mentoren/innen<br />
nicht mehr gibt?<br />
Oesterling: Die Paten/innen oder Mentoren/innen<br />
sollen ein fester Bestandteil<br />
der <strong>Jugend</strong>arbeit werden. Doch die Nachwuchsarbeit<br />
steht und fällt mit dem Engagement<br />
der beteiligten Personen. Wenn<br />
niemand da ist, der „das Zahnrad dreht“,<br />
dann wird es das <strong>THW</strong> schwer haben. Aber<br />
dem entgegen zu wirken und neue Helferschichten<br />
<strong>für</strong> das <strong>THW</strong> zu begeistern, ist<br />
unsere Aufgabe.<br />
JJ: Was empfehlen <strong>Sie</strong> Ortsverbänden, die<br />
ihren Anteil weiblicher Helfer erhöhen möchten?<br />
Oesterling: Besonders wichtig ist, dass<br />
sich nur OVs melden, die wirklich daran<br />
interessiert sind. Wenn die Beteiligten nur<br />
halbherzig mitmachen, ist der Misserfolg<br />
vorprogrammiert. Es gibt kein allgemeingültiges<br />
Rezept, nach dem Motto „man<br />
nehme ...“. Vielmehr muss das entwickelte<br />
Konzept auf jeden OV nach dessen indi-<br />
Frauen interessiert in erster Linie, wie man mit einem technischen Gerät<br />
das Ziel, nämlich Hilfe zu leisten, erreicht.<br />
viduellen Möglichkeiten zugeschnitten<br />
werden. Es ihm überzustülpen wäre völlig<br />
verkehrt. Interessierte sollen einfach per<br />
E-Mail mit mir Kontakt aufnehmen.<br />
JJ: Wann wären <strong>Sie</strong> mir <strong>Ihre</strong>r Arbeit erfolgreich?<br />
Oesterling: (lacht)<br />
Wenn der Mädchenund<br />
Frauenanteil<br />
im <strong>THW</strong> bei 50 %<br />
liegt! Aber im Ernst:<br />
Ursprünglich wollten<br />
wir mit Kennzahlen<br />
arbeiten.<br />
Das heiße Interview<br />
Für Interessierte<br />
Einfach Quelle: <strong>THW</strong>-Leitung, mal<br />
Interessenten zur Teilnahme an dem seit<br />
2004 von Carina Oesterling konzipierten<br />
und durchgeführten Projekt „Mentor/<br />
innen-System zur Erhöhung des Frauenanteils<br />
im <strong>THW</strong> und der <strong>THW</strong>-<strong>Jugend</strong><br />
in den Ortsverbänden“ melden sich bei<br />
carina.oesterling@verwaltung.uni-mainz.de.<br />
Doch die Vorgänge laufen über mehrere<br />
Jahre und damit langsamer als erwartet<br />
ab. Wenn im Herbst 2006 das Vorhaben<br />
endet, werden wir deshalb die Beteiligten<br />
befragen und daraus Schlüsse ziehen und<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> fortführende Maßnahmen<br />
ableiten.<br />
Interesse wecken und Handlungsanreize<br />
geben.<br />
JJ: Können <strong>Sie</strong> sich vorstellen, selbst ins <strong>THW</strong><br />
einzutreten?<br />
Oesterling: (lacht) Das wollen viele von<br />
mir wissen. Doch ich promoviere über die<br />
Frage, weswegen sich Menschen ehrenamtlich<br />
engagieren. Ein Forschungs-<br />
Grundsatz heißt jedoch „going native“<br />
und bedeutet, dass man in einen zu erforschenden<br />
Bereich nicht involviert sein<br />
darf, da das sonst Einfluss auf die Ergebnisse<br />
hat.<br />
JJ: (lacht) Eine schlüssigere Begründung,<br />
um nicht im <strong>THW</strong> mitzuarbeiten, haben wir<br />
selten gehört.<br />
Oesterling: Es gibt ja auch noch eine Zeit<br />
nach der Promotion. Wer weiß ...<br />
JJ: Wir bleiben dran. Vielen Dank <strong>für</strong> das<br />
Gespräch.<br />
Das Gespräch führten Eve Freudenstein<br />
und Marc Warzawa.<br />
Infos kurz und bündig:<br />
Kontakt:<br />
E-Mail:<br />
Johannes-Gutenberg-Universität<br />
Carina Oesterling<br />
carina.oesterling@verwaltung.uni-mainz.de<br />
reinklicken!<br />
Internet: zope.verwaltung.uni-mainz.de/zq<br />
39