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18 Kultur eternity august 2011
Erde zu Erde
Totenbrauchtum im Fichtelgebirge
1 "Erde zu Erde" heißt eine Ausstellung, die noch bis 3. Oktober in Arzberg im Fichtelgebirge zu sehen ist. Das Foto entstand bei den Vorbereitungen zur Ausstellung.
Der Tod gehört zum Leben und zwischen
beiden liegen oft nur Augenblicke. In
diesem Bewusstsein lebten insbesondere
die Menschen der vergangenen Jahrhunderte,
als Sterben und Tod noch zum Alltag
gehörten. Der Tod wurde als Übergang
vom Diesseits ins Jenseits betrachtet und
in den Lebensplan einbezogen. Bereits
zu Lebzeiten bereitete man sich darauf
vor und traf Vorkehrungen für die letzte
Reise: So gehörte zum Beispiel das
Totenhemd zur Aussteuer einer jeden
Braut. War es dem Sterbenden vergönnt,
vor dem Tod die Kommunion zu erhalten
und mit der Krankensalbung versehen zu
werden, sprach man von einem guten Tod.
Plötzlich zu sterben war gefürchtet, da ein
jäher Tod ewige Verdammnis versprach.
„Erde zu Erde – Auf dem Weg zur ewigen
Ruhe“ heißt eine Ausstellung, die noch
bis 3. Oktober im Volkskundlichen Gerätemuseum
Arzberg/Bergnersreuth, einem
kleinen Ort im Fichtelgebirge, läuft. Die
Ausstellung verfolgt den Weg zur ewigen
Ruhe von der Aufbahrung bis zum Grab.
Archäologische Funde aus Gräbern und
Kirchengrüften zeugen vom einstigen Bestattungswesen.
Brauchtümliche Handlungen,
wie auch religiöse Brauchformen
werden anhand ausgewählter Exponate aus
der Bestattungskultur offenbar und zeigen
wie abergläubische Rituale eine christliche
Umdeutung erfuhren. Der Schwerpunkt
der Ausstellung liegt vor allem auf dem
fränkischen Totenbrauchtum, insbesondere
der Region des Fichtelgebirges. Begleitend
zur Ausstellung bietet das Volkskund-
liche Gerätemuseum ein Rahmenprogramm
mit Vorträgen, Führungen und Sonderveranstaltungen
an.
„Erde zu Erde“ ist zu sehen im
Volkskundlichen Gerätemuseum
95650 Arzberg-Bergnersreuth
www.bergnersreuth.de