Geschichtliches der Gemeinden
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<strong>Geschichtliches</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />
Kreis Circolo di Poschiavo<br />
Gemeinde Poschiavo<br />
Die Bedeutung <strong>der</strong> im Tal gemachten Funde aus römischer Zeit<br />
konnte noch nicht abschliessend geklärt werden. Sicher ist die frühmittelalterliche<br />
Landnahme vom Veltlin her. Der Ort Post clave<br />
und die Kirche San Vittore, spätere Stiftskirche, werden urkundlich<br />
im Jahr 824 erwähnt. Verstärkt wurde das Puschlav im 11. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
besiedelt. Aus jener Zeit stammen die Kirchen San Pietro bei<br />
Poschiavo und San Romerio oberhalb des Puschlaversees.<br />
Im 12. Jahrhun<strong>der</strong>t erschien Poschiavo als Lehnsgut des Churer<br />
Bischofs. Nach wechselnden Obrigkeiten gelangte das Dorf 1350<br />
unter mailändische Herrschaft, von <strong>der</strong> es sich 1406 gewaltsam befreien<br />
konnte. Die nun stets als Einheit auftretende Cumün (Talgemeinde,<br />
inklusive Brusio) suchte Schutz beim Bischof und trat am<br />
29. September 1408 dem Gotteshausbund bei. Mit dem Auskauf<br />
<strong>der</strong> bischöflichen Rechte wurde 1494 die volle Unabhängigkeit als<br />
Hochgericht innerhalb des Gotteshausbundes erreicht.<br />
Bezirk Bernina<br />
Nach <strong>der</strong> 1547 eingeführten Reformation benutzten zunächst beide<br />
Konfessionen die Stiftskirche, bis sich die Protestanten, als Folge <strong>der</strong><br />
Gegenreformation nunmehr eine Min<strong>der</strong>heit, eine eigene Kirche<br />
bauten. Obwohl das Tal politisch Chur unterstand, gehörten die<br />
Puschlaver Katholiken bis 1870 zum Bistum Como.<br />
Im Jahre 1549 gründete Dolfin Landolfi die erste Druckerei<br />
Graubündens.<br />
Nach <strong>der</strong> turbulenten Phase <strong>der</strong> Bündner Wirren im Dreissigjährigen<br />
Krieg nahm Poschiavo eine eher ruhige Entwicklung, die<br />
sich vor allem auf den Passverkehr und die Landwirtschaft stützte.<br />
Vom 17. bis 19. Jahrhun<strong>der</strong>t wan<strong>der</strong>ten viele Puschlaver aus, bevorzugt<br />
nach Spanien, Portugal und Frankreich, einige auch nach<br />
Amerika o<strong>der</strong> Australien, um dort Kaffeehäuser und Confiserien<br />
zu betreiben.<br />
Die heutige Einteilung mit selbständigen <strong>Gemeinden</strong> Poschiavo<br />
und Brusio besteht seit 1851. Mit dem Bau von Berninabahn und<br />
Kraftwerken 1904-12 wurde das Tal aus seiner Abgeschiedenheit<br />
befreit. Die Bevölkerungszahl stabilisierte sich, und <strong>der</strong> Tourismus<br />
konnte sich als wichtiger Wirtschaftszweig entwickeln.<br />
Im Sommer 1987 wurden grosse Teile des Ortes durch ein schweres<br />
Unwetter verwüstet. Die Schäden wurden in jahrelanger Arbeit<br />
wie<strong>der</strong> behoben.<br />
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